Belek. Verkaufskandidat Bryan Lasme schießt Schalke zum Testspielsieg. Doch will der Franzose überhaupt wechseln? Im Interview spricht er Klartext.
Kees van Wonderen hörte ganz genau zu, als Bryan Lasme nach dem 3:1-Testspielsieg gegen den FC Aarau mit den anwesenden Journalisten sprach. Der 56 Jahre alte Niederländer versuchte sich sogar als Reporter und fragte: „Was hältst du vom Trainer?“. Als Lasme die Frage hörte, krümmte sich der 26 Jahre alte Franzose vor Lachen.
Diese Szene ist ein weiterer Beweis für die gute Stimmung bei Schalke 04. Zwischen Trainer und Mannschaft stimmt es. Ein Aufwärtstrend ist klar erkennbar – auch gegen den Schweizer Zweitligisten zeigten die Gelsenkirchener gute Ansätze. Sieg-Garant waren diesmal aber nicht Moussa Sylla (elf Saisontore) oder Kenan Karaman (zwölf Saisontore), sondern Bryan Lasme.
Schalke-Profi Bryan Lasme ist Verkaufskandidat
Die 2:1-Führung erzielte Lasme per Foulelfmeter, das 3:1 resultierte aus einer tollen Einzelleistung. Nach Steilpass lief der Franzose von der Mittellinie auf den Torwart zu. Sein enormes Tempo konnten die Schweizer Verteidiger nicht mitgehen. Den beeindruckenden 50-Meter-Sprint krönte Lasme dann mit einem gefühlvollen Flachschuss in die Ecke. Ein solches Tor gelingt im S04-Kader wohl nur dem 26-Jährigen.
Aber: Bryan Lasme ist eigentlich Verkaufskandidat beim Zweitligisten. Zwar wissen die Schalker um die Qualitäten des Ex-Bielefelders, doch weil er in seinen bislang eineinhalb Jahren nie konstant überzeugen konnte und zu den Besserverdienern im Kader zählt, soll er wechseln – am besten noch in diesem Winter. „Er kann eine Waffe sein. Aber, ob es wirklich bei uns sein wird? Er hat wenig gespielt, war auch verletzt. Ob er bleibt oder geht, werden wir sehen“, sagte Sportdirektor Youri Mulder zu Beginn des Trainingslagers in Belek über Lasme. Bislang fehlt es aber an passenden Anfragen.
Die Spekulationen über seine Zukunft hat auch der Stürmer selbst mitbekommen. „Ich habe vieles gelesen und gehört“, sagt er. Dennoch sei er fokussiert und gebe auf dem Platz alles. Die Situation sei „kein Problem“ für ihn – die zwei Tore und gute Leistung in Aarau waren Beweis genug.
Bryan Lasme über seine Zukunft: „Ich will auf Schalke bleiben“
Geht es nach Bryan Lasme, dann trägt er auch in der Rückrunde weiter das Trikot der Königsblauen – denn er will gar nicht wechseln. „Ich will auf Schalke bleiben“, sagt er klar. „Ich bin hier, wir haben eine gute Gruppe und bin froh.“
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Unter Trainer Kees van Wonderen hatte er in der Hinrunde allerdings einen schweren Stand. In der 2. Bundesliga kam er auf nur sechs Kurzeinsätze (keine Torbeteiligung). Lasme soll von der Gehaltsliste, um Platz für Winter-Transfers zu schaffen. In der Schalker Offensive haben anderer Spieler die Nase vorn. Im Sturmzentrum etwa Top-Torjäger Moussa Sylla, Kapitän Kenan Karaman oder Talent Emil Höjlund. Auf den Flügeln sind die Konkurrenten Mehmet Aydin, Tobias Mohr, Christopher Antwi-Adjei und Ilyes Hamache. „Sie sind alle sehr gut“, lobt Lasme seine Kollegen. „Ich muss weiter hart arbeiten und wenn ich auf dem Platz stehe, muss ich meine Tore machen.“
Im Testspiel gegen den FC Aarau ist ihm das endlich mal wieder gelungen – was auch den Schalker Verantwortlichen rund um Kaderplaner Ben Manga und Sportdirektor Youri Mulder gefallen dürfte. Besser hätte sich der 1,94 Meter große Stürmer nicht ins Schaufenster anderer Klubs spielen können.
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