Duisburg. Neuer Rückschlag für den MSV Duisburg. Beim 2:3 gegen Halle überzeugt nur ein Neuzugang, ein Leistungsträger fällt ab. Die Einzelkritik.

Fußball-Drittligist MSV Duisburg schliddert weiter dem Abstieg in die Regionalliga entgegen. Nach der 1:4-Klatsche am vergangenen Samstag beim TSV 1860 München verloren die Zebras auch am Dienstagabend gegen den Halleschen FC mit 2:3 (2:1). Eine Rote Karte veränderte alles. Die Noten in der Einzelkritik.

Joshua Bitter ließ sich in der 59. Minute zu einer dämlichen Grätsche hinreißen - nach Rot gegen den Verteidiger rutschte der MSV Duisburg auf die Verliererstraße.
Joshua Bitter ließ sich in der 59. Minute zu einer dämlichen Grätsche hinreißen - nach Rot gegen den Verteidiger rutschte der MSV Duisburg auf die Verliererstraße. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Vincent Müller: Der Torhüter der Zebras verlebte einen weitgehend ruhigen Abend. Beim Gegentor war er machtlos, der Kopfball von Timur Gayret schlug unhaltbar am langen Pfosten ein. Müller bemühte sich um Spielaufbau, aber wenn es rechts raus zu Rolf Feltscher ging, waren die Abspiele zu unpräzise. Beim Dienstagsschuss zum 2:2 machtlos, mit Glück, als Jonas Niuetfeld kurz vor Schluss die Latte traf. Aber dann kam ja noch das 2:3. Note: 3,5

Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidger hatte seine Seite im Griff, Halle hatte kaum über die eigene linke Angriffsseite etwas zu melden. Anfangs mit Drang nach vorne, was zum guten Start der Zebras beitrug. Kam in der 63. Minute sogar zu einem Abschluss, verfehlte aus gut 20 Metern aber knapp. Note: 3,5

MSV Duisburg: Bitter mit folgenschwerem Aussetzer

Joshua Bitter: Unglücksrabe im Kader von Trainer Boris Schommers. Lieferte bis zur 59. Minute eine tadellose Leistung in der Innenverteidigung, hatte dann aber den Aussetzer, Halles Tarsis Bonga rüde von hinten umzutreten - zurecht glatt Rot. Unnöltig von Bitter, aber auch unnötig, dass ihn Caspar Jander mit allenfalls halbherzigem Zweikampfverhalten zuvor in diese Situation gebracht hatte. Danach ging beim MSV alles baden. Note: 5

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Marvin Knoll: Eigentlich gleiches Urteil wie bei seinem Innenverteidigerkollegen Joshua Bitter. Außer dass Kn oll, der für Marvin Senger (Bank) in die Startformation gerückt war, sich nicht zu einem platzverweiswürdigen Foul hinreißen ließ. Hielt die Hintermannschaft der Zebras zusammen, bis in Unterzahl alle Dämme brachen. Note: 3,5

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Tim Köther (bis 66.): Der Linksverteidiger war nach seinem Horror-Samstag in München weitestgehend auf dem Posten, die Hallenser prüften ihn allerdings auch nicht so ansatzweise wie die Löwen wenige Tage zuvor. Allerdings: Köther ließ seinen Gegenspieler Timur Gayret beim Freistoß laufen, der zum 1.1 (27.) führte. Nach gut einer Stunde ausgewechselt. Note: 4,5

MSV Duisburg: Ahmet Engin knipst mustergültig

Stand gegen Halle völlig neben sich: Caspar Jander vom MSV Duisburg.
Stand gegen Halle völlig neben sich: Caspar Jander vom MSV Duisburg. © firo Sportphoto | Jan Fromme

Caspar Jander: Schwacher Pflichtspiel-Jahresauftakt des Junioren-Nationalspielers, nachdem er die Gelbsperre von München abgesessen und für Niclas Stierlin (angeschlagen, nicht im Kader) ins Team gerückt ist. Jander war aber gedanklich noch einige Male in der Vorbereitung. Das ist verzeihlich in dem Alter, aber sehr ärgerlich, wenn ein unmotiviertes Beinstellen zum Freistoß führte, den die Gäste zum zwischenzeitlichen 1:1 einköpften. Und noch schlimmer: Sein laues Zweikampfverhalten an der Außenlinie veranlasste Joshua Bitter zu der genauso dämlichen Rot-Grätsche (59.). Auch am 2:2 beteiligt. Ein guter Pass in die Spitze, den aber Robin Müller (82.) vertendelte. Note: 5

Santiago Castaneda: Engagiert, wollte oft erste Anspielstation im Aufbau sein. Das und die Abwehrarbeit machte er soweit gut. Nach Rot gegen Bitter rückte Castaneda in die Abwehrmitte und ließ Dominic Baumann, der vor dem 2:2 (76.) aus stark abseitsverdächtiger Position gestartet war, zu viel Freitaum. Vor dem 2:3 hart angegangen vom späteren Torschützen. Note: 4

Da war noch alles gut für den MSV Duisburg: Ahmet Engin (vorne) feiert mit Rolf Feltscher.
Da war noch alles gut für den MSV Duisburg: Ahmet Engin (vorne) feiert mit Rolf Feltscher. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Ahmet Engin (bis 66.): In München noch eine Stunde auf der Auswechselbank, stürmte der Rückkehrer nun anstelle von Alexander Esswein auf den Flügeln. Zeigte sich immerhin kaltschnäuzig bei der Verwertung, als ihn Niclas Kölle (15.) beziehungsweise Thomas Pledl (32.) mustergültig bedienten. Mutmacher für die nächsten aufgaben. Note: 2

MSV Duisburg: Daniel Ginczek fehlt es an Geschwindigkeit

Thomas Pledl (bis 88.): Sehr engagiert. Lohnte sich vor allem vor dem 1:0, als er seinem weit vorgelegten Ball hinterher wetzte und ihn diagonal zurück auf Engin legte, der aus acht Metern einschob. Hinterher auch verstärkt mit Abwehrarbeit beschäftigt. Note: 4

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Niklas Kölle: Bringt die Schnelligkeit mit, die auf den Flügeln nötig ist. Exzellent umgesetzt bei der ausgespielt bei Führungstreffer, den er dem mittig mitgeeilten Ahmet Engin mustergültig vorlegte.. Note: 2,5

Daniel Ginczek (bis 78.) : Das Positive: Der neue Stoßstürmer sucht den Abschluss, ist allein durch seine Präsenz schon mal der gegnerischen Abwehr ein Dorn im Auge. Das Negative: Bis auf einen Schuss nach einer Ecke (9.) und bei einem Konter, als er über das Tor zielt (71.) aber zu lasch. Und: Es fehlt Schnelligkeit. Wird er aber künftig mehr gefüttert mit Vorlagen, kann das was bringen. Note: 4

Robin Müller vergibt die große Chance zum 3:2 für den MSV Duisburg

Tobias Fleckstein (ab 66.): Kam für Tim Köther ins Spiel. Ohne Note

Jonas Michelbrink (ab 66.): Ersetzte Doppeltorschütze Ahmet Engin. Ohne Note

Robin Müller (ab 78.): Kam für Daniel Ginczek, muss in der 83. Minute das 3:2 machen. Ohne Note

Alaa Bakir (ab 88.): Für Thomas Pledl in den letzten Minuten im Einsatz. Ohne Note

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