Innsbruck. Ein verrücktes Weltcuprennen: In Innsbruck kämpften Jacqueline Lölling, Alex Gassner und Co. gegen Wind, Schnee und einen Besen. Das Resultat.
Hannah Neise legte den Fokus schnell auf das Positive. „Das ist zum ersten Mal ein Top-Ten-Ergebnis für mich – das ist schon cool“, sagte die Skeleton-Pilotin des BSC Winterberg nach ihrem achten Platz beim Weltcup in Innsbruck. Ihre Mannschaftskollegin Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) zog ein weniger gutes Fazit – obwohl sie das von Schnee, Wind und einem Besen beeinflusste Rennen als Sechste beendete.
Nur zwei Trainingsläufe
Die 20-jährige Neise bestreitet ihre erste Weltcupsaison und hatte im Ziel einen Rückstand von 84 Hundertstelsekunden auf Siegerin Elena Nikitina (Russland). „Den Fehler von Kurve drei auf Kurve vier hätte ich mir sparen können“, sagte die Schmallenbergerin: „Aber nach nur zwei Trainingsläufen haben wir im Wettkampf gezeigt, dass wir es besser können.“
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Bereits das Training unter der Woche hatte unter Schneefall und der Witterung in Innsbruck gelitten. Das Rennen der Damen am Freitagnachmittag wurde sogar nach dem ersten Lauf neu gestartet, da Schnee und Wind für irreguläre Bedingungen sorgten. Zudem raste Katie Tannenbaum gegen einen in der Bahn liegenden Besen. Letztendlich wurde nur der zweite Lauf gewertet. „Die Entscheidung war richtig“, sagte Chef-Bundestrainer Christian Baude dazu.
Lölling wartet auf Podestplatz
Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) sicherte sich so den sechsten Platz (+0,63 Sekunde). Damit wartet die 25-jährige amtierende Gesamtweltcup-Siegerin weiter auf ihren ersten Podestplatz in dieser Saison. „Ich bin nicht zufrieden“, sagte Lölling: „Ich habe bei der Ausfahrt zehn einen Fehler gemacht, und der ist in einem Lauf schwierig aufzuholen.“ Der obere Teil der Bahn, in der sie in der vergangenen Saison sogar siegte, passe ihr ganz gut, erklärte die Brachbacherin: „Ab dem Kreisel habe ich die meisten Reserven, die konstant ausgebügelt werden müssen, damit ich unten mehr Geschwindigkeit bekomme und den Startrückstand aufholen kann.“
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Tina Hermann vom WSV Königssee fuhr zeitgleich mit der Österreicherin Janine Flock auf Rang drei. Das Duo hatte 0,45 Sekunden Rückstand auf Elena Nikitina. Zweite wurde die Niederländerin Kimberley Bos.
Bei den Herren sorgte Alexander Gassner (BSC Winterberg) mit Rang fünf für das beste Resultat des Tages aus deutscher Sicht. Auf die zeitgleichen Sieger Martins Dukurs (Lettland) und Alexander Tretiakov (Russland) fehlten Gassner 31 Hundertstelsekunden, auf Platz drei 29. „So nah waren wir hier am Podium noch nie dran“, sagte Chef-Bundestrainer Christian Baude und ergänzte: „Mit nur zwei Trainingsläufen war es ein Lotteriespiel. Ich bin optimistisch, dass wir nächste Woche angreifen.“
Gassner: „Wir greifen an“
Am Freitag folgt das nächste Weltcuprennen in Innsbruck. Und auch Gassner erklärte: „Ich bin super happy, dass ich mich im zweiten Lauf nochmal am Start steigern konnte. Wir müssen uns über die Trainingsfahrten mehr Routine holen und dann greifen wir nächste Woche nochmal an.“
Christopher Grotheer vom BRC Thüringen landete auf Platz sechs. Felix Keisinger vom WSV Königssee musste sich nach einem kapitalen Patzer mit Platz elf begnügen.