Dortmund. Schiedsrichter Christian Dingert steht beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen zweimal im Fokus. Darum ging es.

Wer Mike Tullberg schon länger kennt, weiß, dass Borussia Dortmunds Interimstrainer gerne Klartext gesprochen hätte, denn er gab ja selbst am Samstagabend zu, „manchmal nicht der beste Freund der Schiedsrichters“ zu sein. „Daher habe ich mir vorgenommen, heute nichts zum Schiedsrichter zu sagen. Ich habe es auch geschafft, ohne Gelb aus dem Spiel zu gehen. Dabei würde ich es gerne belassen.“

Der 39-Jährige wurde auf der Pressekonferenz nach der Szene gefragt, die das 2:2 gegen Werder Bremen, Tullbergs Premiere, nachhaltig beeinflusst hat. Nico Schlotterbeck schubste nach 20 Minute Bremens Marco Grüll leicht, aber eben im höchsten Tempo. Es war kein böswilliges Foul, doch Grüll wäre allein auf Dortmunds Torwart Gregor Kobel zugelaufen. Diese Konstellation reichte, damit Schiedsrichter Christian Dingert Rot zücken konnte. 70 Minuten lang musste der BVB in Unterzahl agieren. „Wir nehmen das so hin. Ich habe vor dem Spiel gesagt: keine Ausreden! Und damit möchte ich selbst jetzt nicht anfangen“, sagte Tullberg.

BVB gegen Werder Bremen: Das 2:0 für Dortmund war irregulär

Es war die erste von zwei Szenen, bei denen die Unparteiischen am Samstag im Fokus standen. Bei Schlotterbeck lagen sie richtig, beim zwischenzeitlichen 2:0 des BVB gegen Werder, ein Eigentor durch Marco Friedl in der 51. Minute, nicht – und das gab der Deutsche Fußball-Bund auch im Nachhinein zu.

Borussia Dortmund - Werder Bremen
Hier jubelt der BVB mit Ramy Bensebaini. Das Tor aber war nicht regelkonform. © DPA Images | Bernd Thissen

„Die Feldentscheidung war Tor“, sagte Alexander Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit DFB Schiri GmbH, bei Sky. Daraufhin habe Video-Assistent Tobias Reichel die Überprüfung begonnen und festgestellt, dass eine Abseitsstellung von BVB-Profi Ramy Bensebaini vorlag. „Er musste entscheiden: Beeinflusst er Friedl oder den Torwart so, dass es strafbar ist? Seine Entscheidung war: Es ist zu wenig, um einzugreifen.“ Nach einer internen Abstimmung sei man jedoch „zu einem anderen Ergebnis gekommen“, erläuterte der DFB-Sprecher: „Wir würden sagen, das ist eine strafbare Abseitsstellung, weil Friedl so stark beeinflusst wird durch Bensebaini. In dem Moment, wo er das Bein hebt, kann er den Ball erst sehen und darauf reagieren. Deswegen hätte das Tor nicht zählen dürfen.“