Berlin. Leverkusen gewinnt mit 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern und holt den DFB-Pokal. Auf der einen Seite Erleichterung, auf der anderen leere Gesichter.
Nun steht es fest: Bayer Leverkusen gewinnt nach der Meisterschaft durch ein knappes 1:0 über den 1. FC Kaiserslautern zum zweiten Mal in der Vereinshistorie den DFB-Pokal. Im Berliner Olympiastadion machte Granit Xhaka (17.) per Distanzschuss den Unterschied. Nachdem der Traum der perfekten Saison und dem damit verbundenen Triple im Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo geplatzt war, stand Xabi Alonso mit der Werkself vor der Partie unter Druck. Bis zur letzten Sekunde blieb die Tür für die Pfälzer offen, am Ende brachten die Leverkusener die Führung souverän über die Runden und dürfen nun das Double feiern.
DFB-Pokal-Finale: Bayer Leverkusen in Jubellaune, Carro-Lob für das Team
Noch vor der Pokalzeremonie kam Bayer-Boss Fernando Carro an das Mikrofon bei ARD. Auch er machte deutlich, dass es für seine Mannschaft gegen den Zweitligisten kein Zuckerschlecken war. „Wir haben durch die rote Karte sehr viel gelitten.“ Odilon Kossounou (44.) wurde noch vor dem Seitenwechsel von Schiedsrichter Bastian Dankert zum Duschen geschickt, folglich musste die Werkself in der zweiten Hälfte zu zehnt agieren. So eine Situation ist „nicht einfach“, sagte Carro und fügte an: „Die Spieler haben das hervorragend gemacht. Wir haben Moral bewiesen. Wir haben seit 1993 keinen Pokal gewonnen. Das ist sehr verdient und freut uns enorm.“
Wie soll es anders sein? Auch Xabi Alonso trat mit breitem Grinsen ans Mikrofon und würdigte insbesondere mit Bezug auf den Platzverweis die Teamleistung. „Wir haben ein großes Mannschaftsspiel gezeigt“. Um den Platzverweis zu kompensieren, brachte der Erfolgscoach für den zweiten Durchgang Amine Adli und Josip Stanisic ins Spiel. In der Kabine war für den Spanier aber das Wichtigste „der Glaube der Mannschaft. Denn alle waren bereit zu kämpfen und das haben sie super gemacht.“
Nach dieser intensiven Saison, die für jeden, der es mit Leverkusen hält, eine zum Genießen war, brauche der 42-Jährige erst einmal Zeit zu realisieren was in dieser Saison passiert ist. „Das ist sehr speziell für Leverkusen. Das ist das erste Double und sehr verdient“. DIe wichtigste Frage schob Bastian Schweinsteiger ein, er wollte wissen, welches Getränk sich der Erfolgsgarant sich nun genehmigt. Kurz antwortete Alonso: „Deutsches Bier.“
DFB-Pokal-Finale: FCK-Trainer Funkel ist stolz auf sein Team
Bei dem Trainer vom 1. FC Kaiserslautern Friedhelm Funkel überwiegt trotz der Pokalniederlage der Stolz. „Wir sind enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben den Ausgleich zu machen. Wir hatten die Möglichkeiten, aber ich bin stolz auf meine Mannschaft wie diszipliniert sie waren. Die Jungs haben alles gegeben“. Chancenlos war der Zweitligist nicht. Am Ende fehlte, so Funkel, „das Quäntchen Glück“, um einen Treffer zu erziehlen.
Die Kurver der Pfälzer rief zu Ehren des 70-Jährigen seinen Namen. Denn er stand heute im Olympiastadion das letztes Mal für Kaiserslautern an der Seitenlinie. Wie es um seine Zukunft steht, lässt er noch offen. „Ob es auch das letzte Spiel meiner Karriere ist, kann ich nicht sagen“. Der Abstiegskampf der 2. Bundesliga zeigte sich als intensiv. Davon muss er sich erst einmal erholen. „Die letzten drei Monate haben sehr viel Kraft gekostet. Ich bin froh, wenn ich ab Montag wieder Kraft tanken darf.“