Dortmund. In der bisherigen Hinrunde gab es bei Borussia Dortmund Höhen und Tiefen. Hier sind drei Gewinner und Verlierer des zweiten Halbjahres.
Das Jahr 2023 neigt sich auch bei Borussia Dortmund dem Ende zu. Nach der hauchzart verpassten Meisterschaft wollte der BVB im Sommer einen neuen Angriff auf die Meisterschaft starten. Schon jetzt ist klar: Dieser verpuffte. Dennoch gab es in der bisherigen Hinrunde Gewinner. Drei Profis aber enttäuschten auf ganzer Linie.
BVB: Das sind die Gewinner der bisherigen Hinrunde
Gregor Kobel: Man möchte in Dortmund ungern darüber nachdenken, welchen Tabellenplatz der BVB belegen würde, stünde der Schweizer nicht im Tor. Der 26-Jährige ist der große Rückhalt der Schwarz-Gelben, hält so gut wie in jedem Spiel bärenstarkt - und geht als stellvertretender Kapitän voran. Die Konstante einer inkonstanten Mannschaft Kobel ist inzwischen der beste Keeper der Bundesliga, und auch international ist er in der obersten Riege angekommen. An Perspektive dürfte es ihm nicht mangeln.
Julian Ryerson: Der Norweger war der unscheinbarste Transfer der vergangenen Jahre. Man darf von Ryerson keine Wunderdinge erwarten, seine große Stärke bleibt seine Zuverlässigkeit. Als Außenverteidiger spult er sowohl links als auch rechts seine Kilometer ab. In der Hierarchie auf dieser Position ist der Winter-Zugang inzwischen ganz oben angekommen. Der BVB hofft auf eine baldige Rückkehr nach einer doch schweren Verletzung.
Mats Hummels: Nur wenige hätten Hummels zugetraut, sich noch einmal in eine Form zuu bringen, die an seine besten Zeiten erinnert. Der Spielaufbau des 34-Jährige ist nach den Abgängen der Kreativen Raphael Guerreiro und Jude Bellingham noch wichtiger geworden, Hummels war einer der wenigen Stabilisatoren in einer verunsicherten Mannschaft. Völlig verdient gab er sein Comeback bei der DFB-Elf.
BVB: Das sind die Verlierer der bisherigen Hinrunde
Emre Can: Er war der Gewinner des ersten Halbjahres - und zählt nun zu denen, die sich wieder kräftig steigern müssen. Der neue Kapitän konnte nicht an die starken Leistungen der vergangenen Rückrunde anknüpfen. Stattdessen fiel er in Sachen Zweikampfverhalten und Passspiel wieder in alte Muster zurück. Zwischenzeitlich musste er trotz Personalsorgen im zentralen Mittelfeld sogar seinen Platz an Salih Özcan abgeben.
Sebastien Haller: Es bleibt die tragische Geschichte dieses Jahres. Haller kämpfte sich nach seiner Hodenkrebserkrankung zurück, brachte den BVB auf Meisterkurs - und verschoss dann den entscheidenden Elfmeter im Saisonfinale. Die Dortmunder hatten gehofft, dass sie mit einem fitten Haller einen neuen Anlauf auf den Titel starten können. Seit Monaten aber steckt der ivorische Stürmer in einer Formkrise, die womöglich auch auf die Nachwirkungen seiner Erkrankung zurückzuführen sind. Hinter Sommer-Zugang Niclas Füllkrug spielt er inzwischen gar keine Rolle mehr.
Karim Adeyemi: So wie im Frühjahr, als Adeyemi der halben Mannschaft des FC Chelsea davonstürmte, als er einen Bundesligisten nach dem anderen schwindelig spielte. Aber jene Form ist dem Flügelstürmer, der den BVB an guten Tagen verzücken kann, über den Sommer völlig verloren gegangen. Stattdessen konnte man Adeyemi sogar eine gewisse Lustlosigkeit attestieren. Eine lange Pause wegen einer Muskelverletzung hatte der 21-Jährige hinnehmen müssen, nun kuriert er einen Syndesmosebandanriss aus. Er wird noch länger fehlen.