Yanqing/Winterberg. Die Sensation ist perfekt: Hannah Neise, Skeleton-Pilotin des BSC Winterberg, gewinnt Gold bei den Olympischen Winterspielen. Der vierte Lauf.
Jetzt ist die Sensation perfekt! Hannah Neise, die erst 21 Jahre junge Skeleton-Pilotin des BSC Winterberg, gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Peking die Goldmedaille. So schaffte die Schmallenbergerin bei ihrer Olympia-Premiere den historischen Medaillengewinn.
15.40 Uhr: Um 15.38 Uhr startete Hannah Neise ihre Fahrt – und es wurde eine zur historischen Goldmedaille!!! Mit 0,62 Sekunden Vorsprung holt die Pilotin des BSC Winterberg Gold ins Sauerland. Jaclyn Narracott zeigte zuvor keine Angriffsfahrt, feierte aber eine unerwartete Silbermedaille.
15.35 Uhr: Tina Hermann fällt hinter Kimberly Bos zurück. Aller Voraussicht nach wird sie Vierte. Denn jetzt kommen noch Jaclyn Narracott – und Hannah Neise.
15.30 Uhr: Das war keine Angriffsfahrt von Jacqueline Lölling! Die Pilotin der RSG Hochsauerland fällt sogar von Rang sechs auf Platz acht zurück. Der Start war mit 5,39 Sekunden okay, aber die anschließende Fahrt nicht brillant genug. Nach Olympia-Silber 2018 fährt Lölling dieses Mal ohne Medaille heim nach Brachbach.
15.25 Uhr: Die Österreicherin Janine Flock startete als erste Pilotin der besten Zehn. Sie hatte sich deutlich mehr ausgerechnet bei den Olympischen Winterspielen in Peking als voraussichtlich den zehnten Platz. Allmählich beginnt der Krimi um die Medaillen, in dem neben Neise auch Tina Hermann als Dritte nach Lauf drei mitmischt. Für Jacqueline Lölling wäre ein Medaillengewinn ein Skeleton-Wunder.
15.15 Uhr: Der vierte Lauf läuft. Das Finale nähert sich. Als Glücksbringer hat Hannah Neise ein Kuscheltier von ihrem Freund mit nach China genommen. Es scheint zu wirken. Ihr Dresscode auch bei dem bislang wichtigsten Rennen ihrer Karriere: Kompressionsstrümpfe und ein pinkes Shirt unter dem Anzug. Info: Bereits beim Testrennen vor der Saison war die Schmallenbergerin auf Rang zwei eine der Schnellsten.
15.05 Uhr: Die 21-jährige Neise stand übrigens noch nie auf einem Weltcup-Podest. Ihre Premiere im Weltcup feierte sie am 20. November 2020 in Sigulda/Lettland. Platz 13 gab es zum Einstand. Ihre besten Platzierungen im Weltcup sind zwei vierte Plätze in St. Moritz und in Altenberg.
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14.55 Uhr: Jetzt geht es los! Es wird ernst. Die besten 20 absolvieren den vierten und entscheidenden Lauf des olympischen Wettbewerbs in umgekehrter Reihenfolge.
Hannah Neise hat es also selbst in der Hand, die erste Goldmedaille im Skeleton bei den Frauen für Deutschland und ins Sauerland zu holen. „Zwei Zehntel sind auf dieser Bahn nichts“, sagte sie mit Blick auf ihren Rückstand auf Narracott nach den ersten beiden Läufen. Das gilt jetzt natürlich auch.
14.45 Uhr: In zehn Minuten beginnt der vierte Lauf des olympischen Wettbewerbs. Hannah Neise geht in Führung liegend als letzte Starterin ins Rennen. Verteidigt sie ihren Vorsprung erfolgreich, würde sie wie Goldmedaillengewinner Christopher Grotheer (Oberhof) am Vortag in die Geschichtsbücher eingehen. Denn: Auch eine deutsche Olympiasiegerin gab es bislang noch nie. Im Sauerland wurden bislang zwei Olympia-Medaillen im Skeleton gefeiert: Kerstin Szymkowiak (2010) und Jacqueline Lölling (2018) gewannen jeweils Silber.
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14.15 Uhr: Das war’s, der dritte Lauf des olympischen Wettbewerbs ist abgeschlossen. Und Hannah Neise liegt in Führung! Am Start verbesserte sich Neise enorm, begann ihre dritte Fahrt durch den olympischen Eiskanal mit einer Startzeit von 5,28 Sekunden. Zum Vergleich: 5,40 Sekunden und 5,36 Sekunden rannte sie zu Beginn des ersten bzw. zweiten Laufes. Zudem gelang Neise eine sehr gute Fahrt, lediglich kurz vor dem Ziel leistete sie sich wieder einen Fehler, wie im dritten Lauf. Dieses Mal stand sie aber nicht derart knapp vor einem Sturz. Neise überholte mit dieser starken Vorstellung Jaclyn Narracott, die nun mit 0,14 Sekunden Rückstand auf Rang zwei lauert.
Löllings Chancen nur noch minimal
Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee) behauptete ihren dritten Platz, verlor aber Zeit auf Neise (+0,48 Sekunden). Die dritte deutsche Starterin Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) rutschte um eine Position ab und hat als Sechste (+0,95 Sekunden) nur noch minimale Podestchancen.
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Ausgangslage: Auf Rang zwei liegend startete Neise in den zweiten Tag der Olympischen Winterspiele in Peking. Im zweiten der insgesamt vier Läufe hatte die BSC-Pilotin eine Aufholjagd in den olympischen Eiskanal in Yanqing gebrannt, die sie von Platz acht nach dem ersten Lauf weit nach vorne brachte. Lediglich 21 Hundertstel betrug letztendlich ihr Rückstand auf die nach dem ersten Tag überraschend führende Australierin Jaclyn Narracott.
„Man hat sicher gesehen, dass ich ein wenig unbeholfen war – weil ich heuer noch nicht so oft in der Leadersbox stand“, sagte Neise zu ihrem langen Aufenthalt in der so genannten Leadersbox als Führende. „Meine Emotionen kann ich nicht so gut zeigen. Deshalb war es wahrscheinlich nicht so gut zu erkennen, wie ich mich wirklich gefühlt habe. Erst am Ende war mir klar, wie weit es nach vorne gegangen ist.“
Neise warnte
Sie warnte aber vor zu kühnen Erwartungen: „Auf dieser langen Bahn mit vielen Tücken muss jede Starterin erstmal vier Läufe runterbringen. Darum ist auch für morgen noch alles offen.“