Dortmund. Gregor Kobel unterläuft gegen den VfL Bochum ein schwerer Patzer. Der BVB-Torwart bedankt sich nachher bei seinen Mitspielern.
Gregor Kobel war einfach nur „sehr dankbar“ und diese Erleichterung sah man Borussia Dortmunds Schlussmann nach dem 4:2-Derbysieg über den VfL Bochum auch an. Der Schweizer verabschiedete sich ins Wochenende mit dem Gewissen, doch nicht zum Buhmann des Freitagabends geworden zu sein. „Es ist das Schicksal eines Torwarts. Wenn du einen Fehler machst, sieht das immer scheiße aus“, so Kobel, der da aber schon wieder über seinen Fauxpas in der 21. Minute schmunzeln konnte.
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Was war passiert? Nico Schlotterbeck spielte einen schwierigen Rückpass auf seinen Torwart. Der hatte Probleme, den halbhohen Ball zu verarbeiten und ging ins Dribbling. Bochums Stürmer Myron Boadu stiebitzte ihn und legte ab auf Dani de Wit, der zum 2:0 für den VfL einschob. Der Gast schnupperte zu diesem Zeitpunkt am Derbysieg, während der BVB nach der 1:5-Klatsche in Stuttgart nun mit dem nächsten Tiefschlag rechnen musste.
BVB: Gregor Kobel lobt Willensleistung
So kam es aber nicht, weil der BVB doch noch rechtzeitig aufdrehte, Moral bewies, und nach dem Seitenwechsel aus dem 0:2 ein 4:2 machte. „Es ist mega schön für mich. Ich bin super dankbar, dass die Mannschaft so ein gutes Spiel und so einen guten Kampf gezeigt hat. So eine Reaktion zeigen, das ist schon sehr stark“, so Kobel. Sie musste diese Willensleistung zeigen, weil sie die erste Halbzeit des Derbys völlig in den Sand gesetzt hatte. Zu allem Überfluss patzte dabei eben auch Kobel, sonst der zuverlässigste der Zuverlässigen beim BVB.
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Die neue Nummer eins der Schweizer Nationalmannschaft wollte „Nico (Schlotterbeck) helfen, dass wir verlagern können“. Er habe gesehen, dass auf der rechten Seite viel Platz war, Kobel wollte den Ball also schnell auf diese Seite bringen. Durch den halbhohen Ball geriet Kobel dann in die Bredouille, hatte Probleme mit der Verarbeitung. „In solchen Momenten musst du als Torwart ein bisschen auf Sicherheit spielen, den Ball ins Aus oder wo auch immer hin schlagen“, meinte Kobel und erklärte dann in plastischen Worten, was schieflief: „Ich war festgelegt, dass ich unbedingt auf die rechte Seite spielen wollte und dann bringe ich mich ein bisschen selbst in die Scheiße rein.“ An diesem Abend ging es am Ende aber noch mal gut.
Die gesammelten Hintergründe zum Derby BVB - VfL Bochum