Königssee. Die DM der Bobfahrerinnen verlief wie die gesamte Weltcup-Qualifikation: hochdramatisch. Aber Laura Nolte (BSC Winterberg) durfte jubeln.
Laura Nolte hielt es im Ziel nicht mehr in ihrem Bob. Denn mit diesem zweiten Lauf bei der Deutschen Meisterschaft gewann die Bobpilotin des BSC Winterberg nicht nur wie im vergangenen Jahr den Titel, sondern sicherte sich in einem hochdramatischen Finale der Qualifikation auch einen Platz im Weltcup . Eine Anschieberin des BSC Winterberg verpasste hingegen im letzten Moment die Weltcup-Qualifikation.
Nolte in Verfolgerrolle
Punktgleich gingen sowohl die in der Selektion führenden Pilotinnen Mariama Jamanka und Kim Kalicki als auch die Verfolgerinnen Laura Nolte und Stephanie Schneider in die Deutsche Meisterschaft als Qualifikationsfinale. Entschieden war mit Blick auf die drei Startplätze im Weltcup noch nichts, selbst Jamanka und Kalicki drohte das Aus.
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Als besonders nervenstark präsentierte sich aber die 21-jährige Laura Nolte mit ihrer Anschieberin Deborah Levi, die ihre Karriere beim BSC Winterberg begann und seit diesem Sommer im Rahmen einer Startgemeinschaft für den SC Potsdam in die Rennen geht . Bereits nach dem ersten Lauf führten Nolte/Levi (Laufzeit 51.53 Sekunden) mit einer Hundertstel Vorsprung vor Kim Kalicki/Ann-Christin Strack. Stephanie Schneider und ihre Anschieberin Leonie Fiebig vom BSC Winterberg lagen nur knapp dahinter auf Rang drei (+0.06 Sekunde), gefolgt von Mariama Jamanka/Annika Drazek auf Platz vier (+0.23).
Nolte führt zur Halbzeit
Das bedeutete zu diesem Zeitpunkt, dass Nolte/Levi ebenso auf Weltcup-Kurs lagen.
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Die junge Pilotin des BSC zeigte im zweiten Durchgang keine Nerven. Zwar hatte sie den einen oder anderen Fehler in ihrem Lauf, doch am Ende sicherte sie sich mit einer Laufzeit von 51.42 Sekunden den Titel – und damit auch den Weltcupplatz. Auf Rang zwei folgten Kalicki/Strack, auf drei Schneider/Fiebig, während Jamanka/Drazek Vierte wurden.
„Wir sind sehr erleichtert, dass es am Start und auch unten heraus so gut geklappt hat“, sagten Nolte und Levi: „Für die Weltcup-Qualifikation war das ein wichtiger Schritt.“
Chef-Bundestrainer René Spies lobte anschließend alle vier Top-Bobs: „Es war eine Deutsche Meisterschaft auf einem sehr, sehr hohen Niveau mit engen Abständen. Es gab sehr gute Leistungen. Herauszuheben ist auch die Startzeit von 5.15 Sekunden von Laura und Deborah – das stellt eine absolute internationale Spitzenleistung da.“
Anna Köhler chancenlos
Zwar gibt der aus Winterberg stammende Spies das Weltcupteam der Damen offiziell erst am Freitagnachmittag bekannt, aber Nolte/Levi sind ebenso dabei wie Kalicki/Strack und Jamanka/Drazek. Schneider/Fiebig verpassten die Qualifikation knapp. Chancenlos während die gesamten Qualifikation war Anna Köhler, Pilotin des BSC Winterberg, die ein komplett neues Anschieberinnen-Team hat.