Marsberg-Erlinghausen. Was für ein irrer Spielverlauf im Derby zwischen RW Erlinghausen und dem SV Brilon. Brilons Trainer Paul Bender war später fassungs- und ratlos.
Große Freude bei RW Erlinghausen, Enttäuschung pur und Frust dagegen beim SV Brilon, der das Derby am zehnten Spieltag der Fußball-Landesliga 2 nach einer ganz starken ersten Halbzeit am Ende noch mit 2:3 (1:0) verlor. Brilons Trainer Paul Bender, am vergangenen Spieltag noch glückselig, war nach dem Schlusspfiff entsprechend fassungslos.
Brilon: Trainer ratlos
„Ich weiß nicht, was mit meinen Jungs los ist. Entweder spielen sie eine ganz schwache erste oder eine schwache zweite Halbzeit. In Erlinghausen haben wir nach einer bombastischen ersten Spielhälfte eine schwache zweite Halbzeit folgen lassen. Alles das, was uns im ersten Durchgang ausgezeichnet hat, haben wir in den zweiten 45 Minuten vermissen lassen. Ich weiß nicht, woran das liegt“, ärgerte sich der Trainer.
Auf der Gegenseite war RWE-Trainer Benedikt Müller froh, dass seine Mannschaft mal wieder das Derby gewann. „Ich bin extrem glücklich über die drei Punkte. Vor allem auch deshalb, weil wir nach einer unterirdischen ersten Halbzeit eine sehr gute Reaktion gezeigt haben. Nach zwei Heimniederlagen in der Liga gegen den SV Brilon haben wir das dritte Derby endlich für uns entschieden“, sagte er.
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400 Besucher sahen bei herrlichem Sonnenschein in Halbzeit eins einen ganz starken Auftritt der Briloner. Bereits in der sechsten Minute gingen die ganz in weiß gekleideten Gäste in Führung. Adrian Dinkel spielte einen langen Diagonalball auf Moritz Wegener, der sich gegen Philipp Hachmann durchsetzte und mustergültig auf den frei stehenden Maik Spiekermann passte. Der brauchte den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Der SVB blieb im Spiel und Khaled Mathpout traf aus 18 Metern nur den Pfosten. Kurze Zeit später scheiterte Lukas Gockel freistehend an RWE-Keeper Kevin Krefeld.
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Von den Rot-Weißen war während dieser Zeit überhaupt nichts zu sehen. „Ich habe hier keine gefährliche Chance von Erlinghausen gesehen. Wir haben hinten gut gestanden und sehr gut verteidigt. Natürlich müssen wir den zweiten Treffer nachlegen“, sagte Brilons Sportlicher Leiter Cem Yildiz.
Müller wechselt den Erfolg ein
Wie verwandelt kamen die Gastgeber aber aus der Kabine. „Ich habe in der Pause klare und harte Worte an die Mannschaft gerichtet. So darf man sich nicht in einem Derby präsentieren. Vor allem die Einstellung und das Zweikampfverhalten habe ich vermisst“, sagte der RWE-Trainer, der auch zwei entscheidende Wechsel vornahm. Für Philipp Hachmann und Frederik Schlüter standen im zweiten Durchgang Philipp Klaus und Sven Nartikoev auf dem Platz.
„Taktisch habe ich an den Stellschrauben gedreht. Das war die richtige Maßnahme und hat zum Erfolg geführt. Die beiden Einwechselspieler haben den anderen Jungs den richtigen Push gegeben. Die Mannschaft hat die Reaktion gezeigt, die ich erhofft habe. Das ist nicht selbstverständlich. Es spricht aber für den Charakter der Mannschaft“, freute sich Müller.
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Der RWE-Trainer konnte dann mit ansehen, wie Kevin Kraemer, Ümral Bahceci per Elfmeter und Sven Nartikoev das Spiel drehten. Erst eine Minute vor dem Ende gelang Adrian Dinkel per Elfer nur noch der Anschlusstreffer. Als das Spiel schon abgepfiffen war, erhielten Toni Kodra und Hannes Grosch nach einer verbalen Auseinandersetzung noch die Ampelkarte.
Die Statistik
RW Erlinghausen: Krefeld, Valton Kodra, Meyer, Kriesche, Akgüvercin, Raulf, Bahceci, Schlüter (46. Nartikoev), Hachmann (46. Klaus), Kraemer, Toni Kodra.
SV Brilon: Spenner, Dinkel, Gockel (46. Stappert), Pistofoglu, Wegener, Spiekermann (90.+2 Henke), Entrup, Wiese, Grosch, Mathpout (61. Ademaj/75. Walther), Ehls.
Tore: 0:1 Spiekermann (6.), 1:1 Kraemer (60.), 2:1 Bahceci (71./FE.), 3:1 Nartikoev (77.), 3:2 Dinkel (89./FE.).
Gelb-Rote Karten: Toni Kodra (RWE) und Hannes Grosch (SVB) in der 94. Minute.