Gelsenkirchen. Bei Schalke 04 konnte sich Haji Wright nicht durchsetzen. Inzwischen ist er ein verlässlicher Torjäger – und wechselte nach England.
Für Haji Wright hat sich in der vergangenen Woche ein Traum erfüllt. Denn über Umwege hat es der 26 Jahre alte Stürmer tatsächlich in den englischen Profifußball geschafft. Vom türkischen Erstligisten Antalyaspor wechselte er zu Coventry City – auf den ersten Blick kein spektakulärer Deal, doch die Ablöse hat es in sich: Neun Millionen Euro zahlte der englische Zweitligist für den US-Nationalspieler, was Wright zum Rekord-Zugang des Klubs macht.
„Er ist ein schneller, kraftvoller Stürmer und ein sehr guter Torjäger, der unserem Spiel eine weitere aufregende Offensivdynamik und unserem Kader klare Qualität verleihen wird. Dies ist ein bedeutender Transfer für den Klub“, sagte Trainer Mark Robins über Haji Wright. Schon das zeigt: Die Erwartungen an den ehemaligen Schalker sind riesig – nicht ganz ohne Grund, denn in der Türkei hat sich der US-Amerikaner zu einem verlässlichen Torjäger entwickelt. 31 Tore schoss er in 64 Pflichtspielen für Anatalyaspor.
Haji Wright wurde bei Schalke 04 zum Profi
Wenn man so will, hat Wright in Gelsenkirchen den Grundstein für seine Karriere gelegt, denn der damalige Knappenschmiede-Direktor Oliver Ruhnert (inzwischen Union Berlin) entdeckte den Stürmer bei einem Turnier auf Gran Canaria. Von New York Cosmos lotste Ruhnert den damals nach Deutschland. Einen Tag nach seinem 18. Geburtstag unterschrieb Wright im Jahr 2016 einen Vertrag auf Schalke, wo er zunächst in der U19 spielte.
Im Jugendbereich konnte Wright auf Schalke zwar mit 12 Toren und 15 Assists in 30 Spielen noch überzeugen, doch bei den Profis hatte er es schwer. Als er im Sommer 2017 ins Bundesliga-Team aufrücken sollte, bekam er hinter Guido Burgstaller, Breel Embolo oder Franco Di Santo kaum Chancen sich zu zeigen. Bis zu seinem Abschied im Juli 2019 kam er daher auf nur sieben Pflichtspiele für die Schalke-Profis (ein Tor). „Als Haji bei uns war, hatten wir ganz andere Spielertypen“, erinnert sich Schalkes Lizenzspielerchef Gerald Asamoah, der zwischen 2016 und 2021 Teammanager der U23-Mannschaft war. Er weiß: „Ein Tapetenwechsel tut einem jungen Spieler manchmal gut.“
Schalke-Lizenzspielerchef Gerald Asamoah freut sich für Haji Wright
Genau das hat Wright in den vergangenen Jahren bewiesen. Doch steil bergauf ging der Weg des Stürmers nicht. Erst über den niederländischen Erstligisten VVV Venlo (ein Tor in 23 Spielen) und SönderjyskE aus Schweden (13 Tore in 37 Spielen) landete er in der Türkei.
Erst im Januar als Schalke sich im Trainingslager im türkischen Belek auf die Rückrunde vorbereitet hatte, hat Asamoah zusammen mit dem Schalker Trainerteam ein Spiel von Haji Wright geschaut. „Auch da hat er gegen Fenerbahce das entscheidende Tor gemacht“, erinnert sich Asamoah und ergänzt: „Ich freue mich wirklich für ihn.“
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