Leverkusen. Bayer Leverkusen ist zurück für die große Feier nach einer großen Saison. Die Sause nach dem Gewinn des DFB-Pokals hatte es in sich.
Am Samstagabend feierte Bayer 04 Leverkusen dank eines Traumtores von Granit Xhaka (17.) den DFB-Pokal-Sieg und damit auch das Double. Das wurde nicht nur in Berlin gebührend gefeiert. Vielmehr ging es für Bayer schon an diesem Sonntag zurück in die Heimat - für eine besondere Ehre. Autocorso, volles Stadion, Riesenparty - Leverkusen feierte den Doublesieger.
Update: Bayer Leverkusen wird im Stadion gefeiert
Nach einer wilden Partynacht stiegen die Bayer-Profis um 14 Uhr teilweise mit einer Sonnenbrille auf der Nase aus dem Flieger am Flughafen Köln/Bonn. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war auf dem Rollfeld der erste Gratulant, ehe das gesamte Team zu einem Foto vor dem Flieger posierte. „Ich weiß nicht, wo der Pokal geschlafen hat, aber er ist hier, das ist das Wichtigste“, sagte Kapitän Hradecky mit brüchiger Stimme.
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Er hatte den DFB-Pokal im Arm und sagte im WDR-Fernsehen launig: „Tatsächlich wusste ich nicht, wo er übernachtet hat. Heute passe ich auf ihn auf.“ Der Torhüter sprach von einem fantastischen Abend. „Wir haben auf wunderschöne Art und Weise gefeiert. Jetzt können wir endlich mal loslassen.“ Das am vorigen Mittwoch verlorene Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo - die einzige Niederlage der vergangenen Saison - sei schon vergessen.
Nationalspieler Jonathan Tah trug die Meisterschale zu den bereitstehenden Bussen. „Wir haben die Emotionen rausgelassen“, sagte Tah und verriet, einige hätten den einstündigen Flug zu einem Nickerchen genutzt. „Das wird noch ein langer Tag für uns“, sagte der Innenverteidiger.
Per Bus ging es weiter zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Im Schloss Morsbroich erwarteten unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul das Team. Von dort war dann ein Autokorso zur BayArena geplant, wo bereits Tausende Fans die Mannschaft erwarteten.
Bayer 04 Leverkusen: Rüdiger Vollborn ist überwältigt
Auch rund um das Stadion war es mächtig voll: Die Meisterparty im und rund um das Stadion schloss das Gelände unter der Stelze der Autobahn A1 direkt nebenan ein - damit alle Fans mitfeiern konnten. Dort, wo normalerweise Autos parken, wurde am Sonntag auch gefeiert. Grossbild-Leinwände waren aufgebaut, die alles direkt aus dem Stadion übertrugen. Unter anderem traten „Culcha Candela“ und die „Hermes House Band“ auf - dazu die Leverkusener Musiker „Peter Lorenz“, „Dirk Maverick“, „Einmalique“ und „Department of Rock“. um 17 Uhr trafen die Spieler im Stadion ein.
Trainer Xabi Alonso, Kapitän Lukas Hradecky und Abwehrspieler Jonathan Tah führten das Team aus dem Spielertunnel in das Stadion. Hradecky trug die Meisterschale, Tah den DFB-Pokal, Alonso ging in der Mitte zwischen den beiden auf die Bühne, wo später alle Spieler bei einsetzendem Regen einzeln vorgestellt wurden. Dazu erklang „Don‘t stop“ von der US-Band Red Hot Chili Peppers. Der Applaus war riesig, auf einer riesigen Bühne in der Stadionmitte wuchteten sie nach und nach den Pokal in die Höhe.
Als Co-Kommentator beim WDR überwältigten in diesem Moment den langjährigen Bayer-Torhüter Rüdiger Vollborn kurz die Emotionen. Vollborn stockte die Stimme, er konnte für kurze Zeit nicht weitersprechen und sagte dann: „Von dem Tag habe ich so lange geträumt, dass die endlich wieder was Greifbares haben.“ Der 61-Jährige gehörte zum Team, das 1988 den Uefa-Pokal holte, heute arbeitet er als Fanbeauftragter und Club-Archiv für den Verein.
Bayer 04 Leverkusen: Regen? Egal!
Es schüttete während der Feier wie aus Eimern, einige Fans flüchteten aus dem Innenraum. Auf der Bühne tanzten Grimaldo, Frimpong und Co. trotz des kurzen Ausfalls der Musikboxen in ihren klammnassen Sporthosen einfach weiter. Zum krönenden Abschluss griff sich schließlich Alonso mit seinem schwarzen Doublesieger-Shirt die Schale - ehe der Konfetti-Regen losging und auch die Sonne wieder rauskam.
Bayern-Leihgabe Josip Stanisic wurde emotional verabschiedet, klopfte sich dabei immer wieder aufs Bayer-Wappen, während die Fans seinen Namen und „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ skandierten. Der kroatische Nationalspieler möchte gern bleiben, die Bayern wollen ihn aber wohl nicht abgeben. Noch ist seine Zukunft nicht final geklärt.
Mit den Highlights des Tages auf der Videoleinwand und einem Ausmarsch zur Vereinshymne endete die Party. Victor Boniface ging mit dem Pokal voran, Alonso und Carro verabschiedeten sich als Letzte. Der Erfolgstrainer schrieb Autogramme - und bedankte sich noch einmal bei den Fans. mit sid