Paris. Der BVB setzte bei PSG vorne auf Donyell Malen und Karim Adeyemi. Matthias Sammer übt bei Amazon scharfe Kritik, auch Sebastian Kehl ist sauer.
BVB-Trainer Edin Terzic hatte sich Gedanken gemacht. Aus Respekt vor den PSG-Offensivstars startete Borussia Dortmund ohne zentralen Angreifer in die Champions-League-Partie beim französischen Fußball-Meister Paris Saint-Germain. Weder Neuzugang Niclas Füllkrug noch Sebastien Haller standen in der ersten Elf des Fußball-Bundesligisten. Karim Adeyemi und Donyell Malen bildeten den Sturm. Um die angriffsstarken Franzosen zu kontrollieren, entschied sich Terzic für die defensive Variante: Mit Niklas Süle, Mats Hummels und Nico Schlotterbeck waren drei Innenverteidiger von Beginn an dabei.
BVB-Berater Matthias Sammer poltert gegen Dortmunder Duo
In der ersten Halbzeit stand der BVB enorm unter Druck und konnte das 0:0 in die Halbzeit retten. Die entscheidenden Tore für PSG fielen dann zu Beginn der 2. Halbzeit. Entlastung in der Offensive gab es von Beginn an kaum. Vor allem Adeyemi enttäuschte und verlor mehrere Bälle, die zu PSG-Kontern führten. BVB-Berater Matthias Sammer war mit der Leistung des Offensiv-Duos überhaupt nicht einverstanden und kritisierte in seiner Funktion als Experte bei Amazon Prime die Körpersprache beider Angreifer. Namen nannte Sammer nicht. Er ließ die TV-Zuschauer aber wissen, über wen er sich aufregte: "Was mir nicht gefällt, ohne es namentlich zu benennen, aber da vorne die beiden...“, startete er seine Analyse. "Man verliert jeden Ball und braucht dann erstmal eine Minute, um zurückzukommen. Das sind ganz schlechte Signale. Das muss aufhören", polterte Sammer.
BVB-Sportchef Sebastian Kehl: "zu viel Larifari"
Auch BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl war sauer. Seine Kritik bezog sich jedoch nicht auf einzelne Spieler. Der eine oder andere dürfte sich aber angesprochen gefühlt haben. „Es gibt eine gewisse Unsauberkeit, das ist mir ein bisschen zu viel Larifari. Wir brauchen mehr Klarheit in unserem Spiel.“ Kritische Fragen nach der defensiven Taktik von Trainer Terzić mit einer Fünferkette und dem anfänglichen Verzicht auf einen zentralen Stürmer hält der Sportdirektor für unangebracht und nahm stattdessen die Profis in die Pflicht: „Man kann mit der Fünferkette, wie wir uns sie heute vorgestellt haben, aktiv nach vorn verteidigen. Das haben wir nicht umgesetzt.“
BVB-Berater Matthias Sammer kritisiert Einstellung und Einsatzbereitschaft
Schlechte Körpersprache und mangelnde Einsatzbereitschaft seien jedoch nicht ein exklusives BVB-Problem, meinte BVB-Berater Matthias Sammer nach dem Spiel. Es ziehe sich durch den gesamten deutschen Fußball, den er aktuell nicht auf dem höchsten Niveau sehe. Nach der 0:2-Niederlage der Dortmunder holte der Europameister von 1996 zum Rundumschlag aus: "Willkommen in der Brutalität des Leistungssports. Die haben heute mehr gemacht! Die waren giftiger, die haben die Zweikämpfe angenommen. Bitte das angucken, nicht irgendwelchen Blödsinn posten, sondern sich an den Besten orientieren. Natürlich haben die 350 Millionen ausgegeben, aber trotzdem spielst du 11 gegen 11. Also erstmal, Deutscher Fußball, halte wieder dagegen, und diese Brutalität muss man zum Ausdruck bringen, sind wir einfach zumindest heute, aber insgesamt einfach nicht gut genug. Und wenn einer meint, wir liegen nicht am Boden, sind wir ein Stück drüber. Dann sind wir ein Stück drüber, aber wir sind immer noch ein Stück schlechter als die anderen!"
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