Lüdenscheid. Die Aufräumarbeiten nach der Sprengung der Talbrücke Rahmede schreiten voran. Nur die Seecontainer, die gegen ein Hauskippten, sorgen für Rätsel.
Von der Brücke ist mittlerweile kaum mehr etwas zu sehen. Die Aufräumarbeiten gehen nach der Sprengung der Autobahntalbrücke Rahmede in Lüdenscheid Anfang Mai zügig voran. So zügig, dass die Altenaer Straße unterhalb der Brücke schon zehn Tage früher (Anfang Juni) wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte.
Großbaustelle Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid
Für Rätselraten aber sorgen die riesigen Seecontainer: Während Dutzende Container, die aufgestellt wurden, um die Gebäude im Tal vor der immensen Druckwelle zu schützen, bereits abgeholt wurden, stehen weiterhin fünf Seecontainer im Tal. Oder besser gesagt: Sie lehnen an einer Lagerhalle, weil die Druckwelle sie gegen das Gebäude gekippt hatte.
Warum sind sie da noch?
Wann werden sie abgeholt?
Umgekippte Container: Bergung technisch aufwändiger
„Das Bergen der umgekippten Seecontainer ist technisch etwas aufwendiger als die Demontage der übrigen Container“, teilt die zuständige Autobahn GmbH Westfalen auf Nachfrage mit, warum die Ungetüme noch im Tal stehen. Die Platzverhältnisse im Bereich der Lagerhalle seien „deutlich beengter als auf der gegenüberliegenden Seite“. Zudem müssten zwei Kräne statt einem für die Bergung eingesetzt werden.
„Der Verkehr auf Altenaer Straße soll durch die Bergung der Seecontainer nicht eingeschränkt werden“, erklärt die Autobahn GmbH. Daher wird derzeit Platz für das Aufstellen der benötigen Kräne geschaffen: Schutt, Stahl und Betonreste werden dort entfernt, auch das Fallbett wird zurückgebaut.
Schaden an der Lagerhalle wird vom Gutachter bewertet
Nach derzeitigem Stand werden die restlichen Container am 17. Juli mit Hilfe von zwei Kränen (500 Tonnen und 80 Tonnen schwer) entfernt. Zur Höhe des entstandenen Schadens an der Lagerhalle könne derzeit keine Auskunft gegeben werden. „Der Schaden wird gutachterlich bewertet.“
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Die Talbrücke Rahmede der Autobahn 45 war im Dezember 2021 wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt worden. Am 7. Mai wurde die Brücke gesprengt. Da das Bauwerk wegen besagter Einsturzgefahr vor der Sprengung nicht abgelastet (in Teilen zurückgebaut) werden konnte, war die Druckwelle besonders heftig. Die insgesamt rund 50 Seecontainer sollten die Gebäude unter der Brücke schützen.