Soest/Marsberg-Erlinghausen. Torwart Kevin Krefeld sorgte als Pokalheld von RW Erlinghausen für den Einzug ins Westfalenpokal-Viertelfinale. Er verrät seine Elfer-Tricks.

Der Jubelknäuel gab den Helden des Abends irgendwann doch wieder frei. Während sich eine Mannschaftskameraden langsam auf den Weg in Richtung der Kabinen machten, stand Kevin Krefeld allerdings noch einige Minuten alleine auf dem Kunstrasenplatz und genoss die Glückwünsche, die an ihn herangetragen wurden. Denn der Torwart des Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen sorgte mit einem verwandelten Elfmeter und zwei gehaltenen für einen der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte seines Klubs.

Erlinghausen gegen Erkenschwick

Im Achtelfinale des Krombacher Westfalenpokals gewann RW Erlinghausen nach einem Marathon-Elfmeterschießen gegen den Ligakonkurrenten SV Westfalia Soest mit 13:12. Nach den regulären 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Im Viertelfinale des Krombacher Westfalenpokals empfängt RW Erlinghausen am 27. Oktober den Westfalenligisten Spvgg. Erkenschwick.

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Jessica Krefeld (SV Thülen) und Zwillingsbruder Kevin Krefeld von RW Erlinghausen gewannen jeweils den Kreispokal mit ihren Teams.
Jessica Krefeld (SV Thülen) und Zwillingsbruder Kevin Krefeld von RW Erlinghausen gewannen jeweils den Kreispokal mit ihren Teams. © Privat

Dass das Elfmeterschießen mit insgesamt 24 (!) Schützen vor 600 Zuschauern nicht schneller und zu Ungunsten seiner Mannschaft beendet war, dafür sorgte Kevin Krefeld mit einer Parade gleich gegen Soests zweiten Schützen Simon Kötter. Zuvor scheiterte Erlinghausens Valdrin Kodra am Soester Torwart Lukas Kasparek. Weil alle acht folgenden Schützen beider Mannschaften jeweils souverän trafen, schnappte sich Krefeld als elfter Schütze von RWE selbst den Ball.

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„Darauf hätte ich auch gerne verzichten können“, sagte der 23-jährige Briloner schmunzelnd: „Ich habe vorher immer gedacht: hoffentlich ist es früher vorbei.“

Müller: Bestes Saisonspiel

Doch Krefeld musste antreten. Er lief an, er ignorierte die Zuschauer, die versuchten, ihn mit Rufen zu irritieren, und die lange Pause vor seinem Schuss auf Grund einer Schiedsrichter-Beratung über die Regeln – und traf sicher zur erneuten Führung seines Teams. „Wir haben im Training vor kurzem mal Elfmeterschießen geübt“, sagte der RWE-Torwart, „ich habe einfach so geschossen wie im Training.“ Den nächsten Soester Schuss musste er aber passieren lassen, so dass es wieder von vorne begann. Malte Kriesche verwandelte sicher für Erlinghausen, doch den Schuss des Soesters Christoph Rüther hielt Krefeld – und fand sich in Windeseile in der RWE-Jubeltraube wieder.

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Dass er den zwölften Soester Elfmeter hielt, lag an einem Gefühl. „Er hat beim ersten Elfmeter auch schon in die Ecke geschossen, deshalb bin ich da erneut hingesprungen“, sagte Krefeld. Erstaunlich: Bereits in der zweiten Runde des Westfalenpokals setzte sich RWE mit viel Mühe beim A-Kreisligisten SV Westfalen Liesborn mit 6:4 nach Elfmeterschießen durch. Auch dort hielt der RWE-Torwart, der allerdings Christofer Diekmann hieß, zwei Elfmeter.

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Benedikt Müller, RWE-Trainer, lobte seine Jungs in Soest ausführlich. „Das war unser mit Abstand bestes Saisonspiel. Es ist schon eine Hausnummer, hier zu gewinnen“, sagte er nach dem „Spiel auf allerhöchstem Niveau“ gegen den Tabellenzweiten der Landesliga, der in den bisherigen sieben Saisonspielen erst zwei Gegentreffer kassierte. Müller, der mit RWE auf Platz zwölf steht, ergänzte: „Der Westfalenpokal ist uns als Wettbewerb sehr wichtig. Deshalb ziehe ich den Hut vor der Leistung der Mannschaft.“