Gelsenkirchen. Schalke kämpft sich nach einem 0:2-Rückstand gegen den 1. FC Magdeburg zurück und gewinnt mit 4:3. S04 kam vor allem über Power. Ein Kommentar.
Fußball ist doch ein herrlich verrücktes Spiel. 33 Minuten wurde Schalke 04 vom 1. FC Magdeburg hergespielt wie eine Schülermannschaft, konnte froh sein, nur 0:2 zurückzuliegen. Zwischen Offensive und Defensive klaffte eine gewaltige Lücke, das Mittelfeldzentrum war zu selten besetzt, Magdeburg spielte schnell und variabel - und die Schalker liefen hinterher.
Dann ein Fehler der Gäste, der Anschlusstreffer – und plötzlich spielte nur noch Schalke. Aus einem Trümmerhaufen war plötzlich eine Mannschaft mit Zug und Engagement geworden.
Schalke muss einen deutlichen Schritt nach vorne machen
Aber: Mehr war nicht, keine spielerische Klasse, keine taktische Ordnung. Schalke kam ausschließlich über Power, über Willen und auch hier und da über individuelle Qualität. Und das reichte, weil der Spielverlauf und die Wucht der Arena Magdeburg den Stecker gezogen hatte. Deswegen dürfen die Schalker nun durchatmen, weil dieser Sieg die Krise zumindest unterbricht. Was sie aber auf keinen Fall tun dürfen: die absurd schwache Anfangsphase vergessen.
Zumal man sich ja auch in der zweiten Halbzeit immer wieder taktisch unbedarft präsentierte, selbst in der Endphase in Überzahl. In den nächsten Partien muss die Mannschaft in dieser Hinsicht einen deutlichen Schritt nach vorne machen – und Trainer Thomas Reis muss beweisen, dass er der Mannschaft schnell ein gutes taktisches Gerüst und eine Idee an die Hand geben kann, die auf dem Platz dann auch konstant erkennbar ist. Ansonsten ist die Krise ganz schnell zurück in Gelsenkirchen.