Meschede/Arnsberg. Früher war er begeisterter Handballer, dann mehrten sich die Verletzungen. Warum der Mescheder Christopher Stracke nun im Golfsport aktiv ist.
Als Handballer wagte Christopher Stracke nie den Sprung hinaus aus der Bezirksliga und war meist in den Kreisligen, den „Holzklassen“, wie er selbst schmunzelnd sagt, aktiv. Seit seiner erfolgreich im Sauerland abgelegten Platzreife vor acht Jahren ist der ehemalige Rückraum-Shooter des SSV Meschede jedoch erfolgreich als Golfer unterwegs – und äußerst ambitioniert: Der Meschede r gewann vor wenigen Tagen die Stadtmeisterschaften seiner Heimat auf der Anlage des GC Schmallenberg und verfügt mittlerweile über ein sehr gutes Handicap von 10,8.
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Dass das Golfen für ihn ein adäquater „Zweitsport“ sein könnte, hatte Christopher Stracke vor etwa zehn Jahren in den USA festgestellt. Der Sauerländer, damals beruflich in den Vereinigten Staaten unterwegs, schlug auf einer Driving Range einfach mal ein paar Bälle – und fand Gefallen an dem Sport, der in den USA eine viel größere Akzeptanz erfahre. „Dort ist das Golfen eine Breitensportart. Das Equipment ist viel günstiger als hier, und man benötigt auch keine Platzreife, um die Anlagen nutzen zu können“, erzählt Christopher Stracke.
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Geliebt hatte der Vertriebsleiter im Onlinehandel seit jeher auch den Handballsport, war bereits in seiner Jugend beim SSV Meschede aktiv, spielte in seiner Studienzeit in Bielefeld für den VfB Jöllenbeck und später in Fulda für die FSG Fulda/Petersberg.
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Allerdings erlebte der zumeist auf Rückraum Mitte oder Rückraum links eingesetzte Stracke wie viele Handballer die typischen Begleiterscheinungen dieses körperbetonten Sports: Verletzungen. „Ich habe mir leider mehrfach die Außenbänder im Fuß gerissen. Das Ganze ist mittlerweile eher gummiartig“, sagt er und lacht.
Vom Handball zum Golf: Umdenken nach schwerer Verletzung
Schwerwiegend hinzu kam eine Schulterverletzung, die Stracke so einschränkte, dass er auf den Schlagwurf, der ein geringeres Verletzungsrisiko bietet, reduziert und auf die Harzbenutzung angewiesen war. Da im Sauerland jedoch oft ein Harzverbot im Handball herrscht, war klar, dass er sich einen neuen Sport würde suchen müssen.
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Nach seinen ersten Kontakten mit dem Golfsport in den USA sattelte der Sauerländer zurück im HSK um: Stracke nahm an Schnupperkursen teil, legte in Schmallenberg seine Platzreife ab und ist seit Anfang 2017 Mitglied des GC Sauerland in Herdringen. „Als die ersten Bälle geflogen sind, und ich die ersten Löcher getroffen habe, war das einfach super und hat großen Spaß gemacht“, sagt Stracke.
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Für ihn selbst sei es durchaus überraschend gewesen, wie intensiv er sich mittlerweile dem Golfspielen widmet. „Die große Herausforderung ist, dass man gegen sich selbst kämpft – ganz anders als im Mannschaftssport. Golf ist ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag, und es ist einfach sehr schön, an der frischen Luft zu sein, abzuschalten und sich sportlich anzustrengen.“
Videoanalyse als Hilfsmittel
Christopher Stracke ist ein ambitionierter Hobbygolfer geworden, der sich stetig verbessern möchte. „Ich bin sicher leistungsorientierter als noch im Handball unterwegs. Ich finde, dass man beim Golf viel mehr Trainingsmöglichkeiten hat, als das im Hobbybereich in einer Mannschaftssportart wie dem Handball geleistet werden kann“, sagt er.
Der 34-Jährige spielt in einem Herrenteam des GC Sauerland im Ligabetrieb, trainiert oft und viel – auch mit Methoden, die für einen Hobbyspieler recht ungewöhnlich sind: „Ich betreibe auch viel Videoanalyse, da ich Dinge sehr gut visuell annehmen kann. Auf den Videos schaue ich Techniken und versuche sie dann auf dem Platz umzusetzen“, erklärt Stracke.
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Die Mühen haben sich für den Mescheder gelohnt, mittlerweile steht Strackes Handicap bei 10,8. Wo soll das noch hinführen? Der Ex-Handballer lacht. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem Wert, trotzdem würde ich gerne einen einstelligen haben. Ein Handicap von 7 – das wäre schon cool“, sagt er.
Nicht nur als Aktiver ist Stracke mehr und mehr dem Golfen verfallen, auch als Fan besucht der Sauerländer beispielsweise bekannte Anlagen oder renommierte Turniere wie das Masters in den USA.
Dort, in Augusta, war Christopher Stracke vor drei Jahren als Besucher – und gerät noch heute ins Schwärmen: „Das war ganz toll, eine einzigartige Atmosphäre.“ Er habe „total entspannte“ Profis wie den US-Amerikaner Dustin Johnson oder den Nordiren Rory McIlroy erlebt, die zudem Vorbilder für ihn seien. Stracke: „Wenn man Spielern wie diesen zuschaut, dann kann man immer etwas lernen.“