Dortmund. Der BVB-Sieg über Paris Saint-Germain lieferte viele Geschichten. Eine war die von dem besonderen Abend des Karim Adeyemi.
Es gab einen Moment in der zweiten Halbzeit, in der Karim Adeyemi wie ein 100-Meter-Sprinter hinter Achraf Hakimi her wetzte. Mit großen Schritten, den Kopf leicht gesenkt, und natürlich bekam er Hakimi noch zu greifen – wie so oft an dem besonderen Mittwochabend in Dortmund. Der BVB hat Paris Saint-Germain im Champions-League-Halbfinale 1:0 besiegt, das Finale in London ist greifbar.
Karim Adeyemi - seine wohl bislang stärkste Leistung im BVB-Trikot
Dies lag auch an Adeyemi, oft eine Reizfigur bei der Borussia, weil bei ihm zwischen Talent und Willenskraft zu häufig eine zu große Kluft liegt. Im Königsklasse-Halbfinale aber rannte der 22-Jährige nach hinten, wenn es nötig war, stoppte so den ebenfalls schnellen Hakimi. Es war wohl Adeyemis stärkste Leistung bislang im BVB-Trikot, in jedem Fall hat er defensiv noch nie so herzzerreißend mit geackert.
Dortmunds Trainer Edin Terzic berichtete von einem speziellen Weg, wie er Adeyemi für das Duell mit Paris motiviert hatte. Er habe ihm nach der 1:4-Niederlage in Leipzig gezeigt, wie oft RB-Stürmer Loïs Openda gerannt sei. „Ich habe achtmal gesehen, dass Openda schnell ist. Bei Karim habe ich es nicht gesehen. Heute haben wir gesehen, dass es kaum jemanden auf dem Planeten gibt, der schneller ist als Karim. Heute hat er sein Potenzial in die richtige Qualität umgewandelt.“
Viele ragen beim BVB heraus - auch Karim Adeyemi
Adeyemi arbeitete nach hinten. Als Teil eines Kollektivs, das das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain niedergerungen hat in einer Partie zum Nägelkauen. Niclas Füllkrug traf zum 1:0. Viele ragten heraus. Jadon Sancho, der an den Abwehrbeinen vorbei tänzelte. Die Verteidiger Mats Hummels und Nico Schlotterbeck, die Kylian Mbappé in vielen Moment stoppten. Schlotterbeck bereitete zudem den entscheidenden Treffer vor. Torschütze Füllkrug. Und Karim Adeyemi. Am kommenden Dienstag findet das Rückspiel in der französischen Hauptstadt statt. Alles scheint plötzlich möglich. Sogar der Titel.
„Großes Kompliment, wie wir in beide Richtungen gearbeitet haben“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Damit meinte er natürlich auch Karim Adeyemi.
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