Gelsenkirchen. Spätestens in einer Woche soll Felipe Sanchez ein Schalker sein. Der Wechsel des Innenverteidigers zu S04 steht kurz bevor.
Der Königstransfer des Zweitligisten FC Schalke 04 trainierte am Montagvormittag erstmals mit der Mannschaft: Stürmer Moussa Sylla, 24 Jahre alt, spielte zuletzt für Pau FC in der zweiten französischen Liga, kostete rund zwei Millionen Euro. Beim ersten Training fehlte noch ein wenig die Bindung - was aber auch logisch ist: Sylla spielt zum ersten Mal in Deutschland, spricht bisher nur Englisch und Französisch, muss sich an Mitspieler, Trainer und Umfeld noch gewöhnen. Einem anderen Neuen wird das wohl ähnlich gehen: Der 20 Jahre alte Innenverteidiger Felipe Sanchez kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Erstligisten Gimnasia y Esgrima La Plata aus Argentinien, kam dort bisher auf 30 Einsätze.
Sanchez ist eine typische Entdeckung des neuen Chef-Kaderplaners Ben Manga. Da sich die Schalker nicht in den Nachwuchsteams der Top-Teams umsehen können, sucht er günstige Talente in unbekannteren Klubs. Schon seit drei Jahren lässt er den talentierten Innenverteidiger Sanchez beobachten, der in Argentinien schon für die U20-Nationalmannschaft nominiert wurde. Erstliga-Stammspieler aus der U20 Frankreichs wären für die Schalker beispielsweise unerschwinglich.
Die Verhandlungen mit dem argentinischen Klub gestalteten sich kompliziert, sind noch nicht abgeschlossen. Nach dem Sylla-Transfer ist Schalkes Budget begrenzt, eine hohe Ablöseforderung kann Schalke nicht erfüllen. Dafür müssen die Königsblauen Kompromisse bei den Erfolgsboni - zum Beispiel bei einem Bundesliga-Aufstieg - und der Weiterverkaufs-Beteiligung eingehen, die nun höher ausfallen als marktüblich. Rund 800.000 Euro soll Sanchez jetzt kosten, die Summe muss Schalke nicht komplett auf einen Schlag bezahlen.
Schalke: Sanchez soll in einer Woche mit ins Trainingslager fliegen
Kann der Transfer noch scheitern? Die Schalker wünschen sich, dass Sanchez am Montag schon mit ins Trainingslager nach Mittersill fliegt. Die noch zu klärenden Details gelten nicht als unlösbar, viele Formalitäten verzögern den Transfer, verhindern ihn aber nicht. Bleibt der Medizincheck, den Sanchez (der sich aktuell noch nicht in Deutschland aufhält) bestehen muss. Das gilt aber als Formsache.
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Die Planungen für die Innenverteidigung sind mit Sanchez‘ Verpflichtung abgeschlossen. Die Schalker sehen sich sowohl für ein System mit der Dreier- als auch mit der Viererkette gut aufgestellt. Unter Vertrag stehen - wenn der Transfer nicht noch auf der Zielgeraden scheitert - neben Sanchez sechs weitere Innenverteidiger: Felipe Sanchez, Tomas Kalas, Marcin Kaminski und Martin Wasinski (neu von KV Kortrijk) sind eingeplant. Ibrahima Cissé (Olympia mit Malis U23) wird die komplette Vorbereitung und die ersten Pflichtspiele verpassen. Leo Greiml und Timo Baumgartl stehen auf der Abschussliste. Aushelfen im Abwehrzentrum könnten Ron Schallenberg (Zentrum in der Dreier- oder Viererkette) oder Derry John Murkin, wenn eine Dreierkette auf dem Platz steht.
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