Innsbruck. Ein besonderer Wettkampf fast ohne Training wartet an diesem Samstag auf Bobpilotin Laura Nolte (BSC Winterberg) in Innsbruck.

Fast fünf Jahre ist es her, dass Laura Nolte während eines Wettkampfes in einem Monobob saß. Als sie mit der Goldmedaille von den Olympischen Jugendspielen aus Lillehammer heimkehrte, dachte die Bobpilotin des BSC Winterberg, dass sich dieses Kapitel ihrer Karriere durch den Umstieg in den Zweierbob für immer schließe. Doch an diesem Samstag (10.30 Uhr) öffnet es sich in Innsbruck wieder. Es beginnt ein wenig kurios.

Nolte: Sehr entspannt

Denn nach nur einem Trainingslauf gehen die deutschen Pilotinnen Laura Nolte, Mariama Jamanka und Kim Kalicki in den zweiten Wettbewerb der so genannten Women‘s Monobob World Series (WMB), die vor Wochenfrist ohne deutsche Beteiligung in Winterberg Premiere feierte. Der Grund: die gelben deutschen Bobs waren noch nicht einsatzbereit.

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„Wir gehen alle drei sehr entspannt in den Wettbewerb“, sagte Laura Nolte: „Wir wissen ja gar nicht, wie unsere Bobs im Vergleich zu denen der Konkurrenz laufen. Es sind war Einheitsbobs, aber kleine Unterschiede wird es schon geben.“ Im Trainingslauf habe sie gemerkt, „dass das Fahrverhalten ähnlich dem des Zweiers ist, er rutscht oben etwas mehr herum, aber das ist nichts Gefährliches.“

Darum Monobob

Um auch den Frauen zwei Chancen auf olympische Medaillen zu geben, wurde der Monobob ins Programm der Winterspiele 2022 in Peking aufgenommen. Die aktiven Pilotinnen wären zwar lieber zusätzlich zum Zweierbob wie die Männer einen Viererbob-Wettbewerb gefahren, doch der Weltverband entschied sich aus Kosten- und Organisationsgründen anders.

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Deshalb startet jetzt die Women‘s Monobob World Series (WMB) durch. Im Rahmen des Europacups in der Veltins-EisArena ging das erste von neun vorgesehenen Rennen über die Bühne. Das zweite folgt beim Weltcup in Innsbruck. Auch bei der Weltmeisterschaft 2021 in Altenberg werden Medaillen im Monobob vergeben.

Das Reglement unterscheidet sich vom Zweier- und Viererbob vor allem dadurch, dass alle Pilotinnen einen einheitlichen Schlitten fahren. Nur der standardisierte IBSF-Monobob, der von der Münchner Firma iXent produziert wird, ist zugelassen. Ein Schlitten kostet um die 22.000 Euro.

Das sagt der Cheftrainer

„Die Bahn in Igls ist nicht so anspruchsvoll und unsere Pilotinnen und Piloten nicht so unerfahren, als dass sie mit nur einem Training nicht klar kämen“, sagte Cheftrainer René Spies zum Thema Monobob.

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„Im Monobob geht es jetzt einzig und alleine darum, sich an das Gerät zu gewöhnen und die Lenkung individuell anzupassen. Grobe Abstimmungsarbeiten werden jetzt gemacht, ab nächste Woche geht es dann an die Feinarbeit. Die intensive Phase kommt dann erst zwischen Weihnachten und Neujahr, wenn wir alle in Altenberg sind und auch intensiv Monobob fahren werden“, ergänzte er.

Das Ziel für Samstag: „Ich stelle erstmal null Erwartung an die Damen. Sie sollen sich einfach an den Schlitten gewöhnen und runterfahren“, sagte Spies.