Arnsberg-Oeventrop. Seit er drei Jahre alt ist, ist Thorsten Stein Mitglied im TuS Oeventrop. Der Fachmann hat den Frauenfußball etabliert. Warum er gerührt war.

Die Fußballabteilung des TuS Oeventrop ohne Thorsten Stein? Und Thorsten Stein ohne den TuS? Beides erscheint undenkbar. Kein anderer hat den Frauenfußball im HSK im Allgemeinen und beim TuS Oeventrop im Speziellen in den vergangenen Jahren so geprägt wie der 48-Jährige. Dass der TuS überhaupt eine Frauenfußballabteilung hat, ist sein Verdienst. Seit mehr als drei Jahrzehnten bringt sich Stein als Trainer, Funktionär und Koordinator im Mädchen- und Frauenfußball ein – und wurde jetzt für seine Verdienste gewürdigt.

Auch interessant

Der Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) des Kreises Arnsberg verlieh Stein, der als „Mister Frauenfußball“ gilt, jetzt die Silberne Verdienstnadel. „Ich war völlig überrascht, als mich die Nachricht erreichte. Die Freude war daher groß, als der Kreisvorsitzende Ulli Lemmer und sein Stellvertreter Sascha Göckeler mir dann im Zuge einer Feierstunde Nadel und Urkunde überreichten. So eine Würdigung geht einem schon sehr nah“, gibt Thorsten Stein bereitwillig zu.

Bescheiden und erfolgreich

Auch interessant

Der Oeventroper ist bescheiden, steht nicht gerne im Rampenlicht – doch mit seiner permanenten Willens- und Schaffenskraft zum Wohle seines Heimatvereins hat er sich in der Szene längst einen Namen gemacht. Steins gesamte Familie ist über Generationen hinweg eng mit dem TuS Oeventrop verbunden. „Mein Vater Heinz hat die A-Jugend des TuS trainiert. Meine Frau Anja habe ich auf dem Fußballplatz In den Oeren kennengelernt. Sie war lange Zeit Spielerin in unserer damaligen Frauenmannschaft und hat zudem einige Jahre die Jugend trainiert. Meine Tochter Laura wurde bereits als Kleinkind im Kinderwagen mit zum Sportplatz genommen. Sie spielte hier auch Fußball, trainierte einige Mädchenteams und ist derzeit Jugendgeschäftsführerin. Der TuS Oeventrop ist ein Teil unseres Lebens“, erzählt Stein.

Auch interessant

Zur grün-weißen Vereinsfamilie gehört er bereits seit seinem dritten Lebensjahr. 1989, vor 31 Jahren, läutete Stein, parallel zu seiner eigenen aktiven Laufbahn als Kicker in der Jugend und bei den Senioren, seine Ära als Coach im Jugendbereich ein. Seit 1997 schon trainiert er die Mädchen und Frauen des TuS und kümmert sich um alle Belange innerhalb der mit 120 weiblichen Kickerinnen stark besetzten Abteilung – eine der größten im HSK.

Verein für die Zukunft aufstellen

Auch interessant

Um den Verein zukunftsfähig zu machen, spielten die Frauenfußballerinnen eine durchaus wichtige Rolle, sagt Stein: „Wir müssen breit aufgestellt sein. Wie wichtig die Abteilung ist, sieht man schon daran, wie viele Spielerinnen einen Trainerschein in der Tasche haben. Wir haben stolze 20 Übungsleiterinnen. Das ist bemerkenswert.“

Als Trainer der ersten Frauenmannschaft des TuS Oeventrop feierte Thorsten Stein mit seinen Teams bereits beachtenswerte Erfolge. Während seiner vergangenen 15 Jahre als Coach spielte er mit dem Team sieben Jahre lang in der Landesliga. Seit dem Abstieg kämpfen die Oeventroperinnen um vordere Plätze in der Bezirksliga – aktuell ist der TuS Tabellensiebter von 13 Teams.

„Meine Motivation als Trainer ist so groß wie am ersten Tag“, betont Thorsten Stein. Drei Jahre als Coach müsse er in jedem Fall noch dranhängen, sagt der 48-Jährige und lacht. „Schließlich will ich länger als Trainer beim TuS arbeiten, als es mein Vater getan hat. Er war ja „nur“ 33 Jahre dabei.“