Gelsenkirchen. Premiere für Interimstrainer Jakob Fimpel: Am Samstag tritt Schalke bei Preußen Münster an. Die große Frage: Welche Startelf wählt er?
In Münster ist das Fußballfieber groß - ach was: Seit dem vollbrachten Doppel-Aufstieg in die Zweite Liga im Mai ungebrochen. Vorläufiger Höhepunkt ist am Samstagabend das Topspiel des SC Preußen gegen den großen FC Schalke 04 (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky). 12.422 Zuschauer sind zugelassen, das Stadion ist seit langer Zeit ausverkauft, es heißt, die Münsteraner hätten rund 50.000 Tickets absetzen können. Das neue Flutlicht geht erstmals in Betrieb - beide Vereine trennen eigentlich Welten, sportlich aber steht Preußen aktuell vor den Königsblauen.
Preußen-Trainer Hildmann vor Schalke-Spiel: „Eine ganz tolle Sache“
Von einer Favoritenrolle will Preußen-Trainer Sascha Hildmann aber nichts wissen. „Wenn das einer sagt, da muss ich an der Ernsthaftigkeit zweifeln“, sagte Hildmann. Nach dem 3:0-Sieg bei Mit-Aufsteiger Regensburg, dem ersten seit dem Aufstieg, habe seine Mannschaft aber sehr wohl „Blut geleckt“. Nun auf Schalke zu treffen, sei „eine ganz tolle Sache.“ Hildmann ergänzte: „Das hätte vor eineinhalb Jahren keiner gedacht. Mit der Zweiten haben wir uns ja schon oft gemessen.“
Deshalb kennt Hildmann den Schalker Interimstrainer Jakob Fimpel auch besonders gut. Das heißt aber nicht, dass diese Tatsache seine Spielvorbereitung erleichtert. Eher im Gegenteil. „Wir müssen uns nach dem Trainerwechsel völlig überraschen lassen. Jakob kenne ich, aber ich weiß nicht, ob er was ganz Neues machen wird. Wir wollen mit Engagement und Selbstvertrauen spielen und einen großen Fight liefern.“
Fimpel ließ sich nicht in die Karten schauen, ob er wie Vorgänger Karel Geraerts auf eine Viererkette setzt oder auf ein System mit Dreierkette umstellt. Zwei Spielern gab er eine Startelf- und Positionsgarantie. Torwart Justin Heekeren wird seinen Platz behalten, auch wenn Schalke in sechs Spielen 16 Gegentore kassierte. Die Gründe: Keins davon ging auf die Kappe Heekerens und im Spielaufbau hat er seine Qualitäten schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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Ron Schallenberg, auch ein Anwärter für einen Platz in der Innenverteidigung, wird auf der Sechs zum Einsatz kommen - seiner Lieblingsposition. Das liegt unbedingt daran, dass Fimpel dies aus taktischer Sicht für notwendig hält. Es hat mit Personalmangel zu tun, da im Mittelfeldzentrum die verletzten Janik Bachmann und Paul Seguin fehlen. Zur Verfügung stehen nur noch Schallenberg sowie Max Grüger (noch kein Profispiel) und Lino Tempelmann (letzter Einsatz vor vier Monaten). „Zwei Spieler fallen im Zentrum aus - da würde es schwer, eine weitere Alternative zu finden. Deshalb ist recht klar, wo Ron spielen wird“, sagte Fimpel. Was er meint: auf der Sechs. Wann Seguin, unter Geraerts Schlüsselspieler, wieder zurückkehrt, ist noch offen. „Man muss das Woche für Woche neu bewerten. Er war teilweise im Medicos, teilweise bei unseren Therapeuten“, so Fimpel. Offiziell sprechen die Schalker bei Seguin von Leistenbeschwerden.
Heekeren, Schallenberg - und wer noch? Gut möglich, dass auf der Rechtsverteidiger-Position Taylan Bulut beginnt. Der Jugend-Nationalspieler würde sein Startelf-Debüt feiern. Adrian Gantenbein fehlt wegen einer Verletzung, Mehmet Can Aydin ist außer Form. Fimpel kennt Bulut aus der U23, da hatte er Anfang der Saison ausgeholfen. „Taylan hat zuletzt bei uns in der U23 nicht spielen können, hatte etwas an der Ferse. Er ist aber wieder topfit. Er kann Innen- und Außenverteidiger spielen, auch Sechser, das ist ein Vorteil. Es gibt eine Tendenz, aber die Entscheidung lasse ich mir noch offen“, so Fimpel.
So könnte Schalke in Münster spielen
Heekeren - Bulut, Kalas, Sanchez, Murkin - Schallenberg, Younes - Antwi-Adjei, Karaman, Mohr - Sylla.
Kandidaten für den Schalke-Kader
Hoffmann (Tor), Cissé, Wasinski, Kaminski, Donkor, Tempelmann, Grüger, Hamache, Lasme, Höjlund.
Es fehlen
Langer (dritter Torwart), Gantenbein, Seguin (beide verletzt), Podlech, Remmert, Noode, Zalazar, Bayindir, Becker, Barthel (alle U23), Fährmann (verletzt/nicht berücksichtigt), Drexler (nicht berücksichtigt)
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