München. Thomas Müller will nach dem Aus bei der EM 2024 nicht mehr für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen. Das berichtet die Bild.
Thomas Müller beendet einem Bericht der „Bild“ zufolge nach dem EM-Aus im Viertelfinale gegen Spanien seine Karriere im Team der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der Weltmeister von 2014 werde seinen Vertrag beim FC Bayern München aber erfüllen, berichtete die „Bild“ weiter.
Sein Aus bei der Nationalmannschaft hatte Müller schon nach dem schmerzhaften Ausscheiden bei der Heim-EM angedeutet. Nach dem Spiel kündigte er nämlich an: „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das heute mein letztes Länderspiel war.“
Thomas Müller: Nur Matthäus und Klose haben mehr DFB-Einsätze
Müller hatte sein Debüt im DFB-Trikot im März 2010 gegen Argentinien gegeben - jenen Gegner, der ihm auch bei seinem größten Triumph im WM-Finale 2014 (1:0 n.V.) gegenüber stand. Vier Jahre zuvor war er bei seinem WM-Debüt Torschützenkönig geworden. Er stand 104-mal in der deutschen Startelf, bei der Niederlage gegen Spanien wurde er zum 27. und letzten Mal eingewechselt. 45 Tore erzielte die Bayern-Legende für Deutschland.
Müllers Einsatz gegen die Spanier war für ihn der 131. im DFB-Dress. Damit zog er an Lukas Podolski vorbei und ist nun alleiniger Dritter im ewigen DFB-Ranking. Nur Lothar Matthäus (150 Länderspiele) und Miroslav Klose (137) sind nun in der Liste vor ihm platziert. Der 34-Jährige nahm an vier Weltmeisterschaften teil (19 Einsätze, zehn Tore, sechs Vorlagen) und spielte ebenso viele Europameisterschaften (17/0/2). Zudem trafen Rekordschütze Klose (71), Gerd Müller (68), Lukas Podolski (49), Jürgen Klinsmann und Rudi Völler (beide 47) öfter für die DFB-Auswahl.
Argentinien-Ikone Maradona hielt Thomas Müller für einen Balljungen
Vor seinem Debüt hielt ihn Diego Maradona als Gästecoach für einen Balljungen. Wenige Monate später schickte Müller Argentinien und Maradona im WM-Viertelfinale in Kapstadt beim 4:0 mit einem Tor nach Hause. Mit fünf Treffern wurde der damals 20-Jährige Torschützenkönig in Südafrika. Vier Jahre später war Müller bei der WM wieder fünfmal erfolgreich - sein großer Beitrag zum Triumph in Brasilien.
Kurios: Bei Europameisterschaften blieb Müller ein Torerfolg verwehrt. 2012, 2016, 2021 und 2024 war er bei Kontinentalmeisterschaften dabei. Beim Heim-Turnier spielte der Münchner keine tragende Rolle mehr. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte ihn als „Connector“ und „Schmiermittel“ für die gute Stimmung zwischen jüngeren und älteren Spielern bezeichnet. Zum Einsatz kam er nur noch als Joker im Eröffnungsspiel gegen Schottland (5:1) und beim großen, aber letztlich nutzlosen Aufbäumen gegen Spanien (1:2 n.V.).
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