Kontiolahti/Winterberg. In Kontiolahti steht die erste Staffel der Biathlon-Saison an. Maren Hammerschmidt (Winterberg) hat eine besondere Beziehung zur Staffel.

„Staffel will ich immer laufen. Das wünsche ich mir total und wäre mega happy, wenn es klappen würde.“ Das sagte Maren Hammerschmidt , Biathletin des SK Winterberg – bevor sie das Sprintrennen zum Auftakt des zweiten Weltcup-Wochenendes in Kontiolahti/Finnland zu ihrer eigenen Unzufriedenheit auf Rang 49 beendete . Mittlerweile steht die Staffelaufstellung der Damen für das Rennen an diesem Samstag (15.15 Uhr / ARD) fest.

Herrmann ist Schlussläuferin

Denise Herrmann ist beim ersten Staffel-Weltcup der Saison die Schlussläuferin des deutschen Teams. Vanessa Hinz wird das DSV-Quartett beim Rennen über 4 x 6 Kilometer anführen. Zudem sind wie erwartet Franziska Preuß und eben Maren Hammerschmidt nominiert.

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Den letzten deutschen Staffel-Erfolg bei den Frauen hatte es am 8. Februar 2019 in Canmore gegeben. Im vergangenen Winter war das DSV-Team bei der WM in Antholz zu Silber gelaufen. Zudem gab es einen dritten Platz in Nove Mesto. Überragende Staffel der Saison 2019/2020 war Norwegen: Die Mannschaft um Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Röiseland triumphierte in allen sechs Rennen.

Norwegen gehört auch am Samstag zu den Favoritinnen. Die besten Siegchancen dürften aber die aktuell überragenden Schwedinnen um Hanna Öberg haben.

Hammerschmidts Staffel-Geschichte

Maren Hammerschmidt und die deutsche Staffel – das ist eine besondere Geschichte. In der vergangenen Saison kam die Winterbergerin nur beim Heim-Weltcup im Januar in Oberhof in der Staffel zum Einsatz. Und davor gehörte sie am 17. März 2018 in Oslo zuletzt zum deutschen Quartett. Mit Denise Herrmann, Franziska Preuß und Laura Dahlmeier belegte sie damals Rang zwei.

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Kurz zuvor allerdings erlebte die Sauerländerin die vielleicht größte Enttäuschung in ihrer Karriere, als sie bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea eben nicht für die Staffel nominiert wurde. „Der größte Tiefschlag in meiner Karriere waren die Olympischen Winterspiele. Das schlug mir wirklich auf die Psyche“, sagte sie später im Gespräch mit der Westfalenpost. Trotz vorheriger Staffel-Erfolge wurde Hammerschmidt in Pyeongchang nur im Einzelrennen eingesetzt und belegte dort Rang 17. Die damaligen Trainer, allen voran Gerald Hönig, kassierten für diese Entscheidung aus vielen Richtungen harsche Kritik, zumal Rang acht der Staffel einem Debakel gleich kam.

WM-Gold 2017

„Ich hätte die Staffel anders aufgestellt und das Goldquartett von 2017 laufen lassen“, sagte sogar Hammerschmidts Teamkollegin Franziska Hildebrand. Im Februar 2017 kehrte Hammerschmidt, die ein Jahr zuvor mit dem DSV-Quartett bereits WM-Bronze geholt hatte, von der WM in Hochfilzen als Staffel-Weltmeisterin zurück ins Sauerland. Gemeinsam mit Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier triumphierte die Biathletin des SK Winterberg. „Der größte Tag für Maren und den Skiklub seit 1907“, jubelten die Winterberger anschließend. Wann ihr Verein gegründet wurde? 1907.

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Für Aufsehen sorgte auch Hammerschmidts Start 2018 mit der Staffel in Oberhof. Erstmals als Schlussläuferin aufgestellt hätte die Sauerländerin das Quartett mit einem fehlerfreien abschließenden Schießen vielleicht sogar zum Sieg vor den Französinnen führen können. Doch die Winterbergerin musste in die Strafrunde. Zwar sorgte sie in Abwesenheit der Top-Läuferin Laura Dahlmeier trotzdem für einen hervorragenden zweiten Platz, sagte aber anschließend selbst etwas zerknirscht: „Mit der Strafrunde bin ich natürlich nicht zufrieden.“

Welches Kapitel der Staffel-Saisonauftakt an diesem Samstag dieser Geschichte beifügen wird? Ab 15.15 Uhr wird man es beobachten können.