Sauerland. Ab der kommenden Saison werden die beiden Fußball-A-Ligen im Hochsauerlandkreis zusammengefügt. Die Vereine freuen sich auf die neue Liga.

Noch ist es zu früh für gesicherte Prognosen. Klar ist aber, dass sich ab der kommenden Saison einiges im Fußballkreis HSK ändern wird. Die eingleisige Kreisliga A kommt und hat nur Platz für die Hälfte der jeweiligen A-Ligen Ost und West. Stärker soll sie werden, diese neue Liga, die dann die besten Teams aus dem Altkreis Brilon, Schmallenberg, Bestwig, Eslohe, und Meschede vereinen wird. Klar ist aber auch, dass sich die Teilnehmer an dieser HSK-Liga auf deutlich längere Wege gefasst machen können. Innerhalb der bisherigen Staffeln stößt die eingleisige A-Liga trotzdem auf große Zustimmung.

Der Tabellenneunte steigt ab

Die Sitzung im vergangenen Frühjahr, auf der die Einführung der neuen Liga beschlossen wurde, hatte historischen Charakter. Seitdem kämpfen 27 Mannschaften um einen Startplatz in der neu geschaffenen höchsten Liga auf Kreisniveau. „Ich stehe absolut hinter der eingleisigen Liga. Der Zusammenschluss ist für die Qualität und Leistungsdichte gut“, findet Stephan Kohl, Trainer beim Ost-A-Ligisten FC Bruchhausen-Elleringhausen.

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Sein Team ist eine der Mannschaften, die derzeit noch auf der Kippe stehen. Der FC steht auf dem achten Tabellenplatz gerade so über dem Schnitt, denn nur die besten acht Mannschaften der beiden Staffeln qualifizieren sich für das neue Oberhaus im Fußballkreis.

Längere Fahrten werden in Kauf genommen

Für Julian Steringer, Trainer beim West-A-Ligisten TV Fredeburg, war die Einführung der eingleisigen A-Liga überfällig. „Die geringe Anzahl an Mannschaften in beiden Ligen ist einer A-Liga nicht würdig. Um die spielerische Qualität im Kreis langfristig zu sichern, ist dieser Schritt jetzt unumgänglich. Dafür nehmen wir gerne einige wenige weitere Auswärtsfahrten in Kauf.“

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Für Thorsten Gahler von der SG Ostwig-Nuttlar/Valmetal sind die längeren Wege kein Problem. Ohnehin kennen Gahler und der FC beide Ligen sehr gut, da sie erst 2019 von der West-in die Oststaffel wechselten. Gahler ist ein absoluter Befürworter der eingleisigen A-Liga: „Wir befinden uns im Zentrum der neuen Liga. Da sind die weiteren Fahrten kein Problem für uns.“

Feiertage für den Fußball in der Region fallen weg

Ein großer Kritikpunkt an der bisherigen Aufteilung in zwei Staffeln war immer, dass die beiden Meister der Ligen nicht direkt aufstiegen. Der Fußballkreis stellt nur einen Aufsteiger in die Bezirksliga, weshalb es im Nachgang der Spielzeiten in der Vergangenheit immer noch zwei Entscheidungsspiele zwischen dem Meister der Ost-und dem der West-Staffel gab. Spiele, die immer für die große Bühne mit vielen Zuschauern sorgten. „Das waren große Feste für den Fußball“, sagt Andreas Mühle vom Bezirksligisten TuS Sundern.

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Dort, wo Mühle mit dem TuS Sundern ist, möchten die Teams aus dem Fußballkreis HSK noch hin. Nils Rogacki zum Beispiel, Trainer der SG Dreislar/Hesborn. Er hält die neue Liga für stärker als die A-Liga Arnsberg. „Für mich sind die Topvereine der beiden Ligen schon jetzt definitiv nicht schlechter als die der Arnsberger Liga. Durch die Zusammenlegung wird die Qualität nochmals deutlich erhöht.“ Rogacki geht sogar noch einen Schritt weiter. „Aus meiner Sicht hat die Arnsberger Liga schon jetzt nicht mehr die sportliche Berechtigung, den direkten Aufsteiger zu stellen. Ich wäre dafür, eine HSK-Liga zu bilden.“

Die Hälfte der Teams steigt ab

Bei der Einführung der eingleisigen A-Liga gibt es aber auch viele Verlierer, da aus den beiden Staffeln elf Mannschaften in die Kreisliga B absteigen. Außerdem wird es nur einen Aufsteiger aus der B-Liga geben. Und so wird diesmal eine zusätzliche Relegationsrunde zwischen den beiden B-Liga-Meistern veranstaltet.

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Die Finalisten müssen vor den Entscheidungsspielen schriftlich erklären, dass sie auch aufsteigen wollen. „Sollten wir am Ende der Saison oben stehen und anschließend das Relegationsspiel gewinnen, werden wir auf jeden Fall aufsteigen. Das ist eine hervorragende Perspektive für die vielen jungen Spieler und den großen Kader der Bezirksligamannschaft“, betont Steffen Dessel, Trainer beim B-Ligazweiten SG Oberschledorn/G. II.

Auch die B-Ligen werden stärker

Dass auch die B-Ligen im Fußballkreis Hochsauerlandkreis stärker werden, ist angesichts des Massenabstiegs aus den A-Ligen zu erwarten. Auch Benedikt Brüne von der SG Hoppecke/Messinghausen/Bontkirchen glaubt das. „Für uns ist auch die B-Liga nicht uninteressant, da sich auch hier die Qualität durch die Zusammenlegung erhöht. Trotzdem werden wir bis zum Schluss alles versuchen, um noch die Qualifikation für die A-Liga zu schaffen“, so der Trainer des derzeit Tabellenzwölften der Ost-Staffel.

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In jedem Fall sorgt die Einführung der neuen HSK-Liga für eine nie dagewesene Spannung in der Liga. Wo sonst nur das Rennen um den Auf-und Abstieg für Spiele mit erhöhter sportlicher Bedeutung sorgten, werden in dieser Spielzeit auch die Spiele um die begehrten Startplätze im Mittelfeld beider Staffeln genau verfolgt. So sorgt die neue Kreisliga A bereits ein Jahr vor ihrer Einführung für Furore.