Gelsenkirchen. Auch bei einer anhaltenden Negativserie würde Marc Wilmots nicht auf die Schalke-Bank zurückkehren. Das stellte er im Interview klar.
Seit sieben Wochen arbeitet Marc Wilmots wieder für den FC Schalke 04 - diesmal nicht als Spieler, wie zweimal zwischen 1996 und 2003, oder Trainer, wie im Frühjahr 2003, sondern als Sportdirektor. Eine Eingewöhnungszeit bekam er nicht - er musste direkt eine Transferperiode federführend begleiten und sieht sich einer anhaltenden sportlichen Krise und Abstiegsangst gegenüber. Dennoch sagte der 55-Jährige im Exklusiv-Interview mit dieser Zeitung über seine Rückkehr: „Ich habe es nicht einmal bereut. Dieser Verein, diese Fans verdienen einen Platz in der Bundesliga. Wegzulaufen ist die einfachste Entscheidung, aber nicht mein Stil.“
Schalke-Sportdirektor Wilmots im Exklusiv-Interview
- Teil 1: Wilmots - „Wir müssen einen Neustart hinlegen“
- Teil 2: Das sagt Wilmots über die Zukunft von Terodde und Karaman
Obwohl die Schalker als 14. der 2. Bundesliga immer noch nach unten schauen müssen, beschäftigt sich Wilmots eher am Rand mit der Dritten Liga. Wilmots stellt zwar klar: „Schalke 04 und Champions League - das ist vorbei. Wenn jemand das nicht versteht, hat er ein Problem. Wir müssen praktisch einen Neustart hinlegen.“ Er spricht aber auch davon, den Aufstieg eher kurz- als langfristig anzupeilen: „Meine Aufgabe ist es, den Kader so zu bauen, damit wir um den Aufstieg spielen können. Vielleicht in der nächsten Saison, vielleicht erst in zwei Jahren. Darum kümmere ich mich Tag für Tag.“
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Die Kaderplanung konzentriert sich laut Wilmots aktuell auf die Zweite Liga. „In der 3. Liga hätte auch ich Stand heute keinen Vertrag mehr. Aktuell schauen wir auf dem Markt nur auf Spieler für die kommende Zweitligasaison“, so Wilmots. Die meisten Spieler des aktuellen Kaders hätten für die 3. Liga keinen gültigen Vertrag.
Eine Rückkehr auf den Trainerstuhl strebt Wilmots nicht an. „Das schließe ich aus. Ich bin als Sportdirektor verpflichtet worden“, sagte der Belgier. „Mein Wunsch ist eindeutig: Kontinuität. Ständige Wechsel auf den wichtigen Positionen bringen Schalker nicht weiter. Das Trainerteam macht seine Arbeit gut.“ Sein Landsmann Geraerts erhielt von Wilmots ein Sonderlob: „Karel lebt Schalke, lebt für seinen Beruf. Er ist hier morgens um halb 8 der erste auf dem Gelände. Karel hat einen klaren Plan, ich erkenne eine Steigerung der Mannschaft in vielen Bereichen. Ein Beispiel: Die Mannschaft ist dank Karel Arbeits topfit.“
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