Gelsenkirchen. Um die Probleme auszuräumen, sollte ein großes Krisengespräch auf Schalke stattfinden. Doch es gab nur ein „kurzes Telefonat“.
Diese Antwort hatte sich Karel Geraerts gut überlegt, das war während der Pressekonferenz des FC Schalke 04 vor dem Kellerkrimi der 2. Bundesliga gegen Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) zu spüren. Vor einer Woche hatte Trainer Geraerts eine Aussprache mit Kaderplaner Ben Manga angekündigt, nachdem sich dieser vor seinem zehntägigen Italien-Urlaub kritisch geäußert hatte. Auch Sportdirektor Marc Wilmots und Vorstandschef Matthias Tillmann sollten dabei sein.
Gab es diese Aussprache?
„Ich kann ganz kurz antworten: Ich habe gestern oder vorgestern ganz kurz mit Ben telefoniert, der Inhalt bleibt intern. Ich kann darüber nicht mehr sagen. Ich habe mich fokussiert auf das Spiel gegen Darmstadt“, sagte Geraerts. Das große Gespräch mit Manga, Wilmots und Tillmann habe es gar nicht gegeben, so Geraerts. „Für mich ist das Thema in diesem Moment geschlossen“, sagte er. Es sind Antworten, die zeigen, dass der Konflikt zwischen den Bossen immer noch nicht ausgeräumt ist - mit Blick auf das wichtige Darmstadt-Spiel hätte Geraerts zum Beispiel auch antworten können, die Probleme seien vom Tisch. Er entschied sich aber bewusst für das Gegenteil. Weil die Differenzen noch vorhanden sind.
Das Spiel zwischen Schalke und Darmstadt hat für Geraerts Endspielcharakter. Sollte Schalke nicht gewinnen, ist eine Ablösung des Trainers wahrscheinlich. Manga wollte schon in der Sommerpause für den von ihm angestrebten Atletico-Madrid-Fußball einen anderen Mann verpflichten - unabhängig davon, ob Geraerts ein guter Trainer ist oder nicht. Dass Geraerts sich lange nicht zu 100 Prozent zu Schalke bekannte, haben die Bosse nicht vergessen. Nun vermissen sie die Entwicklung, die Leistungen werden seit Wochen schlechter.
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Geraerts selbst sagte, er würde „nicht so viel davon mitkriegen“, dass ihm ein Schicksalsspiel bevorstünde. Er führte aus: „Als Trainer musst du immer Punkte holen und Ergebnisse erzielen. Ich bin nicht fokussiert auf meine Person, sondern auf meine nächste Aufgabe. Alle meine Energie stecke ich dort hinein. Und ich bin positiv gestimmt. Wir hatten eine gute Trainingswoche.“
Schalke-Personal: Seguin fällt weiter aus
Der hat den Trainer bereits gewechselt, der Bundesliga-Absteiger ist aber noch sieglos. Bei seinem Debüt erreichte Florian Kohfeldt ein 1:1 gegen Braunschweig. „Ein sehr guter Trainer“, sagte Geraerts anerkennend über seinen Kollegen. „Wir kennen ich auch aus Eupen, da war er in Belgien Trainer, und auch zu einem Testspiel hier zu Gast.“ Mittelfeld-Stratege Paul Seguin fällt weiter aus, der Einsatz von Tomas Kalas (zurück nach Reha, aber ohne Spielpraxis) und Janik Bachmann (krank) ist fraglich. Ins Aufgebot zurückkehren könnte Talent Taylan Bulut.
So könnte Schalke gegen Darmstadt spielen
Heekeren - Gantenbein, Kalas, Cissé, Murkin - Schallenberg - Hamache, Younes, Mohr - Karaman, Sylla.
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