Gelsenkirchen. Jakob Fimpel setzt bei Schalke auf Talente – doch nicht alle Jungprofis haben derzeit gute Karten. Beachtlich ist der Abwärtstrend von Ibrahima Cissé.

Nach turbulenter Woche inklusive Trainerwechsel und Auswärtssieg in Münster hatten die Profis von Schalke 04 am freien Montag etwas Zeit für Entspannung. Einige der Schalker dürften diese kleine Verschnaufpause dringend gebraucht haben, schon um die Ereignisse zu verarbeiten – etwa die beiden Startelf-Debütanten Taylan Bulut (18) und Max Grüger (19).

Die beiden Teenager sind die ersten Gewinner des Trainerwechsels. Während sie unter Karel Geraerts kaum oder gar nicht zum Zug kamen, bekommen sie von Interimscoach Jakob Fimpel das volle Vertrauen. Schon in seinem ersten Spiel in der Hauptverantwortung auf Schalke zeigte der 35-Jährige: Er hat den Mut, auf Talente zu setzen.

Schalke: Fimpel stellt Albutat über Wasinski

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Fimpel bei anderen jungen Spielern durchgreift. Peter Remmert (19), Aris Bayindir (17), Steve Noode (19) und Mauro Zalazar (19) schickte er in der zurückliegenden Trainingswoche zur U23. Diese Maßnahme zeigt: Noch ist das Quartett weit von Einsätzen in der 2. Bundesliga entfernt.

Zalazar kam am Samstagabend immerhin 90 Minuten in der U23 gegen den MSV Duisburg (1:2) zum Zug und zeigte eine ansprechende Leistung, Remmert wurde erst in der Schlussphase eingewechselt. Bayindir fehlte angeschlagen und Noode ist als Nicht-EU-Ausländer aktuell nicht in der Regionalliga spielberechtigt.

Ebenfalls hinten dran sind bei Schalke 04 aktuell Ibrahima Cissé (23), Martin Wasinski (20) und Emil Höjlund (19) – das Trio schaffte es beim Auswärtsspiel der Profis in Münster nicht in den Spieltagskader. Laut Fimpel hatte das vor allem taktische Gründe: „Ich wollte einen Offensivspieler mehr mitnehmen, dadurch ist ein Defensivspieler mehr herausgefallen“, sagte der Interimscoach. Bezeichnend war dennoch: Anstelle von Wasinski, der sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechs spielen kann, nahm Fimpel U23-Kapitän Tim Albutat (32) mit nach Münster. Ein Vertrauensbeweis für den jungen Belgier sieht anders aus.

Schalke: Ibrahima Cissé vom Stammspieler zum Tribünengast

Ibrhima Cissé kam in den zurückliegenden drei Spielen nicht mehr für die Schalke-Profis zum Einsatz.
Ibrhima Cissé kam in den zurückliegenden drei Spielen nicht mehr für die Schalke-Profis zum Einsatz. © Jürgen Fromme/ firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Beachtlich ist auch der Abwärtstrend von Ibrahima Cissé. An den ersten vier Zweitligaspieltagen stand der U23-Nationalspieler Malis unter Geraerts dreimal in der Anfangself, wurde für seine gute Entwicklung gelobt. Zuletzt fiel er allerdings nur noch durch Unkonzentriertheiten im Training auf – gleich zweimal geriet er dort mit Mitspielern aneinander. Die Konsequenz: Zwei Bankplätze in Karlsruhe (0:2) und gegen Darmstadt (3:5) sowie eine Nicht-Berücksichtigung beim 2:1 in Münster.

Doch auch Cissé wird in der neuen Trainingswoche wieder die Chance bekommen, sich anzubieten. Schafft er es, Jakob Fimpel von sich zu überzeugen, winkt eine Kader-Rückkehr zum Heimspiel gegen Hertha BSC am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1).

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