Dortmund. Jamie Gittens ist einer der Hingucker in dieser Bundesliga-Saison. Im Klub glaubt man an eine weitere Leistungssteigerung.

Lars Ricken hat ein großes Ziel ausgeben, als er seinen Job als Sport-Geschäftsführer von Borussia Dortmund angetreten hat. Es müsse wieder „unser Anspruch und unsere Haltung sein, dass die Fans nach einem Spiel glücklich nach Hause gehen und sich schon auf das nächste Spiel freuen“, hatte der 48-Jährige im Frühjahr eine seiner Ideen formuliert. Konkret bedeutet das: Der BVB soll Spaß machen, mitreißenden Fußball spielen, Momente für die Ewigkeit schaffen. Denkwürdige Spiele sind mit Ausnahme der Champions-League-Saison 2023/24 jüngst ja immer seltener geworden.

Dabei schlummert im schwarz-gelben Kader viel Talent, Spieler, die das Zeug dazu haben, Spektakuläres zu zeigen. Man landet schnell bei Jamie Gittens, 20, Karim Adeyemi, 22, und Julien Duranville, 18, – allein schon ob ihrer Positionen auf dem grünen Rasen. Sie alle spielen auf dem offensiven Flügel, wo es auf Geschwindigkeit, Dribbelstärke und Torgefährlichkeit ankommt. Und alle drei sind zudem eine Wette auf die Zukunft: Sie sollen regelmäßig und gut Spielen, ihren Marktwert steigern und irgendwann eine Ablöse einbringen, mit denen der BVB seinen Kader refinanzieren kann.

BVB: Großes Lob für Jamie Gittens

Keiner der drei Karrieren verlief bisher gradlinig, weil immer wieder Verletzungen dazwischenkamen. Wer gerade groß aufspielt, ist oft eine Momentaufnahme. Derzeit ist Jamie Gittens einer der Hingucker der Liga, nicht erst seit seinem Treffer gegen Bayern München am Wochenende, als er erst Konrad Laimer abhing und dann Manuel Neuer mit einem satten Schuss überwand. „Den Schuss mit links über die Schulter vom Torwart zu setzen, das ist schon brutal gut“, meint Innenverteidiger Nico Schlotterbeck. Und Chef Ricken lobt: „Er hat sich zum absoluten Unterschiedsspieler entwickelt.“

firo : 30.11.2024,
Fussball, Fußball, 1.Bundesliga, 1.Liga, Saison 2024/2025, 
BVB, Borussia Dortmund - FC Bayern München
Torschütze gegen die Bayern: Jamie Gittens. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Auf zwölf Torbeteiligungen kommt der englische U21-Nationalspieler in dieser Saison bereits, er trifft gerade im letzten Spieldrittel häufiger die richtigen Entscheidungen, der Übersteiger samt Haken in die Mitte wird immer mehr zum Markenzeichen. Auch sein Defensiv-Verhalten hat sich verbessert, wenngleich er insbesondere in dieser Disziplin, die genauso wichtig ist wie Treffer zu erzielen, noch Luft nach oben hat. Diese Zeit gesteht man ihm beim BVB zu. Intern glaubt man, dass Gittens noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen ist und womöglich Ende des kommenden Jahres sein Spiel auf ein neues Niveau hievt. „Wenn er verletzungsfrei bleibt, dann haben wir einen super Spieler“, sagt Schlotterbeck.

BVB: Duranville kämpft, Adeyemi fällt noch aus

Und die anderen?

Julien Duranville kann so leichtfüßig über den Platz schweben, kämpft aber derzeit um ein Standbein im Profibereich. Muskelprobleme und Wachstumsschübe haben den belgischen Teenager zum Dortmunder Sorgenkind werden lassen. Ein paar Kurzeinsätze hat Duranville zuletzt immerhin bekommen. Um mal wieder beginnen zu können, davon scheint er gerade weit entfernt zu sein. Dortmund will behutsam mit ihm umgehen.

Für Karim Adeyemi, den anderen Hoffnungsträger, der mit Verletzungsproblemen auf der Stelle tritt, wird das Bundesliga-Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) noch zu früh kommen. Sein letztes Spiel war die Königklassen-Show gegen Celtic Glasgow. Ein Abend, der ganz im Sinne von Lars Rickens Philosophie gewesen ist.

BVB: Mehr News und Hintergründe zu Borussia Dortmund