Köln. BVB-Fans sind sauer über den neuen Job von Borussia Dortmunds Lieblingstrainer Jürgen Klopp. Doch der hat einige prominente Fürsprecher.

Von Kritik an Jürgen Klopp will Lothar Matthäus nichts wissen. „Jeder sollte das machen, was ihm Spaß macht, worin er eine Aufgabe und eine Herausforderung sieht“, sagte der ehemalige Weltfußballer bei Sky über Klopps Einstieg als Head of Sports bei Getränkehersteller Red Bull. „Für mich ist das ein ganz normaler Weg. Jürgen Klopp kann arbeiten, für wen er will“, führte Matthäus aus: „Wichtig ist, dass er dem Fußball erhalten bleibt und dem Fußball weiterhin Impulse geben kann.“ Er glaube, „bei Red Bull denkt man ganz groß - Jürgen Klopp ist ganz groß. Das passt zusammen.“

Die Hoffnung, dass Klopp, der unter anderem mit Borussia Dortmund und zuletzt dem FC Liverpool große Erfolge feierte, zu gegebener Zeit auch wieder als Trainer arbeiten wird, will Matthäus indes nicht aufgeben. „Schauen wir mal, was dabei herauskommt und hoffen trotzdem, dass er vielleicht einmal irgendwann in den nächsten Jahren auch wieder auf der Trainerbank zu sehen ist“, sagte der Rekordnationalspieler. Viele Fußballfans hatten sich nach Bekanntwerden von Klopps Entscheidung enttäuscht gezeigt. In Anspielung auf Klopps Vorstellung in Liverpool, als er sich als „The Normal One“ bezeichnete, wird er nun in den Sozialen Medien unter anderem als „The Dosen One“ verspottet.

Auch Heidel verteidigt Ex-BVB-Trainer

2013: Der Mainzer Manager Christian Heidel (r) und der damalige Dortmunder Trainer Jürgen Klopp.
2013: Der Mainzer Manager Christian Heidel (r) und der damalige Dortmunder Trainer Jürgen Klopp. © dpa | Fredrik von Erichsen

Klopp hatte das Konstrukt Red Bull im Sommer 2022 verteidigt, Leipzig habe „keinem Traditionsverein irgendwas weggenommen“, sondern sei „ganz einfach einen neuen Weg gegangen“, sagte er damals. Ganz am Anfang „mag Geld eine große Rolle gespielt haben. Das ist schon lange nicht mehr so. Leipzig hat keinen Deut mehr Geld als andere Bundesliga-Vereine“, hatte Klopp gesagt: „Das ganze Prinzip ist, junge Spieler aufzubauen. Die ganze Idee ist eine Fußball-Idee und nicht eine Geld-Idee.“

Dem pflichten auch Christian Heidel und David Wagner bei. Ex-Schalke-Trainer Wagner meint gegenüber Sport1, Klopp sei „dadurch weder ein schlechterer noch ein besserer Mensch und auch kein schlechterer Trainer. Das, was er erreicht hat, bleibt weiterhin im gleichen Licht.“ Zwar könne er „diejenigen verstehen, die sich vielleicht etwas anderes von ihm gewünscht hätten“, gleichzeitig verurteile Wagner aber „jeden, der Kloppo für diese Entscheidung kritisiert. Da wird mir schlecht.“ Klopps Trauzeuge hält es außerdem „für relativ wahrscheinlich“, dass der ehemalige Teammanager des FC Liverpool und Meistertrainer von Borussia Dortmund keine Stelle als Trainer mehr annehmen wird: „Aber im Fußball gibt es zig verschiedene Konstellationen.“

Und Heidel? Der Sportvorstand des FSV Mainz 05 hält die Entscheidung seines Freundes für eine mutige. Klopp sei sich der Problematik bewusst. „“Kloppo“ ist aber so, wie er ist, und macht auch mal Dinge, bei denen er sich nicht am Mainstream orientiert“, sagte Heidel. RB gehöre zum Fußball-Geschäft dazu. „Das muss man nicht unbedingt gut finden. Ich bin sicherlich auch einer der Kritiker von RB, aber wir werden die Uhr nicht mehr zurückdrehen. Mir schrieb auch einer, jetzt ist die Fußball-Romantik vorbei. Die ist aber schon lange vorbei“, sagte Heidel. (fs/dpa/sid)

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