Berlin. Im DFB-Pokalfinale setzt sich Bayer Leverkusen mit 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern durch. Von den FCK-Fans kommen bei der Siegerehrung Pfiffe.
Die Sympathien der einen hatte er sicher, die Pfiffe der anderen musste er über sich ergehen lassen: Michael Ballack, ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft, spielte in seiner Karriere sowohl für Bayer Leverkusen als auch für den 1. FC Kaiserslautern. Beim Pokalfinale in Berlin trafen genau diese beiden Teams am Samstagabend aufeinander. „Bayer 04 ist der Klub, für den ich am längsten gespielt habe. Dort hatte ich eine großartige Zeit. Mein Herz schlägt für Leverkusen“, sagte der Ex-Profi, der schon vor dem Anpfiff die Favoritenrolle beim Klub aus dem Rheinland sah.
Am Ende setzte sich der Bundesliga-Meister gegen den Zweitligisten mit 1:0 durch – unter den Augen von Michael Ballack, der vom Werksklub als Pokal-Botschafter eingeladen worden war. Als dieser wurde ihm die Ehre zuteil, nach dem Spiel den DFB-Pokal vor der jubelnden Leverkusener Mannschaft auf das Podest zu tragen.
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FCK-Fans pfeiffen Michael Ballack aus
Was bei den Anhängern des NRW-Klubs Begeisterung hervorrief, sorgte bei den FCK-Fans für Unmut: Mit Pfiffen quittierten sie den Auftritt des ehemaligen Nationalspielers. Über das gesamte Spiel hatten die Anhänger des Zweitligisten für Stimmung gesorgt. Nicht nur mit einer beeindruckenden Choreografie, bei welcher sie ein riesiges Grafitti-Banner mit einem roten Teufel, der die Embleme der im Pokal-Wettbewerb bezwungenen Gegner in einem Kochtopf umrührt und in der anderen Hand den DFB-Pokal festhält, sondern auch mit lautstarker Unterstützung für ihre Mannschaft. Auch nach dem Rückstand in der 16. Minute durch das Traumtor von Granit Xhaka feuerten sie ihr Team weiter an – immer wieder auch untermalt durch den Gebrauch von Pyrotechnik. Am Ende sollte es nicht reichen.
Als Ballack den Pokal durch das Stadion in Richtung Double-Sieger trug, hörte man deutlich den Unmut von den Rängen. Für den heutigen Zweitligisten FCK war Ballack von 1997 bis 1998 aktiv, für Bayer von 1999 bis 2002 sowie 2010 bis 2012. „Es hat ja alles ausgesagt, dass ich gegen Ende meiner Karriere noch zurückgekehrt bin. Ich habe mich aber überall wohl gefühlt, auch in Lautern. Das war eine tolle Station. Ich bin dort erstmals Meister geworden, das war etwas Unfassbares in so einem jungen Alter“, sagte der 47-Jährige. mit sid