Sigulda. Hannah Neise (Winterberg) lag bei ihrer Weltcup-Premiere auf Podestkurs. Dann drohte ein Sturz. So lief es für Jacqueline Lölling in Sigulda.
Den Zuschauern stockte der Atem. Schnell wie keine andere Athletin zuvor raste Hannah Neise bei ihrer Weltcup-Premiere durch den Eiskanal von Sigulda . Doch nach der Kurve zehn erwischte es die erst 20-jährige Pilotin des BSC Winterberg im zweiten Lauf – und ein Sturz drohte.
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„Ich habe keinen Stress, keinen Druck – mal sehen, was dabei herauskommt“, sagte Hannah Neise nach der Deutschen Meisterschaft in Winterberg, bei der sie den dritten Platz belegte. Ihr Weltcup-Ticket hatte sie sich bereits zuvor gesichert. Doch aus den starken Auftritten gegen etablierte Konkurrentinnen wie Jacqueline Lölling oder Sophia Griebel wollte auch Chef-Bundestrainer Christian Baude keine hohen Ziele für Neises erste Weltcupsaison ableiten.
Neise soll Erfahrungen sammeln
„Sie ist das Küken, sie soll im Schatten von Tina Hermann und Jacqueline Lölling ihre Erfahrungen sammeln“, sagte Baude. Allerdings sah es nach dem ersten Lauf in Sigulda so aus, als könnte Neise ihren ersten Weltcup auf dem Podium beenden, während Hermann und Lölling um einen Platz in den Top Acht kämpften. Mit nur neun Hundertstelsekunden Rückstand auf den dritten Platz ging Neise auf Rang fünf liegend in den zweiten Lauf.
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In diesem behauptete die Schmallenbergerin ihren Vorsprung nicht nur, sondern sie griff tatsächlich das Podium an – bis sich kleine Fehler ab Kurve zehn fast zu einem spektakulären Sturz aneinanderreihten. Neise kämpfte sich zwar auf den Schlitten zurück und verhinderte Schlimmeres, aber ihre Geschwindigkeit war verloren.
Janine Flock siegt
Am Ende belegte Hannah Neise bei ihrer Weltcup-Premiere in Sigulda den 13. Rang und hatte 2,83 Sekunden Rückstand auf Siegerin Janine Flock (Österreich/Gesamtzeit 1:43,85). Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) belegte den achten Platz (+1,80), während Tina Hermann (+1,69) auf Rang sieben fuhr.
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„Im ersten Lauf konnte ich zeigen, was ich drauf habe“, sagte Neise später: „Im zweiten Lauf habe ich es nicht so runtergebracht. Mir ist ein blöder Fehler passiert, aber das passier jedem. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung wert und ich hoffe, dass ich nächste Woche zwei Läufe so wie den ersten hinbekomme.“
Das sagt Lölling
Der zweite Weltcup dieser Saison wird in einer Woche auf Grund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie ebenfalls in Sigulda ausgetragen. Lölling freute sich darüber nur bedingt. „Mein Rennen war durchwachsen. An ein paar Stellen war schon etwas mehr Licht als in den vergangenen Jahren hier, aber alles in allem waren es trotzdem zu viele Fehler, vor allem im ersten Lauf war ein großer Fehler“, sagte die aus Brachbach stammende 25-Jährige. „Ich habe schon am Start zu viel Rückstand – dann wird es schwierig in Sigulda.“