Pokljuka/Winterberg. Das Einzel von Pokljuka war die letzte Chance von Maren Hammerschmidt (Winterberg) auf die WM-Norm. Wie es lief und welche Hoffnung bleibt.

Sie grinste. Und sie sagte mit einer gewissen Portion Selbstironie: „Wunder passieren immer wieder.“ Biathletin Denise Herrmann hatte zum ersten Mal in ihrer Karriere viermal fehlerfrei geschossen, hatte damit ein perfektes Einzelrennen gezeigt und sich im ersten Damenrennen des Weltcups von Pokljuka den Sieg gesichert. Im Gegensatz zu ihr grinste Maren Hammerschmidt nicht.

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Als die 30-jährige Biathletin des SK Winterberg nach 15 Kilometern und den vier Schießeinlagen über die Ziellinie lief, stand ihr die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben. Rang 42 – war wieder nicht das Ergebnis, das sich Hammerschmidt erhofft hatte. Rang 42 – sorgt dafür, dass die Sauerländerin für ihr Saisonziel, die Teilnahme an der WM in Antholz, eines der Wunder benötigt, die laut Herrmann immer wieder passieren.

Die Fakten: Die vom Deutschen Skiverband geforderte WM-Norm (eine Top-Acht-Platzierung oder zwei Top-15-Platzierungen) erfüllen lediglich Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuß. Weder Hammerschmidt noch der aus Ottlar stammenden Karolin Horchler und Janina Hettich gelang es, in Slowenien auf den letzten Drücker das Ticket zu lösen.

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Die Frage: Welche mindestens zwei Athletinnen werden die Trainer auch ohne Normerfüllung für die WM nominieren? Warum sie dies tun werden, liegt auf der Hand. Auf Grund des Verfolgungsgoldes von Herrmann bei den zurückliegenden Titelkämpfen verfügt der DSV über fünf Startplätze im WM-Sprint. Außerdem benötigt jedes Staffel-Quartett eine Ersatzläuferin.

So ändert Neuner ihre Meinung

„Wir werden uns am Sonntag zusammensetzen und sehen, wie es weitergeht“, sagte Kristian Mehringer, Bundestrainer der Damen, nach dem Einzel. Am Samstag (ab 13.15 Uhr/ARD und Eurosport) finden die beiden Staffel-Mixed-Wettbewerbe – ohne Hammerschmidt – statt. Zum Abschluss kommt es am Sonntag in Slowenien zum Massenstart.

In jenen der Damen könnte aus dem Trio ohne WM-Norm höchstens noch Karolin Horchler rutschen, wenn zwei der vor ihr platzierten Athletinnen ausfielen. Dann könnte sich die Ottlarerin, die für den WSV Clausthal-Zellerfeld startet, im allerletzten Moment das Ticket nach Antholz holen.

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Allerdings besitzt Horchler auch so sehr gute Chancen, bei der WM an den Start gehen zu dürfen. Im Einzelrennen war sie als 20. vor der jungen Hettich (26.) und Hammerschmidt platziert. Herrmann, Preuß (5.) und Hinz (15.) landeten deutlich vor ihren drei Kolleginnen. Zudem waren es auch die Zwischentöne bei den Statements des Bundestrainers und von ARD-Expertin Magdalena Neuner, die Horchler Hoffnung machen dürften.

Neuner zum Beispiel forderte vor dem Rennen noch, dass Horchler und Hammerschmidt zur WM fahren sollten, wenn sich keine Athletin mehr direkt qualifizierte. Nach dem Einzelrennen nannte die Expertin nur Karolin Horchler und ergänzte: „Den Rest wird man sehen.“

Das sagt der Bundestrainer

Dass die Luft für Maren Hammerschmidt trotz ihrer Staffel-Erfahrung, immerhin steht in der Vita der Winterbergerin der WM-Titel 2017 mit dem deutschen Quartett, dünner geworden sein könnte, darauf deuten auch die Aussagen von Kristian Mehringer hin: „Janina Hettich und Karolin Horchler sind nah am Anschlussbereich“, sagte er, um zu ergänzen: „Maren hat es heute nicht ganz so `rübergebracht, das war ein bisschen ärgerlich.“

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In ihrer Comeback-Saison nach der über eineinhalbjährigen Verletzungspause schaffte die Winterbergerin zwar die Rückkehr in den Weltcup, doch blieben überzeugende Ergebnisse dort aus. Der 28. Platz im Sprint von Ruhpolding war Hammerschmidts beste Platzierung. Im Einzelrennen von Pokljuka leistete sie sich drei Fehler am Schießstand und konnte diesen Nachteil in der Loipe nicht ausgleichen. Am Ende kam sie mit 5:59,7 Minuten Rückstand auf Herrmann ins Ziel – wahrlich kein Grund, um zu grinsen.