Sauerland. Extremläufer Adrian Raczka aus Arnsberg-Hüsten hat es geschafft: Der 35-Jährige lief 160 Kilometer durch den HSK – und alles für den guten Zweck.

160 Kilometer Laufen für den guten Zweck: Extremsportler Adrian Raczka hat nun diese Herausforderung gemeistert. Der 35-Jährige absolvierte einen beachtlichen Lauf durch weite Teile des Hochsauerlandkreises, um Spendengelder für den Ambulanten Hospizdienst „Sternenweg“ in Neheim zu sammeln. Ihm zur Seiten standen seine Sponsoren, Radbegleiter Albert Sturzenhecker, Familie, Freunde und Fans auf der Strecke sowie auf virtuellem Wege – und auch ein großer Teller Spaghetti Bolognese hatte einen Anteil am Erfolg.

Hüstener erfüllt die eigenen Marken

Adrian Raczka, ehemaliger Fußballer, trotzt der Coronakrise eben auf seine ganz eigene Art und Weise. Weil die „TorTour de Ruhr“, ein 160 Kilometer langer Ultramarathon von Winterberg nach Duisburg, abgesagt worden war, brachte der Hüstener nun das Kunststück fertig, dieselbe Streckenlänge trotzdem zu absolvieren – als Solostarter, begleitet vom Ex-Arbeitskollegen Sturzenhecker.

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Raczka, gefördert vor allem von seinen Sponsoren Kelm Immobilien (mit Eduard Kelm) und der Renovar GmbH (mit Alex Schmid), startete um sechs Uhr morgens von der Ruhrquelle bei Winterberg aus und lief durch weite Teile des Hochsauerlandkreises. 28 Stunden hatte er eingeplant.

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Für die erste Etappe von Winterberg aus über den Ruhrtalradweg entlang der Orte Olsberg, Meschede, Bestwig sowie Freienohl, Oeventrop und zuletzt Arnsberg und Hüsten benötigten Adrian Raczka und seine Radbegleitung für 80 Kilometer Strecke etwa neuneinhalb Stunden. „Die selbst gesetzte Zehn-Stunden-Marke der ersten Etappe konnten wir damit um eine halbe Stunde unterbieten“, freut sich Raczka. Er habe auch vom Proviant des Teams Pirate profitiert, das ihn zuvor mit Energieriegeln und Gels ausgestattet hatte.

Viel Zuspruch auf der Strecke

Auf der Strecke halfen vor allem die Mitarbeiter des Hospizdienstes Sternenweg, dass Raczka und Sturzenhecker ihre Motivation aufrecht erhalten konnten. Das Duo wurde unter anderem in Bestwig, Meschede und Oeventrop mit Plakaten am Straßenrand empfangen und angefeuert. Adrian Raczka ging zudem während des Laufes mehrfach mit Livestreams online, berichtete über seine Erfahrungen, die Treffen und kommunizierte in Echtzeit mit den Zuschauern. Diese dankten ihm das enorme Engagement ihrerseits mit aufmunternden Sprüchen und ihrem großen Respekt. In Hüsten angekommen, gönnte sich Raczka eine etwa eineinhalb stündige Pause – daheim. „Es gab zu Hause im Garten einen großen Teller Spaghetti Bolognese“, verrät er.

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In den späten Abendstunden startete Raczka dann zur zweiten Etappe – etwa 80 Kilometer waren noch zu absolvieren. Zunächst ging es an den Möhnesee. „Dort haben wir schließlich beschlossen, dass wir die letzten 60 Kilometer doch erst nach längerer Pause fortzuführen, um nicht nachts oder spätestens in den frühen Morgenstunden das Finishen allein erleben zu müssen. Mit einem Durchschnittstempo von 9,9 Kilometern pro Stunden waren wir nach 100 Kilometern Strecke nämlich deutlich schneller unterwegs, als das zuvor geplant gewesen war“, erläutert der Extremläufer. Und das, obwohl er immer wieder online Livevideos geschaltet hatte.

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Eigentlich sei es sein Ziel gewesen, durchzulaufen, doch letztlich sei die Entscheidung zur längeren Pause richtig gewesen, um dem Projekt mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. „Außerdem konnte ich so nach dem Lauf noch mit meiner Familie bis abends im Garten sitzen und grillen. Ich glaube das wäre mir nach durchgelaufenen 160 Kilometern definitiv nicht möglich gewesen“, erzählt Raczka und lacht.

Großes Interesse am Projekt

Nach etwa vierstündiger Pause „und einem dezenten Frühstück“ startete das Duo am nächsten Tag morgens um fünf Uhr wieder seinen Weg zum Möhnesee, um die restlichen 60 Kilometer zu bewältigen. Für diese Strecke benötigte Adrian Raczka noch 6:38 Stunden, da er aufgrund einer schmerzhaften Blutblase die eine oder andere Gehpause mehr absolvieren musste.

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Als er um die Mittagszeit ins Ziel einlief, sei er platt, aber glücklich gewesen, sagt Adrian Raczka. Ihn habe beeindruckt, wie viele Menschen sich schon während des Laufs für sein kreatives Spendenprojekt interessiert hätten. „Immer wieder kamen Leute zu uns, um Fotos zu machen. Die haben wir dann in den Sozialen Netzwerken gepostet“, berichtet Raczka.

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Bereits vor dem Start hatte er zahlreiche Vorschläge eingesammelt, um seine umfangreiche Playlist mit Musik für den Lauf aufzufüllen. Zusätzliche 80 Euro Spenden kamen so zusammen. Insgesamt seien bereits jetzt mehr als 1000 Euro Spenden zusammengekommen, freut sich Raczka.

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Das sei auch darauf zurückzuführen, dass im Vorfeld viele Freiwillige ihre Hilfe angeboten hatten, beispielsweise, in dem sie für jeden zurückgelegten Kilometer Raczkas dann Pauschalbeträge zur Gesamtspendensumme beisteuern wollten. Ebenso seien weitere heimische Förderer wie die Allgemeine Land- und Seespedition (ALS) aus Hüsten oder die Firma Gartendesign und Pflege Schweineberg für ihn wichtig, um auch weitere Ideen für die Zukunft planen und umsetzen zu können, betont Adrian Raczka: „Ich möchte möglichst viele Projekte und möglichst viele ehrenamtliche Helfer unterstützen.“

So können Interessierte noch helfen

Die Coronakrise hätte Adrian Raczkas großen Spendenlauf beinahe zunichte gemacht. Doch der Hüstener wurde vor allem von seiner Familie und Freunden darin bestärkt, seinen Plan umzusetzen.

Bereits etwa 1000 Euro an Spenden hat Raczka nun für den Ambulanten Hospizdienst „Sternenweg“ gesammelt – und hofft, dass diese Summe noch aufgestockt wird. Schließlich läuft die Aktion unter dem Hashtag „adrianlaeuft“ noch bis Freitag, 8. Mai, weiter. „Gerne kann man uns weiterhin unterstützen, indem man direkt unter dem Verwendungszweck ,adrianlaeuft/Sternenweg’ an den Caritasverband Arnsberg-Sundern seine Wunschsumme überweist“, betont Raczka.

Dies ist noch bis zum 8. Mai möglich mit einer Überweisung an den Caritasverband (IBAN: DE50466500050001000066).

Fragen beantwortet Raczka unter Telefon 0173/7655784.