Yanqing/Winterberg. Nur einer war stärker: Christopher Weber (Winterberg) gewann mit dem Bobteam Lochner Olympiasilber. Was sich Erfolgscoach René Spies gönnt.

Sie hatten alles versucht, sie hatten ihn im ersten Lauf sogar geschlagen. Doch an Francesco Friedrich führte bei den Olympischen Winterspielen in China wie erwartet auch im Viererbob kein Weg vorbei. Hinter dem Bob-Dominator herrschte auf dem Siegerpodest aber riesengroßer Jubel über die Silbermedaille, die Johannes Lochner mit seinem Team gewann. Mittendrin: Anschieber Christopher Weber vom BSC Winterberg, der damit die fünfte Medaille ins Sauerland holte.

Lochner: Medaille für Weber und Rasp

„Ich bin so froh, dass wir diese Medaille gewonnen haben“, sagte Johannes Lochner nach dem Wettkampf in der ARD: „Es freut mich besonders für Chris und Christian.“ Im Zweierbob hatte Lochner ebenfalls hinter Friedrich Silber geholt – mit Florian Bauer als Anschieber. Christopher Weber und Christian Rasp komplettierten das Team nun und kehren ebenfalls mit Silber heim. Gäbe es nicht diesen Francesco Friedrich – Lochner und seine Crew wären Legenden.

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Doch der unersättliche Rekordjäger vom BSC Sachsen Oberbärenburg ließ sich mit seiner Crew aus Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller auch im Vierer-Schlitten nicht aus der Ruhe bringen. Den knappen Vorsprung vor Lochner von drei Hundertstelsekunden zur Halbzeit baute Friedrich auf letztlich 0,37 Sekunden aus. Er ist nun seit sechs Großereignissen ungeschlagen. Die Perfektion, die den 31-Jährigen schier unbezwingbar macht, sucht im Fahrerfeld ihresgleichen. Das fahrerische Geschick an den Lenkseilen ebenfalls. Dennoch: „Es war sehr schwierig. Die anderen waren auf Top-Niveau, wir mussten alles geben, damit wir das schaffen können“, sagte Friedrich in der ARD.

Völlig überwältigt über Gold bei erster Olympia-Teilnahme

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    Es fehlte nicht viel und Friedrich hätte am Schlusstag wie schon im Zweier an der Spitze eines deutschen Dreifacherfolgs gestanden. Doch Christoph Hafer und seiner Mannschaft, zu welcher mit Matthias Sommer ebenfalls ein Anschieber des BSC Winterberg gehört, fehlten sechs Hundertstelsekunden zur zweiten Bronzemedaille. Diese gewann nach vier Läufen der Kanadier Justin Kripps.

    Das gönnt sich René Spies

    René Spies, Chef-Bundestrainer der deutschen Bobfahrer, jubelte nach Gold und Silber zum Abschluss ebenfalls. Der Winterberger gönnte sich nach insgesamt sieben Medaillen für seine Mannschaft, nur im Monobob der Frauen gab es keine, eine Belohnung: „Ich nehme mit dem Team Friedrich an der Abschlussfeier teil“, sagte er.

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    Und wer holte neben Weber die weiteren vier Medaillen ins Sauerland? Hannah Neise (BSC Winterberg) eröffnete den Reigen mit Gold im Skeleton. Skispringer Stephan Leyhe (SC Willingen) gewann Bronze im Teamspringen mit der deutschen Mannschaft. Matthias Sommer (BSC Winterberg) feierte mit Pilot Christoph Hafer Bronze im Zweierbob – und Bobpilotin Laura Nolte (BSC Winterberg) schrieb als jüngste Olympiasiegerin im Zweierbob Geschichte.