Sigulda/Winterberg. Ihr Sturz-Trauma scheint Bobpilotin Laura Nolte (BSC Winterberg) in Sigulda überstanden zu haben. Das zweite Weltcuprennen gewann sie.

Größer könnte der Kontrast nicht sein: In der vergangenen Woche stürzte Laura Nolte, Bobpilotin des BSC Winterberg, beim Weltcupauftakt in Sigulda – das zweite Rennen der Saison in Lettland gewann Laura Nolte jetzt. Die deutsche Meisterin setzte sich beim deutschen Dreifach-Erfolg mit ihrer Vereinskollegin Leonie Fiebig mit 0,24 Sekunden Vorsprung vor den zeitgleichen Mariama Jamanka/Vanessa Mark und Kim Kalicki/Ann-Christin Strack durch. Die Gründe dafür.

Nolte: Zweiter Weltcupsieg

Für Nolte war es erst der zweite Weltcupsieg ihrer noch jungen Karriere. Der erste gelang ihr in der vergangenen Saison in La Plagne. „Ich bin mega erleichtert. Vor allem, dass wir nicht wieder gestürzt sind. Ich hab’ versucht, mich wirklich so zu konzentrieren und fokussieren, das hat wohl ganz gut geklappt“, sagte Nolte nach dem Rennen.

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„Ich habe vorher zu Leonie gesagt: Es ist mir egal, was für ein Platz herausspringt, Hauptsache wir bringen das Rennen zu Ende“, ergänzte Nolte. Den Weltcup-Auftakt hatte sie mit Deborah Levi bestritten, ins zweite Rennen startete sie planmäßig mit Anschieberin Leonie Fiebig. Die 31-Jährige war dem Team Nolte zugeteilt worden, weil sich Pilotin Stephanie Schneider vorerst nicht für den Weltcup qualifiziert hatte .

Eine Rollen-Interpretation

„Wir sind vielleicht das Quäntchen Glück an kritischen Stellen – und das kommt hier extremst zum Tragen. Ich kenne die Bahn, die kritischen Stellen. Deshalb ist es auch mein Job, mich vielleicht das eine oder andere Mal mit einem größeren Impuls gegen die Bobwand zu werfen“, sagte Fiebig im Vorfeld des Rennens über ihre Rolle, die nicht nur aus Anschub, reinspringen und bremsen bestehe.

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Neben den drei deutschen Bobs fuhren noch die Teams aus Österreich, der Schweiz und Rumänien. Die Topnationen USA und Kanada steigen erst im Januar ein, die Russinnen mussten nach positiven Corona-Tests wie die Männer in Quarantäne. Da die Schweizerin Martina Fontanive erneut im Finallauf stürzte, kamen nur sechs Schlitten in die Wertung des Weltcups.

Das sagt der Cheftrainer

Der aus Winterberg stammende Chef-Bundestrainer René Spies resümierte: „Erstmal sind wir froh, dass alle Teams ohne Sturz unten sind. Wir sind ja mit Stürzen aller drei Teams in diese zwei Wochen hier in Sigulda gestartet, weshalb die Entwicklung in der zweiten Woche schön anzusehen war. Laura hat auf Grund der Startzeiten verdient gewonnen, aber insgesamt war es ein tolles Rennen aller drei Teams.“