Altenberg. Laura Nolte (Winterberg) gewann bei der Bob-WM in Altenberg im Monobob ihre zweite Medaille. Warum diese Bilanz für Nolte so besonders ist.

Im ersten Moment überwog die Enttäuschung – trotz einer weiteren Bronzemedaille. „Ach ja“, sagte Laura Nolte, „ich bin enttäuscht über den letzten Lauf, weil mehr drin gewesen wäre.“ Doch wenig später konnte die Bobpilotin des BSC Winterberg wieder jubeln. Nach der Bronzemedaille im Zweierbob bei der Weltmeisterschaft in Altenberg fuhr Nolte auch im Monobob auf den dritten Platz. Ein Vergleich ließ sie noch zufriedener sein.

Nolte schließt Frieden

Bekanntlich ging die Weltmeisterschaft auch in der vergangenen Saison im schwierigen Eiskanal im Osterzgebirge über die Bühne. Für Laura Nolte endete sie damals katastrophal. Nach Stürzen im Training und einem besonders dramatischen im zweiten Lauf mit dem Zweierbob nahm Chef-Bundestrainer René Spies seine jüngste Pilotin zur WM-Halbzeit aus dem Wettbewerb.

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„Es war mental schon schwierig für mich, weil die vergangene Saison mit einem Sturz endete“, sagte Nolte jetzt zurückblickend. „Aber ich habe mich zusammengerauft – und diese Saison war eine wichtige für meine Entwicklung.“ Zwar stürzte sie zum Weltcupauftakt in Sigulda, doch anschließend folgten drei Weltcupsiege, ein zweiter und ein sechster Platz. Außerdem gewann die BSC-Pilotin die Junioren-Weltmeisterschaft im Zweierbob in St. Moritz.

In Altenberg schloss sie mit der Bronzemedaille im Zweierbob vor Wochenfrist endgültig ihren Frieden mit der anspruchsvollen Bahn – und holte sich nun die zweite Bronzemedaille.

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Nach dem ersten Lauf im Monobob hatte Nolte sogar auf Goldkurs gelegen und damit ihre starken Vorstellungen aus den Trainingsläufen bestätigt. In der Folge leistete sie sich aber bei den Fahrten zu viele Fehler mit dem noch ungewohnten Sportgerät, als dass sie der US-Amerikanerin Kaillie Humphries gefährlich hätte werden können.

Humphries erneut Weltmeisterin

Humphries, die auch im Zweierbob die dominierende Pilotin ist, fuhr am Sonntag in Altenberg zweimal Bahnrekord und schraubte die Bestzeit auf 59,47 Sekunden. Nach vier Läufen hatte sie 0,50 Sekunden Vorsprung auf Stephanie Schneider vom WSC Oberwiesenthal. Nolte, die 2016 Jugend- Olympiasiegerin im Monobob wurde, folgte mit 0,80 Sekunden Rückstand auf Rang drei. In den abschließenden vierten Lauf war Nolte vom Silberplatz gestartet – und rutschte noch etwas ab.

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Auffällig war, dass kaum eine Pilotin ohne Bandenberührung oder Quersteher die anspruchsvolle Piste herunter kam. Mitfavoritin Elena Meyers-Taylor aus den USA stürzte sogar zweimal – ihr Schlitten richtete sich jedoch immer wieder auf. Auch Breeana Walker aus Australien, zweimal Siegerin in diesem Winter, gab nach einem Sturz im dritten Lauf auf.

Chef-Bundestrainer René Spies war nach der zuletzt kontrovers geführten Debatte um den Monobob zufrieden. „Ziel voll übertroffen, wenn man gesehen hat, wie wir zuletzt in der Bahn verprügelt wurden. Es war eine gute Antwort von allen“, sagte der Winterberger.