Berlin. Friedhelm Funkel verpasst mit dem 1. FC Kaiserslautern eine Pokal-Sensation. Nach dem 0:1 wird der Trainer in Berlin gefeiert.
Es war ein besonderer und emotionaler Moment im Berliner Olympiastadion. Als bei der Siegerehrung nach dem DFB-Pokalendspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern (1:0) der Trainer des unterlegenen Teams die Bühne betrat, wurde auf den Rängen laut geklatscht. Friedhelm Funkel galt der Applaus. Der scheidende Trainer des Zweitligisten erhielt ihn auch aus der Kurve von Bayer Leverkusen. Fans beider Klubs erwiesen dem Trainer-Routinier ihren Respekt.
+++ Historisches Double: Leverkusen ist keine Eintagsfliege +++
Seine Mannschaft verpasste es, erst als zweiter Zweitligist nach Hannover 96 (1992) den Titel zu holen und als fünfter unterklassiger Klub in den Europapokal einzuziehen. Funkel blieb in seinem letzten Spiel als FCK-Coach der Traumabschied verwehrt, gefeiert wird die berauschende Pokalsaison und der Klassenerhalt in der 2. Liga trotzdem: Am Sonntagnachmittag auf dem heimischen Stiftsplatz.
Abschied vom 1. FC Kaiserslautern für Funkel noch nicht das Ende
Funkel hat nach dem Pokalendspiel bekräftigt, dass sein letztes Spiel als Trainer des 1. FC Kaiserslautern nicht auch sein letztes generell als Coach gewesen sein muss. Nach dem 0:1 gegen Double-Triumphator Bayer Leverkusen sagte der mittlerweile 70-Jährige im am Samstagabend im Berliner Olympiastadion: „Ich hätte Bock, irgendwann vielleicht mal wieder weiterzumachen.“
Ob es das letzte Match in seiner Karriere sei, könne er jetzt nicht sagen, betonte Funkel, der nach seiner Profi-Karriere seit knapp dreieinhalb Jahrzehnten als Trainer im Einsatz ist. Den Posten beim pfälzischen Traditionsclub hatte er erst im Februar übernommen und den FCK vor dem Abstieg aus der zweiten Liga bewahrt.
Die vergangenen drei Monate hätten schon „sehr, sehr viel Kraft gekostet“, räumte Funkel ein und ergänzte: „Ich bin froh, wenn ich am Montag wieder neue Kraft tanken kann.“
DFB-Pokalfinale: Kaiserslautern macht es bis zum Schluss spannend
Granit Xhaka sorgte drei Tage nach dem schmerzhaften 0:3 im Europa-League-Finale in Dublin gegen Atalanta Bergamo mit seinem Schlenzer aus 20 Metern (16.) für Bayers zweiten Pokaltriumph nach 1993. Kaiserslautern konnte auch dank des frühen Platzverweises von Leverkusens Odilon Kossounou bis zum Schlusspfiff für Spannung sorgen. Für eine Überraschung und Funkels ersten Titel als Trainer reichte es aber nicht.