Winterberg/Willingen. Winterberg, Willingen, Weltcups, Weltklasse: Die Kombination passt. Warum diese Großveranstaltungen im Sauerland große Zuschauermagneten sind.
Diese Kombination passt: Winterberg und Willingen in Verbindung mit ihren Weltcups und den Weltklasse-Athleten. Besonders das Skispringen an der Mühlenkopfschanze ist ein Zuschauermagnet und längst zu einer Kultveranstaltung im Schnee geworden. Bei den Bob- und Skeleton-Veranstaltungen in der Veltins-EisArena ist dagegen noch Luft nach oben.
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Bei der Rodel-WM zuletzt im Februar 2019 in Winterberg verfolgten etwa 10.000 Zuschauer die Rennen an den drei Tagen. Es gibt aber Hoffnung, denn die Zahl der Fanclubs, die die Kufen-Sportlerinnen und Sportler begleiten und insbesondere auf den vier deutschen Bahnen für Unterstützung und Stimmung sorgen, steigt.
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„Für mich ist das ein großer Rückhalt zu wissen, dass das ganze Dorf hinter mir steht“, sagt Lokalmatadorin Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland. „Wenn da so zwischen 200 und 500 Leute nur wegen mir an der Bahn stehen, dann ist das einfach wunderschön.“„Jacka“, wie sie genannt wird, freut sich riesig auf den Heimweltcup am Wochenende in Winterberg.
Gelingt Lölling der Hattrick?
Wenn die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele 2018 am Sonntag, 5. Januar, dem Schlusstag der Weltcup-Veranstaltung, auf ihrem Skeleton-Schlitten die Eis-Röhre hinunter jagt und ihren dritten Erfolg hintereinander in der Veltins-EisArena anpeilt, dann werden wieder hunderte Fans aus Brachbach, einer 2300 Seelen zählenden Gemeinde aus dem Landkreis Altenkirchen (Westerwald), in der Zielarena für grandiose Stimmung sorgen und ihre „Jacka“ anfeuern. Ihre Eltern Simone und Bernd werden gemeinsam mit Schwester Celine an der Bahn sein. Ihr Onkel Rüdiger Popp, einer der „Mentoren“ des Brachbacher Fanclubs, wird die Stimmung einheizen, und Matthias Keuchel, der Vorsitzende, wird auf seiner Fanfare die „Jacka-Hymne“ einläuten: „Jacka, Jacka, keine ist wie Jacka …“
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Aber nicht nur Jacqueline Lölling, sondern immer mehr Bob-, Skeleton- und Rodel-Sportlerinnen und Sportler werden von Fanclubs begleitet. Den Kern bilden Familienangehörige, Freunde und die jeweiligen Vereinsmitglieder. Die Anzahl der mitreisenden Anhänger steigt mit den Erfolgen. „Wir sind wie eine große Familie“, sagt Johannes Geueke, der Vater von Rennrodler Robin Geueke (BSC Winterberg).
Gute Erinnerungen an 2018
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Für grandiose Stimmung werden auch die Freunde und Fans von Christopher Weber (BSC Winterberg) in Winterberg sorgen. Der bärenstarke Bob-Anschieber aus Dortmund gehört dem Team Johannes Lochner (Solitude Stuttgart) an und wird in Winterberg in den beiden Vierer-Wettbewerben am 3. und 4. Januar starten. Beim letzten Weltcup in Winterberg vom 14. bis 16. Dezember 2018 gab es insgesamt vier Siege für den deutschen Bob- und Schlittenverband. Warum soll das in diesem Jahr nicht wieder so sein?
Party an der größten Großschanze
Auf einen deutschen Sieg hoffen auch die Zuschauer beim Weltcup-Skispringen in Willingen. Die Kultveranstaltung an der Mühlenkopfschanze, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, findet vom 7. bis 9. Februar statt. Den Rekordbesuch gab es im Jahr 2003, als damals fast 100.000 Zuschauer Sven Hannawald und Co. sehen wollen.
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Zuletzt im Februar 2019 haben 56.800 Zuschauer das Spektakel auf der größten Großschanze der Welt verfolgt. „Das war ein toller Weltcup“, erinnert sich OK-Chef Jürgen Hensel. „Sicherlich einer der besten der vergangenen drei, vier Winter überhaupt. Aber ohne unsere ,Free Willis’ wäre das alles nicht möglich.“ Was sind „Free Willis“? So heißen in Willingen die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Im vergangenen Jahr waren 1400 im Einsatz und sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, die Spitzensport und Party samt Feuerwerk und Live-Musik wie kein anderes vereint.
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Die heimischen Fans drücken natürlich den DSV-Adlern und ganz besonders Lokalmatador Stephan Leyhe vom Skiclub Willingen die Daumen. Seit Jahren zieht es aber nicht nur die deutschen, sondern auch die polnischen Anhänger zu zigtausenden nach Willingen, die dann vor Ort ihren Star Kamil Stoch anfeuern. „Der Hype um ihn ist immer größer geworden“, sagt Hensel. So wird es auch wieder in diesem Jahr sein.
So kommen Zuschauer an Eintrittskarten
Der Countdown für den Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg (3. bis 5. Januar) sowie das Weltcup-Springen in Willingen (7. bis 9. Februar) läuft. Wie kommen Zuschauer, die die Wettbewerbe live vor Ort erleben wollen, an Eintrittskarten?
Die Tageskassen in der Veltins-EisArena in Winterberg sind jeweils etwa eineinhalb Stunden vor Rennbeginn geöffnet. Die Wettbewerbe beginnen am Freitag 3. Januar, um 14.30 Uhr mit dem ersten Lauf im Viererbob der Herren (16 Uhr zweiter Durchgang). Am Samstag, 4. Januar, geht es weiter mit dem Zweierbob der Frauen (erster Lauf 10 Uhr, zweiter Lauf 11.30 Uhr). Am Nachmittag ab 13.40 Uhr folgen die Viererbobrennen (gleichzeitig als „race-in-race“ um die Europameisterschaft). Der Sonntag, 5. Januar, beginnt um 10 Uhr mit dem ersten Skeleton-Lauf der Herren (zweiter Lauf um 11.30 Uhr). Die Frauen starten um 14 Uhr (zweiter Lauf 15.30 Uhr).
Der Vorverkauf läuft seit Oktober
Für das Skispringen in Willingen und die Weltcup-Party an der Mühlenkopfschanze läuft der Kartenvorverkauf bereits seit dem vergangenen Oktober. Die Tageskarte für Freitag, 7. Februar, kostet zwölf Euro (ab 13 Uhr Einlass, 15.30 Uhr Training, Qualifikationsspringen und Eröffnungsfeier). Zum Einzelspringen am Samstag, 8. Februar,geht’s für 32 Euro (ab 11 Uhr Einlass, 15 Uhr Probedurchgang, 16 Uhr Wertungsspringen) und am Sonntag, 9. Februar, für 28 Euro (ab 11 Uhr Einlass, 15 Uhr Probedurchgang, 16 Uhr Wertungsspringen). Dauerkarten für alle drei Tage kosten 66 Euro.
Weitere Infos gibt es im Internet unter: weltcup-willingen.de