Wolfsburg. Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund am Samstag sprach Wolfsburgs-Trainer Niko Kovac nicht nur über den BVB. Er hatte auch ein anderes Anliegen.
Für das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund hat Trainer Niko Kovac einen frechen Auftritt seines VfL Wolfsburg gefordert. „Wir müssen mutig auftreten, denn wenn man in Dortmund ängstlich agiert, wird es sehr schwierig“, sagte Kovac vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Das Spiel sei für den stark in die Saison gestarteten VfL ein „Härtetest“.
Wolfsburg steht nach vier Spieltagen bei neun Punkten - und damit einen Punkt vor dem BVB. Hinten habe sein Team bereits überzeugt, sagte Kovac: „Offensiv können wir etwas zulegen“. Der VfL habe „den Glauben“ an sich. Kovac betonte aber auch: „Wenn man in Dortmund mehr als zwei kassiert, wird es mit Sicherheit nichts mit Punkten werden.“ Am 31. Spieltag der vergangenen Saison hatte Wolfsburg 0:6 in Dortmund verloren.
Kovac: Handspielregel ist ein Desaster
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund hatte Kovac auch die aktuelle Auslegung der Handspielregel stark kritisiert. „Das mit der Handspielregel ist für mich ein Desaster. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Das hat kein Hand, hat kein Fuß mehr. Das ist Willkür. Das ist für mich keine einheitliche Linie“, sagte Kovac.
Kovac war auf der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag auf die jüngste Kritik von Matthias Sammer am Videobeweis angesprochen worden - und nutzte die Bühne für eine Generalabrechnung am umstrittenen Regelwerk. „Man kann sich auf nichts festlegen. Es ist für mich Vabanque, würfeln. Heute so, morgen so. Der eine pfeift so, der andere nicht“, echauffierte sich Kovac. Er selbst verstehe die Handspielregel „genau so wenig wie jeder andere auch“.
Problem sind nicht die Schiedsrichter
Einmal in Fahrt, legte Kovac nach. „Inzwischen musst du trainieren, dass du den Spielern an die Hand spielst. Und dann kannst du hoffen, dass da jemand vielleicht im Keller sitzt und sagt: “Du, du, du - da war jemand mit der Hand dran.' Und dann kriegst du einen Elfmeter. Du musst gar nicht mehr das Tor anvisieren. Visier die Hand an - das ist die Lösung. Das kann es ja nicht sein. Wir machen den Fußball kaputt“, so der Kroate.
Kovac sprach sich für einen Elfmeterpfiff nur dann aus, „wenn eine klare Absicht unterstellt wird“. Er stehe für „back to the roots. Ich glaube zurück zum Ursprung, das war am besten. Jeder wusste, was Sache ist. Und dann sind wir eigentlich alle klar.“
Das Problem sind für Kovac dabei nicht die Schiedsrichter. „Sie müssen nur das umsetzen, was ihnen vorgeben wird. Das sind auch die Leidtragenden“, sagte der Ex-Profi. Man müsse die Fußballer in die Regelfindung mit einbeziehen. Aktuell müsse er selbst „immer mal wieder nachfragen beim 4. Offiziellen. Ich mache es ganz ehrlich. Also, ich verstehe es dann auch nicht und lerne dann auch immer wieder neu dazu.“ (fs/sid)
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