Winterberg. Vier Fehler liegend – damit war Maren Hammerschmidts Comeback im Weltcup zum Scheitern verurteilt. Bundestrainer Mehringer sucht Erklärungen.
Der Trost kam von vielen Seiten, aber nach ihrem missratenen Comeback im Weltcup konnte niemand Maren Hammerschmidt wirklich trösten. Wie tief der Frust bei der 30-jährigen Biathletin des SK Winterberg vor allem über ihre vier Fehler im Liegendschießen sitzt, zeigte sich an den Tagen nach ihrem 87. Platz im Sprintrennen beim Weltcup in Le Grand Bornand.
Mehringer: „Step by step“
Denn die Winterbergerin zog sich erstmal etwas zurück und bediente zum Beispiel ihre Plattformen in den sozialen Medien erst mit etwas Abstand am Sonntagabend.
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Einer, der Hammerschmidts Rennen ebenfalls analysierte und auch einordnete, war Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer. „Wir müssen sie jetzt wieder aufbauen“, sagte Mehringer und erklärte: „Sie hat im Training und im IBU-Cup gute Leistungen gezeigt – auch am Schießstand.“ Mehringer wies zudem zurecht darauf hin, dass das Rennen in Frankreich Hammerschmidts erstes im Weltcup nach deutlich über eineinhalbjähriger Pause war. „Alles geht nur step by step“, sagte er, „man darf nichts übers Knie brechen.“
Die Chance auf eine vordere Platzierung bei ihrem Comebackrennen in Frankreich vergab Hammerschmidt bereits beim ersten Schießen im Liegendanschlag. Nach dem ersten Treffer folgten vier Fehler. Woran das lag? Diese Frage beschäftigte auch Mehringer, eine zufriedenstellende Antwort fand er jedoch nicht.
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„Die Liegendfehler waren alle links hoch. Wir können uns das auch noch nicht erklären“, sagte der Bundestrainer: „Der erste Treffer war richtig gut im Zentrumsbereich, dann vier Fehler links hoch – das sind mindestens sieben Rasten. Dass der Diopter locker war oder sonstiges, konnten wir nicht feststellen. Es ist für uns unerklärlich.“
Die Laufform der Sauerländerin sei in Ordnung gewesen, sagte Mehringer: „Wenn man mit vier Fehlern in den Wettkampf startet, tut man sich natürlich schwer. Beim Stehendschießen hat sie dann etwas zu viel riskiert, weil es noch um einen Platz in der Verfolgung ging, den sie leider nicht mehr erreicht hat.“
Weltcup-Zukunft offen
Ob Hammerschmidt nach ihrer verpatzten Rückkehr in den Weltcup in Frankreich demnächst wieder in den zweitklassigen IBU-Cup und damit einen weiteren Rückschlag meistern muss? Über diese Frage machen sich die Trainer jetzt Gedanken. „Aber wir werden frühzeitig entscheiden, wie wir den Weltcup in Oberhof bestücken“, sagte Mehringer.
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Am 9. Januar beginnt der Wettbewerb in Thüringen mit einem Sprint. In der folgenden Woche steht der Kult-Weltcup in Ruhpolding auf dem Programm. „Das möchte ich nicht verpassen. Das würde mir schon arg wehtun, wenn ich dort nicht starten könnte“, sagte die Wahl-Ruhpoldingerin Hammerschmidt vor der Saison im Interview mit dieser Zeitung.