Wenden. Ohne dass es die Gemeinde hätte verhindern können, hat sich Amazon in Wenden-Gerlingen niedergelassen. Die Lieferwagen sorgen für Frust.

Drinnen ruckeln die Kartons mit dem Amazon-Lächeln über die Laufbänder. Ein Super-Mario-Roller. Eine handelsübliche Bettdecke. Ein neuartiger Korkenzieher. Ein roter Staubsauger. Was man halt so braucht, um glücklich zu sein. Eine mittlere fünfstellige Zahl an Paketen wird im Verteilzentrum in Gerlingen auf den Weg zu den Kunden gebracht. Wer zwischen Soest und Siegen, zwischen Wuppertal und Winterberg wohnt und etwas beim Online-Giganten bestellt, der kann sicher sein, dass es die Glücksbringer aus Wenden liefern werden. Abzulesen ist das am Kürzel auf dem Karton: DNX3.

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Glücksbringer? Draußen, direkt vor den Türen der Firma, ist der Blick auf den Versandgiganten nicht selten ein anderer. Gerlingen ist ein Teil der Gemeinde Wenden im Kreis Olpe. 2500 Einwohner, eine Hauptstraße, die durch den Ort führt. Bürgermeister Bernd Clemens hat sein Büro fünf Autominuten von Amazon entfernt. „Grundsätzlich ist es ja schön, wenn sich Firmen dazu entscheiden, in unserer Gemeinde Investitionen zu tätigen“, sagt er: „Aber die Nachteile der Amazon-Ansiedlung überwiegen für uns.“ Besonders erstaunlich ist: Obwohl die Gemeinde das ahnte, konnte sie gegen den neuen Nachbarn nach eigenen Angaben nichts ausrichten.

Einblicke- So sieht es bei Amazon in Wenden aus

In Wenden-Gerlingen gibt es ein Amazon-Verteilzentrum für weite Teile Südwestfalen. Wir gewähren Einblicke.
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In Wenden-Gerlingen gibt es ein Amazon-Verteilzentrum für weite Teile Südwestfalen. Wir gewähren Einblicke.
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In Wenden-Gerlingen gibt es ein Amazon-Verteilzentrum für weite Teile Südwestfalen. Wir gewähren Einblicke.
In Wenden-Gerlingen gibt es ein Amazon-Verteilzentrum für weite Teile Südwestfalen. Wir gewähren Einblicke. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
In Wenden-Gerlingen gibt es ein Amazon-Verteilzentrum für weite Teile Südwestfalen. Wir gewähren Einblicke.
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Rund zehn Lkw bringen jede Nacht die Pakete aus den Logistikzentren

Seit anderthalb Jahren ist das Weltunternehmen auch im Sauerland ansässig. Insgesamt 150 Mitarbeiter, drei Schicht-Betrieb, der Betriebsablauf ist minutiös durchchoreografiert: die rund zehn Lkw mit den Waren aus den Logistikzentren kommen in der Nacht in Gerlingen an, zwischen 1 Uhr und spätestens 8.30 Uhr. Die Pakete bekommen einen Strichcode und je nach Adresse einen finalen Ablageort in der Halle: A18, B14, D04. Das elektronische System hat die Waren schon zu fertigen Fahrtrouten an einem Ablageort zusammengefasst.

9100 Quadratmeter Verteilzentrum plus Parkhaus mit vier Ebenen.
9100 Quadratmeter Verteilzentrum plus Parkhaus mit vier Ebenen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Die gepackten Taschen müssen nur noch ins Auto gehievt werden. Ab 10 Uhr reihen sich die Vans vor der Halle auf und fahren in die 60 Parkbuchten. Exakt 13 Minuten Zeit haben die Fahrer dann, ihr Auto zu beladen. Ein riesiges Display zählt die Zeit herunter. 250 Fahrzeuge verlassen in mehreren Wellen bis 12 Uhr mittags das Firmengelände. Das ist ja das Problem, sagen sie im Ort.

Verkehrsgutachten: zehn Prozent mehr Verkehr in Gerlingen

„Wir haben eine deutliche höhere Verkehrsbelastung“, sagt Bürgermeister Clemens, räumt aber ein, dass die immer schon hoch und damit ein Problem war. „Aus mangelhaft ist mangelhaft minus geworden.“ Über die zentrale Straße in Gerlingen fahren alle, die zur Autobahn oder in die größere Stadt Olpe wollen. 20.000 Fahrzeuge jeden Tag. 1800, das habe ein Gutachten ergeben, seien durch Amazon hinzugekommen, heißt es aus dem Rathaus. Knapp zehn Prozent Anstieg.

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Sie verstopften dann als lange Karawane die Straßen, sagt Clemens. „Allein dieses Bild, wenn da zehn oder fünfzehn Amazon-Autos hintereinander an der Ampel stehen, verursacht Frust bei den Bürgern“, sagt Clemens und erhält Zustimmung von Benjamin Hacke, Gerlingens Ortsvorsteher.

Eher Resignation als Akzeptanz bei den Bürgern

„Der Ort ist jetzt permanent voll. In Stoßzeiten braucht man für die zweieinhalb Kilometer Richtung Autobahn 20 Minuten“, sagt er. Ein untrainierter Jogger wäre schneller. Hacke wohnt nur 50 Meter von der Hauptstraße entfernt, er kann die Autos hören und sehen. „Die Ruhezeiten, in denen sonst weniger los war, haben sich verkürzt. Nachts brettern die Lkw, die zu Amazon wollen, hier her.“ Und dann schiebt er einen Satz nach, der nicht Akzeptanz, sondern eher Resignation nahelegt. „Wir Bürger haben uns damit abgefunden.“

Über Rollbänder kommen die Pakete in den gekennzeichneten Bereichen an und werden dort von Mitarbeitern in die bunten Taschen abgelegt. Die Taschen gelangen später in die Lieferwagen.
Über Rollbänder kommen die Pakete in den gekennzeichneten Bereichen an und werden dort von Mitarbeitern in die bunten Taschen abgelegt. Die Taschen gelangen später in die Lieferwagen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Dabei sah sich vor allem der Bürgermeister scharfer Kritik ausgesetzt, als klar wurde, dass Amazon ins Sauerland zieht. Vorwurf: Er habe seine Erlaubnis dazu gegeben. „Als Gemeinde hatten wir mit der Ansiedlung von Amazon nichts zu tun. Das waren Flächen, die Amazon über eine Projektgesellschaft privat erworben hat. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt er. In den ersten Gesprächen mit Abgesandten des Vorhabens sei sogar nur ganz allgemein von „einem Logistikunternehmen“ die Rede gewesen.

Weil sich dieses an die zulässigen Werte für Schmutz und Lärm hält und einen Bauantrag stellte, den der Kreis Olpe nicht beanstandete, kam alles, wie es kam. Im Rat wurde später noch einmal diskutiert, welche Lehren man aus dem Fall ziehen könne und wie es womöglich zu verhindern wäre, dass man als Gemeinde in einen solchen Prozess nur als Zuschauer involviert ist. Ergebnis: geht nicht.

Große Internetkonzerne zahlen weniger Steuern als angemessen

Hat Amazon in Gerlingen aber denn nicht vielleicht auch Vorteile? Manche Bürger freuten sich, dass sie ihre Sachen nun noch schneller bekämen. Das war es vermutlich aber auch. Es sei ja „allgemein bekannt, dass die weltweit tätigen großen Internetkonzerne in Deutschland weniger Steuern bezahlen, als es gemessen am Gewinn oder den Belastungen vor Ort gerecht wäre“, sagt Clemens. Und: „Der Arbeitsmarkt vor Ort hat nicht profitiert, weil die Gemeinde Wenden ohnehin fast Vollbeschäftigung auswies.“ Die Mitarbeiter kämen „zum überwiegenden Teil aus den umliegenden Gemeinden“, heißt aus dem Kreis Olpe und dem Kreis Siegen-Wittgenstein, wie Amazon mitteilt.

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Ausweg aus dem Verkehrs-Konflikt könnte der Bau einer Ortsumgehung sein, die seit Jahrzehnten diskutiert wird. Das sei „der Königsweg, um die Probleme zu lösen“, sagt Clemens. Dazu müsste aber eine kostenintensive Unterführung bzw. ein Tunnel unter der A 45 gebaut werden. Dass das Land NRW bei der Förderung von Infrastruktur auf Erhalt und Sanierung setzt statt auf Neubauprojekte, macht es nicht leichter. „Die Hoffnung auf eine Umsetzung ist noch da“, sagt Clemens, „aber wenn sie nicht kommt, müssen wir mit den Umständen leben.“

Amazon verteidigt sich: kein Stau durch unsere Wagen

Es sind nicht nur die nächtlichen Lkw und die 250 Fahrzeuge am Tag, die irgendwann auch wieder zurückkehren, sondern auch Mitarbeiter und Reinigungskräfte, die das Plus ausmachen, sagt Clemens. Amazon aber hat einen anderen Blick auf die Dinge. „Es gibt in Gerlingen keinen Stau, zumindest nicht durch uns. Wir fahren zu Zeitpunkten, zu denen weniger los ist auf den Straßen“, sagt PR-Manager Steffen Adler auf Nachfrage.

Man stehe in engem Kontakt mit der Gemeinde und habe sogar schon auf konkrete Probleme reagiert, zum Beispiel als immer wieder zahlreiche Amazon-Vans eine zentrale Tankstelle belagerten. Das käme nun nicht mehr vor, sagt Adler: „Wir wollen ein guter Nachbar sein.“ Aus Sicht der Nachbarn klappt das noch nicht so gut.