Bestwig. In der Kreisliga A Ost gibt es bei den Fußballern der SG Ostwig-Nuttlar/Valmetal einschneidende Veränderungen. Warum die Trainer aufhören.

Die Wege der SG Ostwig-Nuttlar/Valmetal und des Trainergespanns Thorsten Gahler/Tobias Herlitschka trennen sich zum Ende der laufenden Saison. Das Duo hat diese gemeinsame Entscheidung der Sportlichen Leitung der Spielgemeinschaft aus Bestwig, derzeit Tabellenfünfter der Fußball-Kreisliga A Ost frühzeitig mitgeteilt, damit der Verein für die Suche nach einem neuen Coach genügend Zeit hat.

Kreisliga A Ost: Das sind die Ursachen der Trennung

Thorsten Gahler hat drei Jahre den FC Ostwig/Nuttlar und zwei Jahre die SG Ostwig-Nuttlar/Valmetal im Kreisligaoberhaus trainiert. „Wir waren uns beide einig, nach fünf Jahren aufzuhören. Das hat nichts mit dem sportlichen Teil zu tun, auch nicht mit dem Verhältnis zum Verein. Das ist immer noch sehr gut. Bei mir stehen ausnahmslos familiäre Gründe im Vordergrund“, betont Gahler, der zwölf Jahre lang im Trainergeschäft tätig war. „Ich gehe mit einem lachenden und weinenden Auge. Ich freue mich, im Sommer durchzuatmen. Auf der anderen Seite war die Arbeit mit dem Umfeld und der Mannschaft immer sehr gut. Da ist der Abschied schon mit ein bisschen Wehmut verbunden.“

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Auch Tobias Herlitschka war fünf Jahre lang als Trainer tätig: drei Jahre beim TuS Valmetal (zwei Jahre als Co-Trainer unter Christian Droste und ein Jahr als Chefcoach) und gemeinsam mit Thorsten Gahler zwei Jahre bei der 2020 neu gegründeten Spielgemeinschaft. „Bei mir sind ausnahmslos private Gründe für diesen Schritt ausschlaggebend. Außerdem bin ich der Meinung, dass man nach fünf Jahren mal die Kurve kratzt. Als Thorsten mich davon unterrichtet hat, dass er aufhört, war das für mich auch der letzte Kick. Ich möchte jetzt erst mal eine Pause einlegen und vor allem endlich die C-Lizenz machen. Dafür habe ich bisher noch keine Zeit gefunden“, erklärt Herlitschka.

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Für den Sportlichen Leiter Frank Vollmer, der dieses Amt gemeinsam mit Florian Labe ausübt, war dieser Schritt der Trainer nicht so leicht zu verdauen. „Beide haben einen super Job gemacht. Der Vorstand, die Mannschaft und auch die Fans und Mitglieder waren total zufrieden. Für den Nachfolger wird es nicht einfach, in die Fußstapfen der beiden zu treten’“, sagt Vollmer, der auf der Suche nach einem Nachfolger bereits fündig geworden ist. „Den Namen werde ich noch nicht verraten. Zunächst wird die Mannschaft davon unterrichtet – und das geschieht beim Trainingsauftakt am Freitag, 28. Januar.“

Bärenstarker Saisonstart

Das Augenmerk des scheidenden Trainer-Duos gilt zunächst der eingleisigen Kreisliga A, die im Sommer dieses Jahres kommt. Hierfür qualifizieren sich zunächst die jeweils besten acht Mannschaften aus den A-Liga Ost und West. Nach 14 absolvierten Spielen liegt die SG Ostwig/Nuttlar/Valmetal mit 24 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Es sind nur vier Punkte Rückstand auf Platz zwei, aber auch nur fünf Zähler Vorsprung auf Platz zehn. „Wir sind sicherlich auf einem guten Weg. Trotzdem müssen wir bis zum Schluss Höchstform bringen. Wir haben am eigenen Leib gesehen, wie schnell man abrutschen kann. Die Mannschaften von Platz vier bis elf werden sich bis zum Schluss um die fünf freien Plätze streiten“, sagt Tobias Herlitschka.

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Die SG hatte einen bärenstarken Start in die Saison hingelegt. Nach acht Spielen war die SG mit 20 Zählern ungeschlagen – und schon fünf Mal Spitzenreiter gewesen. Doch nach der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Bruchhausen-Elleringhausen geriet das Team total aus dem Rhythmus: Aus den vergangenen fünf Partien wurden nur noch vier Zähler geholt. Zuletzt setzte es sogar drei Niederlagen in Folge.

„Wenn einer Mannschaft die Führungsspieler über mehrere Wochen wegbrechen, kann man diese nicht gleichwertig ersetzen. Das war in den letzten Wochen vor der Winterpause der Fall“, sagt Thorsten Gahler, der in dieser Phase aber auch die nötige Leidenschaft in seinem Team vermisste. „Wenn ich einmal oben bin, muss ich diesen Platz mit Leib und Seele verteidigen. Das haben wir nicht getan, auch wenn wir wegen der Gründung der Spielgemeinschaft noch gar nicht aufsteigen können. Die Qualifikation zur eingleisigen A-Liga sollten wir aber dennoch schaffen.“

Mit der Gründung der SG hatten und haben die drei beteiligten Vereine in naher Zukunft auch den Aufstieg in die Bezirksliga im Visier. Drei Jahre A-Liga sind indes nötig, ehe eine SG den Sprung vollziehen kann. „Die annullierte Saison wird dafür gewertet. Die nächsten Jahre wollen wir uns oben festbeißen. Jeder, der Fußball gespielt hat, weiß, dass ein Aufstieg nicht planbar ist. Wir haben gute Voraussetzungen, um Großes zu erreichen“, hatte Florian Labe vor dieser Saison erklärt.