Gelsenkirchen. Moussa Sylla lüftet nach dem 1:1 gegen Düsseldorf ein süßes Jubel-Geheimnis. Seine Aussagen dürften den Schalke-Fans Hoffnung machen.
Es war ein Kunstschuss der anderen Art. Mit seinem schwächeren linken Fuß zielte Moussa Sylla am Samstagmittag auf das Tor von Fortuna Düsseldorfs Florian Kastenmeier – und es fehlten nur Millimeter zum Torerfolg. Knapper kann ein Treffer kaum verhindert werden. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte an den Innenpfosten und von dort zurück ins Spielfeld. Dass diese Flugbahn physikalisch kaum möglich ist, half den Schalkern nicht – denn die große Chance auf den 2:1-Siegtreffer war vertan, es blieb beim 1:1-Remis in der ausverkauften Gelsenkirchener Arena.
„Es war sehr, sehr unglücklich“, sagte Moussa Sylla über seinen Doppel-Alu-Treffer in der 80. Spielminute. „Ich habe mit links den Abschluss genommen, aber wurde vom Verteidiger noch gestört, er hat meinen Fuß ganz leicht berührt.“ Der 25 Jahre alte Nationalspieler Malis kam deshalb leicht aus dem Tritt und sein Schuss nahm eine krumme Flugbahn. „Das ist Pech“, so Sylla.
Schalke-Torjäger Moussa Sylla zeigt den Baby-Jubel
Unglücklich war Sylla nach dem Schlusspfiff trotzdem nicht – denn er zeigte spielerisch seine vielleicht beste Leistung im Trikot von Schalke 04. Der Mittelstürmer war gut im Pressing, hatte einige tolle Balleroberungen und war vor dem Fortuna-Tor immer gefährlich. Starke sieben Schüsse gab Sylla ab. In der ersten Halbzeit ließ er noch zwei große Chancen aus, doch zumindest einmal ließ er die Arena explodieren.
Nach Flanke von Christopher Antwi-Adjei köpfte Sylla aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich ein. Schlüssel dieses Treffers war die Video-Analyse im Vorfeld, wie er verrät. Dort hatten die Schalker herausgearbeitet, dass die Düsseldorfer Innenverteidiger Andre Hoffmann, Tim Oberdorf und Jamil Siebert die einlaufenden Stürmer mitunter aus den Augen verlieren. Darauf hatte Sylla gelauert. „Als Stürmer muss ich da schlau sein. Aber die Flanke war super und ich bin froh, getroffen zu haben“, sagte er.
Sein neuntes Saisontor feierte der Stürmer mit einem besonderen Jubel. Sylla steckte den Ball unter sein Trikot und nuckelte am Daumen – denn er und seine Frau Dayana Mylenda werden zum zweiten Mal Eltern. „Der Jubel war für meine Frau“, erzählt Sylla mit einem Strahlen im Gesicht. Ob sie einen Jungen oder ein Mädchen erwarten, wollte der Schalker noch nicht verraten. Er betonte jedoch: „Die Nachricht ist das Beste, was uns im Leben passiert ist.“
Schalke: Moussa Sylla erwartet noch mehr von sich
Vom privaten Glück des Stürmers profitiert in der laufenden Saison auch der FC Schalke 04. Dank neun Toren in seinen ersten 15 Zweitligaspielen ist Sylla der einzige Transfer-Volltreffer des Sommers. Zwar war der Nationalspieler Malis in den vergangenen Wochen mitunter wenig ins Spiel eingebunden, seine Torquote in seinen ersten Monaten gibt dem Zwei-Millionen-Neuzugang trotzdem recht. Zusammen mit Kenan Karaman ist er Top-Torjäger des Teams.
Als großer Star spielt sich Moussa Sylla auf Schalke trotzdem nicht auf. Seine Teamkollegen loben stets seine sympathische Art und auch er gibt sich als Teamplayer. „Meine Bilanz ist natürlich gut – ich will dem Team bestmöglich helfen, genau das habe ich schon im Sommer gesagt“, erklärte er angesprochen auf seine neun Saisontore. An seinem Leistungsmaximum sieht er sich trotzdem noch nicht. „Ich kann noch mehr und bin hungrig“, sagte Sylla. „Ich arbeite jeden Tag hart und gehe ins Gym, um noch besser zu werden.“
Vielleicht sehen die Schalker schon im Auswärtsspiel bei der SV Elversberg (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) einen noch besseren Moussa Sylla als gegen Fortuna Düsseldorf. Verbesserungswürdig wäre nur seine Chancenverwertung – schon wenige Zentimeter mehr Präzision im Abschluss hätten am Samstag den Unterschied und ganz Gelsenkirchen glücklich gemacht.
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