Oberhof/Winterberg. Sie litt mit, sie zitterte selbst am Schießstand und am Ende freute sich Maren Hammerschmidt. Das sagt sie über ihr Staffel-Comeback in Oberhof.

Maren Hammerschmidt liebt es, in der deutschen Staffel zu laufen. Mit dem DSV-Quartett wurde die Biathletin des SK Winterberg unter anderem 2017 Weltmeisterin – und feierte damit den bislang größten Erfolg in der Karriere. Beim Weltcup in Oberhof gehörte die 30-jährige Sauerländerin nach ihrer Verletzungspause zum ersten Mal wieder der Staffel an. Sie beendete ihr Comeback mit Vanessa Hinz, Janina Hettich und Denise Herrmann auf Platz vier.

Frau Hammerschmidt, Sie gehörten zum ersten Mal seit März 2018 wieder zum DSV-Quartett. Hand aufs Herz: Wie nervös waren Sie?

Maren Hammerschmidt: Zunächst einmal war ich super happy, endlich wieder in der Staffel laufen zu können. Das ist immer etwas Besonderes – aber gerade beim Heim-Weltcup in Oberhof vor dieser Kulisse laufen zu können, ist wirklich ein Privileg.

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Ich wollte das unbedingt und habe mich gefreut, das Vertrauen der Trainer zu bekommen. Natürlich war ich auch total nervös, weil meine letzte Staffel so lange her war und man ja für das Team immer das Beste geben will.

Wie sehr hat Ihr 48. Platz im Sprint am Donnerstag die Nervosität noch gesteigert?

Weil der Sprint läuferisch nicht gut war, hatte ich schon ein bisschen Sorge. Aber ich habe in der Staffel vom ersten Meter an gemerkt, dass ich viel besser und stärker laufen kann als am Donnerstag. Ich konnte viel aggressiver agieren und musste nicht nur schauen, dass ich `rumkomme.

Startläuferin Vanessa Hinz musste einmal in die Strafrunde, so dass der Auftakt für die Staffel nicht wie erhofft verlief. Wie haben Sie den Start von Hinz verfolgt?

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Den Start von Vanessa habe ich während des Einlaufens verfolgt, besonders in Oberhof ist es unmöglich, so etwas nicht mitzubekommen.

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Ich habe mit ihr gelitten, weil es immer schwer ist, in der Staffel eine Strafrunde zu schießen. Aber letztendlich darf man die Staffel niemals abschreiben. Man hat ja gesehen, dass wir noch weit nach vorne gelaufen sind. Und selbst Top-Starterinnen wie eine Doro Wierer mussten in die Strafrunde. Es war nicht leicht.

Auch Sie mussten bei schlechter werdenden Verhältnissen im Stehendanschlag zittern. Mit der letzten Patrone vermieden Sie eine Strafrunde.

Auch mein Stehendschießen war nicht leicht. Zudem bin ich nicht in den Flow gekommen, den ich am Donnerstag im Stehendschießen hatte. Der Wind frischte wieder auf – es war auf jeden Fall keine leichte Serie. Ich war irgendwann froh, dass die letzte Scheibe fiel und ich die Strafrunde zum Glück vermeiden konnte. (lächelt)

Sie brachten die Staffel von Rang neun auf sechs, übergaben an Schlussläuferin Denise Herrmann, die auf Platz vier vor stürmte. Welches Fazit ziehen Sie nach dem Weltcup in Oberhof?

Insgesamt war Oberhof für mich wieder ein super Erlebnis. Ich laufe dort wirklich gerne. Schade war nicht nur für uns Starterinnen, sondern auch für die vielen Fans und Helfer, dass ausgerechnet in dieser Woche das Wetter so unterirdisch war.

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Die Helfer haben Tag und Nacht gearbeitet, um überhaupt eine funktionierende Strecke präparieren zu können. Mir hat es in der Staffel echt Spaß gemacht. Der Birxsteig mit den Fans, die in zehn Reihen stehen und einen so anfeuern, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, und das der Trainer auch nicht – es war wirklich eine gigantische Show.

Und welches sportliche Fazit ziehen Sie?

(grinst) Bei mir geht die Formkurve in die richtige Richtung. Ich habe mich gut gefühlt, und sich auf Weltcup-Niveau zu vergleichen, ist immer gut.