Madrid. Beim 1:2 des BVB bei Atlético Madrid patzen viele Dortmunder folgenschwer – entsprechend durchwachsen fallen die Noten aus.
Gregor Kobel: Mit Ball am Fuß gehört der Schweizer nicht zu den Besten seines Fachs - und unglücklicherweise stellte er das früh im Spiel unter Beweis. Spielte den Ball im Aufbau auf den bedrängten Maatsen und dazu noch auf dessen falschen Fuß, sodass der Niederländer den Ball verlor und prompt das 0:1 fiel (4.). Danach erst einmal sehr nervös, wenn der Ball zu ihm kam, allerdings auch mit starker Parade gegen Witsels Hacken-Abschluss (7.) – ein Tor aber hätte eh nicht gezählt, der Belgier stand im Abseits. Verhinderte mit starker Tat gegen Samuel Lino das 0:3 (75.) und mit ebenfalls guter Parade gegen Correa das 1:3 (85.). Erarbeitete sich so noch eine ordentliche Note.
Note: 3,5
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Julian Ryerson: Das Bemühen war ihm nicht abzusprechen, aber der Norweger hatte arge Probleme, wenn Samuel Lino auf seiner Seite zum Dribbling oder einem Tiefenlauf ansetzte. Ließ den Flügelspieler auch bei einem Freistoß laufen und hatte großes Glück, dass Kobel rettete (75.). Schaffte erst in der zweiten Halbzeit Entlastung über seine Seite, brachte die Flanken aber nicht an den Mann.
Note: 4
BVB-Abwehr patzt: Hummels und Schlotterbeck enttäuschen
Mats Hummels: Der Routinier bestritt sein 500. Pflichtspiel für den BVB, mehr hat nur MIchael Zorc. Er wird das Jubiläum schnell vergessen wollen: Schon früh verschätzte er sich bei einem Atlético-Konter im Mittelfeld, das hatte noch keine schwerwiegenden Folgen (2.). Sehr wohl aber die Szene aus der 32. Minute, als er und Schlotterbeck sich nicht einig waren, der Ball zu Morata prallte und kurz danach im Dortmunder Tor lag. Mühte sich um Beruhigung des Spiels gegen aggressiv pressende Spanier, was mit zunehmender Spieldauer besser gelang. Kurz vor Schluss erneut mit dickem Patzer, den Correa nicht nutzte (85.).
Note: 5
Nico Schlotterbeck: Wirkte wie die meisten seiner Mitspieler vor allem in der Anfangsphase ungeheuer eingeschüchtert von den aggressiven Madrilenen und der Atmosphäre im Stadion. Sinnbildlich sein Abstimmungsfehler mit Hummels, der zum 0:2 führte (32.) und der Fehlpass kurze Zeit später, der beinahe das 0:3 eingeleitet hätte (33.).
Note: 5
Ian Maatsen: Mit sensationell getimter Grätsche unterband er früh einen gefährlichen Konter (2.). Wer nun aber das Defensivmonster Maatsen entdeckt zu haben glaubte, sah sich im Irrtum: Sein Ballverlust nach Kobels viel zu riskantem Pass führte zum 0:1 (4.), auch danach mit einigen Defensivwacklern. Hatte aber auch die gefährlichste Dortmunder Offensivszene der ersten Halbzeit, doch Oblak wehrte seinen Fernschuss ab (43.).
Note: 5
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Emre Can (bis 84.): Der BVB-Kapitän ruderte immer wieder wild mit den Armen, versuchte, die Kollegen wahlweise zu beruhigen oder anzutreiben. Der Versuch war mäßig erfolgreich. Auch er selbst bekam das Zentrum nicht immer geschlossen und war im Spielaufbau zu langsam im Kopf.
Note: 4,5
Jadon Sancho: Beschäftigte Madrids Hintermannschaft immerhin mal mit seinen Dribblings. Blieb anfangs oft hängen, machte es im Laufe des Spiels aber besser und hatte einige halbwegs gefährliche Abschlüsse – oder riss Räume für seine Mitspieler auf.
Note: 3,5
BVB-Mittelfeld: Felix Nmecha sammelt keine Argumente
Felix Nmecha (bis 45.): Stand etwas überraschend anstelle von Brand in der Startaufstellung, konnte aber keine Argumente für weitere Einsätze sammeln. Hatte zwar per Kopfball nach einer Ecke die erste Torannäherung des BVB (31.), fiel ansonsten aber vor allem dadurch auf, dass er sich keine öffnenden Pässe traute, wenn die Madrilenen mal Räume preisgaben, sondern lieber den sicheren Querpass wählte. Das brachte ihm zwar eine hohe Passquote, war aber für das BVB-Spiel keinerlei Hilfe.
Note: 5
Marcel Sabitzer (bis 84.): Tat sein bestes, um das Verbindungsglied zwischen Defensive und Offensive zu geben, viel BVB-Offensive war aber nicht zu sehen an diesem Abend in Madrid. Nicht komplett unschuldig am 0:1, weil er dem bedrängten Maatsen die Unterstützung verweigerte (4.). Insgesamt aber noch mit einem ordentlichen Auftritt im Zentrum, verlor kaum Bälle., schaffte aber auch wenig nach vorne
Note: 4
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Karim Adeyemi (bis 73.): Der Flügelspieler war anfangs eine Art Bermuda-Dreieck für den Dortmunder Ballbesitz, die Bälle, die ihn erreichten, waren sofort weg. Fand nach einer halben Stunde so langsam in die Partie, hatte fast aus dem Nichts einen gefährlichen Abschloss, den Witsel blockte (35.) und sorgte dann mit seinem Tempo immerhin hier und da dafür, dass die Atlético-Abwehr mal ein wenig wackelte.
Note: 4
BVB-Stürmer Niclas Füllkrug enttäuscht auf ganzer Linie
Niclas Füllkrug (bis 60.): In der ersten Halbzeit war der BVB-Mittelstürmer komplett abgemeldet, nach der Pause nahm er zumindest mal am Spiel teil, hatte einen Abschluss und eine ordentliche Ablage für Julian Brandt. Viel zu wenig für einen Angreifer, nach einer Stunde wurde er ausgewechselt. Bis dahin hatte er ganze 14 Ballkontakte gesammelt.
Note: 5,5
Julian Brand (ab 46.): Kam für Nmecha und war deutlich stärker am Spiel beteiligt, strahlte zudem mehr Torgefahr aus. Bereitete – mit etwas Glück – Hallers Anschlusstreffer vor und hatte Pech mit seinem Latten-Kopfball in der letzten Szene (90.+6). Note: 2,5
Sebastian Haller (ab 60.): Kam für Füllkrug und war besser als der ins Spiel eingebunden. Wirkliche Durchschlagskraft aber fehlte auch ihm lange – bis dem Stürmer der Ball im Strafraum vor die Füße fiel und er mit starker Körperbeherrschung blitzschnell zum 1:2 abschloss und so Dortmund wieder Chancen aufs Weiterkommen ermöglichte. Note: 2
Jamie-Bynoe-Gittens (ab 73.): Kam für Adeyemi und bleibt wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.
Salih Özcan (ab 84.): Kam für Can. Ohne Note
Marco Reus (ab 84.): Kam für Sabitzer. Ohne Note