Düsseldorf/Hagen. Die Parfümeriekette Douglas kehrt an die Börse zurück. Bis zu 907 Millionen Euro Erlöse sind angepeilt, so das Unternehmen am Montagabend.
Die Geschäfte von Europas führender Parfümeriekette Douglas mit ihren rund 18.000 Beschäftigten laufen gut. Im vergangenen Jahr konnte der Umsatz auf rund 4,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Auch die Rendite stimmte, dennoch zieht es Douglas zurück an die Börse, um neues Kapital einzusammeln. Seit Anfang dieses Jahres war darüber spekuliert worden, dass es eine Rückkehr des ehemals Hagener Unternehmens geben könnte. Am Montagmorgen gab das Unternehmen in einer entsprechenden Mitteilung bekannt, dass eine Rückkehr noch im März dieses Jahres stattfinden soll.
Das Unternehmen strebe dabei einen Erlös von bis zu 907 Millionen Euro an, wie es am Montagabend bekannt gab. Douglas will maximal 32,7 Millionen Aktien neu ausgeben. Die Preisspanne wurde auf 26 bis 30 Euro je Schein festgelegt. Das entspräche einem Marktwert von bis zu 3,1 Milliarden Euro. Als erster Handelstag an der Frankfurter Börse ist der 21. März geplant.
Markt in Europa soll wachsen
Die Experten bei Douglas rechnen in den kommenden Jahren mit einem deutlichen Wachstum des Marktes in Europa um jährlich mehr als fünf Prozent bis 2028. „Die Douglas Gruppe ist sehr gut aufgestellt, um vom wachstumsstarken europäischen Premium-Beauty-Markt zu profitieren. Der Börsengang ist für uns der nächste logische Schritt“, sagte der Douglas-Vorstandsvorsitzende Sander van der Laan. Verfolgt wird eine Wachstumsstrategie bis 2026.
1,1 Milliarden Euro sollen in die Kasse fließen
Mit dem Börsengang einher geht aber auch der Abbau der Verschuldung des Duft-Konzerns. Die Altaktionäre, der Finanzinvestor CVC Capital Partners und die Hagener Familie Kreke, wollen beim Börsengang zunächst keine Anteile abgeben, sondern ihrerseits noch einmal rund 300 Millionen Euro Kapital beisteuern, sodass rund 1,1 Milliarden Euro in die Kasse fließen würden. CVC hält derzeit rund 85 Prozent der Anteile, die Familie Kreke rund 15 Prozent.
Familie Kreke will an Bord bleiben
Henning Kreke, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Douglas Group, erklärte: „Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung der Douglas Group in den vergangenen Jahren – das Unternehmen hat sich erfolgreich als führender Omnichannel-Anbieter - Handel im Internet und stationär - für Premium-Beauty in Europa positioniert. Unsere Familie versteht sich als engagierter Investor und freut sich darauf, die Douglas Group auch in Zukunft weiter zu begleiten.“
Zum Marktführer der Parfümerien in Europa hatte Henning Krekes vor vier Wochen verstorbener Vater Jörn Kreke das Unternehmen Douglas geformt. Ende der 1960er Jahre begann Jörn Kreke aus der Hagener Süßwarenfilialkette Hussel die international erfolgreiche Douglas-Gruppe zu schmieden, zu der später unter anderem auch die Buchhandelskette Thalia, Juwelier Christ gehörten.
Das Hagener Unternehmen war lange an der Börse notiert, zunächst als Hussel AG, seit 1989 als Douglas AG. Zu den Großaktionären gehörten neben der Familie Kreke auch der Oetker-Konzern und der Drogerieunternehmer Müller. 2012 hatte sich die Familie Kreke zunächst den US-Finanzinvestor Advent an die Seite geholt, mit dessen Hilfe den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot gemacht und die bis dato im M-Dax notierte Douglas AG schließlich 2013 von der Börse genommen wurde.
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Es folgte die Trennung der Geschäftsbereiche Parfümerien, Buchhandel, Juweliere. Seit 2014 firmierte Douglas als reine Parfümeriehandelskette. Bereits 2015 sollte die Rückkehr an die Börse stattfinden. Umgesetzt wurde dieser Plan nicht, stattdessen wechselte der Finanzinvestor von Advent zu CVC Capital, der bis heute größter Anteilseigner geblieben ist und dies nach eigenem Bekunden zunächst auch bleiben will: „Wir bleiben als Großaktionär engagiert und sind vom großen Wachstumspotenzial der Douglas Group im europäischen Premium-Beauty-Markt überzeugt“, sagte Daniel Pindur von CVC Capital Partners.
Nach nun rund elf Jahren Abwesenheit soll der Gang an die Frankfurter Börse im S-Dax für kleinere Unternehmen umgesetzt werden, Aufstieg nicht ausgeschlossen. Der Zeitpunkt erscheint günstig, auch weil die Stimmung an der Deutschen Börse mit Rekordständen gerade gut ist.