Arnsberg-Müschede. Im Juli 2021 zerstören Wassermassen die Sportanlagen des TuS Müschede. Neun Monate später durchlebt der Verein weiterhin eine schwere Zeit.
Nachdem nun fast schon ein dreiviertel Jahr vergangen ist, hat sich noch nicht viel getan auf dem und um den Sportplatz des TuS Müschede. Am 15. Juli 2021 hatte das Hochwasser nahezu den gesamten Sportplatz des Vereins zerstört. Das Gelände glich damals einem Katastrophengebiet.
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„Das Ergebnis ist ernüchternd“, erklärt nun Timm Schäfer, Presseverantwortlicher des Vereins. „Die Begutachtung der Stadt hat ergeben, dass das Gelände irreparabel zerstört wurde. Konkret bedeutet das, dass alles von Grund auf neu gebaut werden muss.“ Bisher konnte noch nichts unternommen werden, schließlich gehört das Gelände der Stadt. Damit ist diese zuständig und alle Baumaßnahmen hängen von ihr ab. „Deshalb ist die Stadt auch an den Fördertopf für Vereine, die durch das Hochwasser geschädigt wurden, herangetreten. Doch da gibt es strenge Richtlinien, diese wurden uns dann im vergangenen Jahr bekanntgegeben. Eine Richtlinie ist es unter anderem, dass in Zukunft der Hochwasserschutz mit eingebaut wird“, erklärt Schäfer.
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Eine Idee, wie man für mehr Hochwasserschutz sorgen kann: die Renaturierung der angrenzenden Flächen, ähnlich wie es mit der Ruhr in Neheim gemacht wurde. Dennoch bleibt dies ein zäher Prozess mit nur wenig Fortschritt. „Was gemacht wird und wie es am besten gemacht wird, darüber müssen Gutachten für die Stadt erstellt werden“, sagt Schäfer, „und das dauert nun einmal. Die Gutachten werden wahrscheinlich erst im Herbst fertiggestellt, wir rechnen mit September.“ Doch damit ist es noch nicht getan. Nachdem die Gutachten vorliegen, müssen alle Baumaßnahmen noch durch verschiedene Ausschüsse. „Die Kosten werden sich wahrscheinlich auf eine siebenstellige Zahl belaufen, allein deshalb muss das Projekt für Anbieter in ganz Europa ausgeschrieben werden“, erklärt Schäfer.
Schwere Zeit für den TuS Müschede
Der Verein rechnet damit, dass man frühestens 2023 mit dem Neubau beginnen kann. Die lange Zeit ohne Sportplatz ist für einen Klub, der auf Mitglieder angewiesen ist, sehr schwer. Michael Werner vom TuS Müschede erklärt: „Die Mitglieder wollen sehen, dass sich etwas tut. Schon durch Corona haben wir Mitglieder verloren. Wenn wir jetzt mehr als zwei Jahre lang keinen Sportplatz haben, befürchten wir weitere Abgänge. Deshalb wollen wir die Stadt aufrütteln.“
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Im Fußball bildet der TuS Müschede eine Spielgemeinschaft mit dem SV Herdringen. Seit dem Hochwasser teilt man sich den Sportplatz in Herdringen. Derzeit trainieren 19 Teams pro Woche auf dem Sportplatz – eine enorme Belastung für beide Vereine. Diese Situation möchte man aber durchstehen, der Zusammenhalt sei groß. So sagt Michael Ricke, Vorstandsmitglied des SV Herdringen: „Natürlich ist die Situation nicht optimal, aber wir wollen das schaffen.“
Dem TuS Müschede ist es jetzt wichtig, Lebenszeichen zu geben und deutlich zu machen, dass der Verein weiterbesteht. Gerade deshalb bewertet Timm Schäfer Projekte wie das Fußballcamp mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Ingo Anderbrügge als wichtig, „schließlich wollen die Mitglieder sehen, dass es vorangeht“. Trotz des langwierigen Projekts freut man sich darüber, dass der Verein im Fördertopf steht und dass auch der Hochwasserschutz gefördert werden soll. Schließlich wird es jede Hilfe brauchen, die man bekommen kann, um den schwer getroffenen Klub wieder auf die Beine zu verhelfen.