Whistler/Winterberg. Was für ein Start in den Weltcup in Whistler: Cheyenne Rosenthal (Winterberg) kam im Nationencup auf Rang zwei. Warum die Bahn so besonders ist.

Als das Unglück geschah, war Cheyenne Rosenthal erst neun Jahre alt – und der Eiskanal im kanadischen Whistler für sie Welten entfernt. An diesem Freitag (ab 22.40 Uhr) allerdings bestreitet die mittlerweile 19-jährige Rennrodlerin des BSC Winterberg in Whistler ihr drittes Weltcuprennen. „Und als wir zum ersten Mal zur Bahn gefahren sind, war der Unfall schon präsent“, sagt Rosenthal.

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Der Unfall – erschütterte nur wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2010 nicht nur die Sport-Szene. Mit 144 km/h prallte der Georgier Nodar Kumaritaschwili nach der letzten Kurve der Bahn an die Innenbande, wodurch sein Schlitten hochgeschleudert wurde und ihn über die gegenüberliegende Bande warf. Der 21-Jährige prallte mit dem Rücken und dem Hinterkopf gegen einen Stahlträger der Bahnüberdachung und verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus von Whistler.

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Fast zehn Jahre sind seit dem tragischen Unglück vergangen. Stars wie Felix Loch oder der Doppelsitzer Geueke/Gamm vom BSC Winterberg fuhren bereits zig Mal durch den Eiskanal. Doch Cheyenne Rosenthal feiert an diesem Freitag ihre Weltcup-Premiere in Whistler. Die Tragödie um Nodar Kumaritaschwili bleibt präsent. „Aber nach dem ersten Trainingslauf waren die Gedanken daran eigentlich ganz weg“, erzählt Rosenthal, „wenn man sich zudem bewusst gemacht hat, von wo er gefahren ist und von wo wir fahren.“ Der Damenstart ist wie in der Veltins-EisArena Winterberg nicht identisch mit dem der Herren.

Rang zwei im Nationencup

In den Trainingsläufen bildete sich die aus Silbach stammende amtierende Junioren-Weltmeisterin mittlerweile ihre eigene Meinung zur Olympia-Bahn von 2010. „Ich finde sie echt ganz schön“, sagt Rosenthal, „und sie ist auch nicht so kompliziert wie im Vorfeld immer gesagt wurde.“ Nichtsdestotrotz steht für die Sauerländerin auch in Whistler im Vordergrund, zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln.

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Einem starken neunten Platz beim Weltcup-Auftakt in Innsbruck folgte Rang 17 auf der für Rosenthal ebenfalls neuen Bahn in Lake Placid. „In Whistler ist es schwer, die perfekte Spur zu finden, die auch noch schnell ist“, sagt Rosenthal. Im Nationencup näherte sie sich aber an – mindestens. Platz zwei (+0.047 Sekunde) stand für die Sauerländerin hinter Teamkollegin Anna Berreiter zu Buche. „Erstmal war das schon ganz gut“, sagt die 19-Jährige bescheiden und ergänzt: „Mal sehen, wie es im Rennen funktioniert.“

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Mit einer komplett anderen Erwartungshaltung startet Rosenthals Teamkollegin Julia Taubitz. Die Führende im Gesamtweltcup will auf dem Podest möglichst weit oben stehen. „Die Zeitabstände sind hier auf der Bahn immer sehr eng“, sagt sie und erklärt zur Bahn: „Sie ist eigentlich relativ einfach, hat aber ihre Schlüsselstellen und ist unten heraus sehr schnell, was man selbst aber nicht so merkt.“