Winterberg. Noch knackte Maren Hammerschmidt, Biathletin des SK Winterberg, die WM-Norm nicht. Welche Chance ihr bleibt und was der Bundestrainer dazu sagt.
Diesen Satz sagte Maren Hammerschmidt vor der Saison halb im Ernst, halb im Spaß: „Letztlich reicht es ja, wenn ich die Qualifikation für die WM Ende Januar schaffe.“ Mittlerweile steht fest: Der Biathletin des SK Winterberg bleibt tatsächlich nur noch eine Gelegenheit, die vom Deutschen Skiverband geforderte Norm für ein Ticket zur Weltmeisterschaft in Antholz zu knacken.
Hammerschmidts (vor-)letzte Chance
Am Freitag, 24. Januar, beginnt um 14.15 Uhr beim Weltcup im slowenischen Pokljuka das Einzelrennen der Frauen über 15 Kilometer – das ist Hammerschmidts letzte, eventuell vorletzte, Chance, die Norm zu erfüllen.
„Wir gehen mit der gleichen Mannschaft in den Weltcup, die in Ruhpolding am Start war“, sagte Kristian Mehringer, Bundestrainer der Damen, auf Nachfrage. Das heißt, dass auch die 30-jährige Winterbergerin, die in ihrem Wahl-Wohnort in Bayern im Sprint Rang 43 belegte und in der Verfolgung 28. wurde, mit nach Slowenien reist. Damit bietet sich Hammerschmidt eine letzte Gelegenheit, die vom Verband geforderte WM-Norm (1 x unter die Top Acht oder 2 x unter die Top 15) zu erfüllen.
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Bislang schafften dies aus der deutschen Damenmannschaft nur Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuß. Maren Hammerschmidt verpasste mit ihren bisherigen Weltcup-Platzierungen 87, 48, 43 und 28 die Norm jeweils deutlich.
Um diese noch zu knacken, muss die Sauerländerin im Einzelrennen unter die Top Acht laufen. Gelingt ihr dies nicht, wird es kompliziert. Denn neben einer Single-Mixed-Staffel und einer Mixed-Staffel steht in Pokljuka am Sonntag (15 Uhr) nur noch ein Massenstart auf dem Programm. Diesen bestreiten die zum Zeitpunkt des Wettkampfes 25 bestplatzierten Athletinnen der Gesamtweltcup-Wertung plus die fünf besten des Wochenendes, die noch nicht über den Gesamtweltcup qualifiziert sind.
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Verpasst Hammerschmidt im Einzelrennen die Top Acht, muss sie als aktuell 73. im Gesamtweltcup also mindestens unter die Top 15 laufen und anschließend hoffen, dass sie noch in das Massenstart-Rennen rutscht, um eine weitere Top-15-Platzierung zu liefern oder dort in die Top Acht zu laufen.
„Es wird sehr schwierig für Maren“, sagte Kristian Mehringer offen und ehrlich. „Aber wir werden uns die Leistungen genau anschauen und danach entscheiden, wie es weitergeht.“ Da es bei der WM in Antholz (13. bis 23. Februar) eine deutsche Staffel geben soll, müsste mindestens eine Athletin ohne Normerfüllung nominiert werden – falls weder Hammerschmidt noch Karolin Horchler oder Janina Hettich die Norm in Pokljuka knacken.
„Bei Maren macht das Schießen einen stabilen Eindruck“, erklärte Mehringer: „Beim Laufen ist es noch etwas schwierig, weil sich das Tempo in ihrem Verletzungsjahr weiterentwickelt hat. Sie war darüber selbst überrascht, kann es aber annehmen und ist sehr motiviert, in den nächsten ein, zwei Jahren konsequent daran zu arbeiten, dass sie läuferisch wieder in Richtung Weltspitze aufschließt.“
Noch verfolgt die Winterbergerin in ihrer Comeback-Saison nach einem Jahr Verletzungspause aber ihr vor der Saison geäußertes Ziel: Die Qualifikation für die WM.